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Kolosser 2,7

Kolosser 2,7

Andachten

Seid fest im Glauben, wie ihr gelehrt seid.
Es war schon zu der Apostel Zeit sehr nötig, im Glauben fest zu werden, weil neben den Leiden, welche auf die Gläubigen zustürmten, auch viele Verführer und Betrüger in der Welt waren, welche unbefestigte Seelen verwirren und von der erkannten Wahrheit abführen konnten, wie in den Briefen der Apostel mehrmals angezeigt wird. Aber auch nach dem Tod der Apostel und bisher, vorzüglich aber auch zu der jetzigen Zeit, da der Abfall von der christlichen Religion sehr überhand nimmt, ist die apostolische Ermahnung: seid fest im Glauben, wie ihr gelehrt seid, allen wahren Christen sehr nötig. Wie kann man aber im Glauben fest werden? Soll ein jeder Christ alle weither geholten Beweise von der Wahrheit des Evangeliums, welche die Gelehrten gesammelt haben, sich bekannt machen? Soll ein jeder alle Einwendungen der Feinde der Wahrheit wissen und widerlegen können? Dieses Alles ist den allermeisten Christen unmöglich. Der treue und barmherzige Gott, dem di Seele des Ungelehrten so lieb ist, als die Seele des Gelehrten, muss einen näheren Weg zur Festigkeit im Glauben in Seinem Wort gezeigt haben. Dieser Weg ist der Weg des Gehorsams, denn Christus sagt Joh. 7,17.: so Jemand will den Willen dessen tun, der Mich gesandt hat (so weit ihm derselbe Wille bekannt ist), der wird inne werden, ob Meine Lehre von Gott sei. Er ist ferner ein Weg der erbetenen Erleuchtung. So Jemand Weisheit mangelt, der bitte von Gott, der da gibt einfältiglich Jedermann usw. Jak. 1,5. Der himmlische Vater offenbart Seinen Sohn in der Seele durch den Heiligen Geist, und der Sohn offenbart den Vater durch den Heiligen Geist; Christus erleuchtet die Seele als das Licht der Welt, Er öffnet das Verständnis, und gibt erleuchtete Augen des Verständnisses durch den Geist der Weisheit und der Offenbarung; dadurch entstehen helle, gewisse, kräftige Einsichten, bei welchen man bleibt, die Welt mag nebenher erdenken und plaudern, was sie will. Es ist ferner ein Weg der geistlichen Empfindung. Das Evangelium ist eine Kraft Gottes zur Seligkeit; die Wahrheit macht von der Sünde frei; man wird in der Wahrheit geheiligt; sie erquickt und tröstet die Seele gründlich; und aus diesen Wirkungen, welche man in sich selbst empfindet, wird sie als Wahrheit erkannt. Es ist ferner ein Weg der Prüfung, welche auch einem Einfältigen möglich ist. Man betrachte die Beschaffenheit der Personen, welche glauben, und nicht glauben, und bedenke, dass nur die wahre Lehre ein guter Samen sei, der gute Früchte hervorbringe, folglich von guten Früchten auf eine gute Lehre geschlossen werden könne. Es ist endlich ein Weg der Anbetung Gottes und der Geduld. Wird je die Seele eines Christen durch Zweifel oder neue Meinungen beunruhiget, so soll er nur nicht schnell zufahren, sondern still stehen, beten, und mit Geduld warten, bis seine Seele genug Licht empfangen hat, Alles zu prüfen. Auf diesem Weg, welcher ein einiger, heiliger und gebahnter Weg ist, worauf auch die Toren nicht irren können, mache mich, o treuer und wahrhaftiger Gott, im Glauben immer fester. (Magnus Friedrich Roos)


“Seid gewurzelt in ihm.“
Das ist ein stiller Vorgang, wovon man an der Oberfläche nichts merkt: aus Hunger nach neuer Nahrung streckt der Baum die feinsten Ausläufer seiner Wurzeln weiter in den Boden, in dem er wächst, hinein. Hier gehen sie um einen Stein herum, weil die drunter liegende Feuchtigkeit sie anlockt, bis sie ihn umklammert haben; dort dringen sie durch eine Ritze im Felsen ein, weil es drinnen sickernde Tropfen aufzufangen gilt. Die Wurzeln, die so in der Erde neue Nahrung suchen, denken nicht daran, dass sie damit das Wachstum des Baumes draußen im Sonnenlicht möglich machen. Ebenso wenig haben sie eine Ahnung davon, dass sie durch solche Vertiefung dem Baum eine verstärkte Festigkeit gegen den rüttelnden Anprall des Sturmes geben. Und dabei tun sie es doch! Nun übersetze dir dieses Bild in seinen einzelnen Zügen auf dein Liebesleben mit Christo. In hungrigem Verlangen nach seinen Geheimnissen betest du, liest du sein Wort, versenkst du dich in stillen Stunden in seine Art. Und ohne dass du daran gedacht hast, wird die Doppelwirkung eintreten: Deines Glaubens Baum setzt neue Zweige an und streckt sich höher ins Licht, und zu gleicher Zeit bist du für kommende Anfechtung tiefer verankert in Jesus.

Schenk uns, Herr Jesus, solche Vertiefung in dein Wesen. Wir sind schon belohnt, wenn unser Suchen neue sickernde Tropfen des Lebens auffand und in sich aufnahm. Was das später für Segen offenbaren soll, ist unsere geringste Sorge. Gib dich uns zu schmecken, so genügt uns das. Amen. (Samuel Keller)

Predigten

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