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Psalm 1,4

Psalm 1,4

Andachten

Die Gottlosen sind wie Spreu, die der Wind zerstreut.
Gleichwie der Wind die Hülsen und Blätter von den Bäumen verweht, dass man nicht weiß, wo sie hinkommen: Also ist der Gottlosen Glückseligkeit und Reichtum vor Gottes Augen nichts anders, als ein großer Spreuhaufen; wenn der Wind darein bläst, so spielt er damit in der Luft. Man lernt hieraus, wie gering die Gottlosen vor Gottes Augen geachtet seien. Ob sie wohl vor der Welt groß sind, und einen großen Namen haben; so sind sie doch ganz unwert und gering vor Gott, darum, dass sie keine Gottesfurcht haben; denn nichts ist so groß vor Gottes Augen, als derjenige, der Gott fürchtet. Gottesfurcht macht groß vor Gott! Und eben darum, weil die Gottlosen weder Gott noch Sein Wort achten, so müssen sie vor Gott und Seinen Engeln für lauter Kot und Unflat geachtet werden. So wurde die Königin Jesabel wie Kot auf der Gasse zertreten, 2. B. der Kön. 9,33. Und Pharao wurde im roten Meere mit aller seiner Herrlichkeit gänzlich vernichtet. So werden alle Gottlose in der Ewigkeit, allem Fleische ein Gräuel sein.

Sieh nicht an unser Sünden groß, sprich uns derselb aus Gnaden los, steh uns in unserm Elend bei, mach uns von allen Plagen frei. (Johann Arnd)


Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreut. Darum bleiben die Gottlosen nicht im Gerichte, noch die Sünder in der Gemeine der Gerechten. Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergeht.

Spreu, die der Wind verstreut - so sind die Gottlosen. Was die Blätter sind, losgerissen vom Baum, das sind die Menschen, die sich von Gott losgerissen, dem einzigen Grund ihres Lebens und ihrer Kraft. Die Spreu verfliegt, wenn sie der Wind zerstreut, und ihre Stätte kennt man nicht mehr. Ebenso ist es mit den Gottlosen. Sie bleiben nicht. Sie mögen durch ihre Mühe und Klugheit Großes gewinnen. Ihr Glück mag fest gebaut scheinen. Aber es bleibt doch nicht. Es kommt die Stunde, wo es offenbar ist, wie sie sich umsonst gemüht, umsonst gesorgt und gearbeitet haben, wie sie umsonst gelebt haben, weil sie ohne den Herrn gelebt haben. Sie sind wie Spreu, die der Wind verstreut: so haltlos, so friedlos, so nutzlos, so vergänglich. Und alle ihre Werke sind tote Spreu. Denn ohne mich, spricht der Herr, könnt ihr Nichts tun. Und was sie auch tun, es ist doch ein Nichts; und wird als solches offenbar, im Gericht des Herrn. Die Gottlosen bleiben nicht im Gericht. Nicht im Gericht der Heimsuchung auf Erden; nicht im Gericht des anklagenden Gewissens; nicht im Gerichte des Todes und der Ewigkeit. Der Herr kennt den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergeht. „Des Lasters Bahn ist Anfangs zwar Ein Weg durch grüne Auen; Allein sein Fortgang bringt Gefahr, Sein Ende Nacht und Grauen.“ Darum wohl dem, der nicht wandelt im Rate der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, da die Spötter sitzen. Davor bewahre mich, Herr, mein Gott, in Gnaden. Prüfe mich Gott, und erforsche mein Herz, und erfahre, wie ichs meine, und siehe, ob ich auf rechtem Wege bin; und führe mich auf ewigem Wege. Amen. (Adolf Clemen)

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at/19/psalm_1_4.txt · Zuletzt geändert: von aj
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