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Psalm 39,10

Psalm 39,10

Andachten

Ich will schweigen, und meinen Mund nicht auftun, Du wirst’s wohl machen.

David war krank, da er den Vorsatz fasste zu schweigen und seinen Mund nicht aufzutun, denn er sagt V. 11.12. ohne Zweifel in der Absicht auf sich selbst. wende Deine Plage von mir, denn ich bin verschmachtet von der Strafe Deiner Hand. Wenn Du Einen züchtigst um der Sünde willen, so wird seine Schöne verzehrt, wie von Motten. Ach HErr, wie gar nichts sind doch alle Menschen! In dieser Krankheit nun wurde er wegen seines unzeitigen Eifers, den er je und je mit Reden ausgelassen hatte, bestraft. Er bekennt nämlich V. 4.: sein Herz sei entbrannt worden in seinem Leibe, und wenn er daran gedacht habe, dass gottlose Leute vor seinen Augen frei herumlaufen und viel Böses tun, so sei er entzündet worden, und habe mit seiner Zunge geredet. Ob er nun gleich nicht einsehen konnte, dass er den Gottlosen damit Unrecht getan habe, so erkannte er doch, dass sein Eifer ein ungeduldiger und unzeitiger Eifer gewesen sei, und dass er mit seiner Zunge gesündigt habe, weil er ein Gericht ausgesprochen, das ihm nicht gebührte. Er nahm sich also in seiner Krankheit vor, sich ferner zu hüten, dass er nicht mehr so mit seiner Zunge sündigte und seinen Mund zu zäumen, wenn er schon den Gottlosen müsste vor sich sehen. Er bat auch Gott, dass Er ihn von der Betrachtung der Gottlosen, welche ihn entzündet, oder in einen heftigen Eifer hineingetrieben hatte, abführen, und in die heilsame Betrachtung seiner Sterblichkeit hineinleiten möchte, und nachdem er V. 7. noch einmal einen Blick auf die Gottlosen getan, und sie als Leute, die wie bald verschwindende Schattenbilder herumlaufen, sich viel vergebliche Unruhe machen und sammeln, ohne zu wissen, wer es kriegen werde, mitleidig angesehen hatte, so fasste er aufs Neue den Vorsatz: ich will schweigen und meinen Mund nicht auftun, Du HErr, wirst’s wohl machen, oder: Du HErr hast’s gemacht und durch eine heilige Zulassung die Welt so eingerichtet, dass in derselben viele Gottlose vor den Frommen herumwandeln und ihren Teil in dem irdischen Leben empfangen sollen: warum soll ich also darüber zürnen? Ich lerne hieraus, warum Gott auch mich und Andere zuweilen durch Krankheiten vom gewöhnlichen Umgang mit Menschen und von den Geschäften wegreiße, und in die Stille führe. Er will uns nämlich alsdann etwas entdecken, das wir vorher nicht erkannt hatten; Er will uns über etwas bestrafen, worüber Er uns damals, da wir’s taten, nicht alsbald bestrafen konnte. Doch kann Er auch in gesunden Tagen ein solches Gericht über den Menschen halten, welches aber jedesmal eine demütige Aufmerksamkeit erfordert. Habe ich mich also auch in einem unzeitigen Eifer und unbefugten Gericht über Gottlose vergangen, so wolle Er mir’s gnädiglich entdecken und vergeben. Überhaupt wolle Er gegen mir bei Seiner Gnade sein, wie das Feuer eines Goldschmieds und wie die Seife der Wäscher, und mich reinigen und läutern wie Gold und Silber, damit ich ihm in Gerechtigkeit dienen könne, Mal. 3,.2.3. David war ein junger Mann, da er den 39. Ps. verfertigte, weil er sonst nicht von der Verzehrung der Schöne geschrieben hätte. Das jugendliche Feuer und die Kälte des Alters bringe der HErr bei den Seinigen durch die Zucht des Heiligen Geistes in die rechten Schranken. (Magnus Friedrich Roos)


Ich will schweigen und meinen Mund nicht auftun; du wirst's wohl machen.

Ich will mich hüten, dass ich nicht sündige mit meiner Zunge; ich will meinen Mund zäumen. Errette mich von aller meiner Sünde. Höre mein Gebet, Herr, und vernimm mein Schreien: schweige nicht zu meinen Tränen, denn ich bin beides, dein Pilgrim und dein Bürger, wie alle meine Väter. Lass deinen Zorn ab von mir, dass ich mich erquicke, ehe denn ich hinfahre, und nicht mehr fei. Herr unser Gott, wenn auch unser Herz in den Anfechtungen verzagen, und an deiner Führung irre werden will, lehre uns unsere Sünde erkennen, und wie du durch die Züchtigung uns von der Welt und ihren Götzen los machen und zu dem Himmelreich uns bereiten willst, dessen Bürger wir sind. Dann verstehen wir's: die du lieb hast, die du selig machen und zu dir ziehen willst, die züchtigst du. Und wir beugen unser Haupt und verstummen in Demut und Vertrauen, und beten an den unbegreiflichen Reichtum deiner Weisheit und Gnade: Ich will schweigen und meinen Mund nicht auftun, du wirst es wohl machen. Amen. (Adolf Clemen)

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at/19/psalm_39_10.txt · Zuletzt geändert: von aj
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