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Jesaja 28,16

Jesaja 28,16

Andachten

Darum spricht der Herr Herr: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen köstlichen Eckstein, der wohl gegründet ist. Wer glaubt, der flieht nicht. Und ich will das Recht zur Richtschnur, und die Gerechtigkeit zum Gewicht machen, so wird der Hagel die falsche Zuflucht wegtreiben, und Wasser sollen den Schirm wegschwemmen.
Die falsche Zuflucht, das sind die Lügen (V. 15), wenn wir sagen: wir haben keine Sünde! und der Schirm, das ist die Heuchelei, wenn wir tun, als wären wir so, wie Gott uns haben will, und wissen's doch wohl, dass wir's nicht sind. Dieses Alles wird wie vom Hagel weggetrieben und vom Wasser weggeschwemmt, wenn der Herr das Recht zur Richtschnur und die Gerechtigkeit zum Gewicht machen wird, da heißt es dann: Gemessen, und zu kurz befunden! gewogen, und zu leicht befunden. Was sollte nun aus uns werden, wenn nicht der Herr in Zion einen Grundstein gelegt hätte, darauf wir unser Heil und Rettung fest gründen können; einen bewährten Stein, der sich dem Glauben als echt bewährt, wenn alles Andere weicht und bricht; einen köstlichen Eckstein, der Beides trägt, das diesseitige Hoffen und das jenseitige Schauen! - Das ist geschehen, da das Wort Fleisch ward in heiliger Weihnacht und wohnte unter uns. Dieses Christkind ist der Grund- und Eckstein geworden alles Heils und des ewigen Lebens! Wer an Ihn glaubt, der flieht nicht! o wahrlich nein! hier ist kein Feind, vor dem man fliehen möchte, hier ist der beste Freund der Seelen! hier ist kein dräuendes Gesetz und keine Strafe, Hier ist der Trost der Vergebung und Erlösung! hier ist kein Tod noch Schmerzen, hier ist dem Tode ein Gift und der Hölle eine Pestilenz. - Und doch spricht Gott das ernste Wort von den Bauleuten, die den Stein verworfen haben; und, wer auf diesen Stein fällt, der werde zerschellen; und auf welchen er fällt, den werde er zermalmen. Und wir wissen ja, wie alt- und neutestamentliche Bauleute, falsche Propheten aller Zeiten, diesen Stein, den Gott in Zion gelegt, verworfen haben in ihrem Unglauben, Wissensdünkel und schändlicher Überhebung! Darum weg mit der falschen Zuflucht und dem Schirm, der nicht taugt. Wir glauben, lieber Herr, und wer glaubt, der flieht nicht! (Nikolaus Fries)


Wer glaubet, der soll nicht eilen.
Er soll eilen, des Herrn Gebote zu halten, aber er soll nicht eilen in einem ungeduldigen oder ungehörigen Sinne.

Er soll nicht eilen wegzulaufen, denn er wird nicht von der Furcht, die einen panischen Schrecken verursacht, übermannt werden. Wenn andre hierhin und dorthin fliehen, als wenn sie von Sinnen wären, soll der Glaubende ruhig, gelassen und überlegend sein, und deshalb fähig, in der Stunde der Prüfung weislich zu handeln.

Er soll nicht eilen in seinen Erwartungen, indem er sein Gutes sogleich und auf der Stelle begehrt, sondern er wird Gottes Zeit abwarten. Einige sind in verzweifelter Hast, den Sperling in der Hand zu haben; denn sie betrachten des Herrn Verheißung als einen Sperling auf dem Dache, den sie wahrscheinlich nicht erlangen werden. Gläubige wissen zu warten.

Er soll nicht eilen, indem er rasch zu unrechten oder zweifelhaften Maßregeln greift. Der Unglaube muss etwas tun, und wirkt so zum eignen Verderben; aber der Glaube übereilt sich nicht und ist deshalb nicht gezwungen, voll Trauer den Weg zurückzugehen, den er unbesonnen verfolgte.

Wie ist es mit mir? Glaube ich und bleibe ich deshalb bei des Gläubigen Schritt, dem Wandeln mit Gott? Stille, du unruhige Seele! O, ruhe in dem Herrn und harre geduldig auf Ihn! Herz, siehe zu, dass du dieses sogleich tust! (Charles Haddon Spurgeon)

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