Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist hier; ich will Ostern bei dir halten.

Der Herr will in dieser heiligen Zeit in deinem Herzen sein Kreuz aufrichten, dass du mit ihm stirbst der Sünde und mit ihm auferstehst zu einem neuen Leben. So nimm's zu Herzen, was der Meister dir heute sagen lässt: Meine Zeit ist herbeikommen, ich will Ostern bei dir halten. Lass in diesen Wochen verstummen das Jauchzen der Lust, Eitelkeit, Spiel und Tand. Verhülle die Bilder der eitlen Freuden; sie passen nicht zu den Bildern von Golgatha. Und wenn du das ganze Jahr vor dem Treiben der Welt nicht zur Sammlung und Stille kommst, lass diese Woche wenigstens eine Zeit der Stille und Sammlung der Seele sein. Dazu lässt der Meister dir sagen: Meine Zeit ist hier. In seiner Liebe lässt er dir's sagen. Denn er will dir durch sein Kreuz das Heil bringen. O so komm doch, komm mit nach Golgatha unter das Kreuz. Hast du bisher auf anderen Wegen Heil und Frieden gesucht und nicht gefunden, komm mit nach Golgatha. Unter dem Kreuze hat noch kein Herz vergebens Frieden gesucht, von dem Kreuze des Herrn ist noch Keiner ohne Trost gegangen. Seine Zeit ist gekommen; er will Ostern bei dir halten. Sieh, an seinem Willen fehlt es nicht. Er will dir helfen zu einem seligen Ostern. Aber willst du? Er verlangt nach dir in seiner Liebe. Verlangst du nach ihm? Er will zu dir kommen in seinem Heil, nimmst du ihn auf? O du ewige Liebe, ich danke dir, dass du mich diese Zeit der Gnade noch einmal erleben lässt. Öffne meine Ohren, dass ich recht höre, was du in dieser Zeit mir sagst. Bereite mein Herz, dass ich dich willig aufnehme und du bei mir Ostern halten kannst, bis mir einst durch dein Sterben und Auferstehen das ewige Ostern anbricht. Amen. (Adolf Clemen)