2. Mose 17,2
Andachten
Und sie zankten mit Mose und sprachen: Gebt uns Wasser, dass wir trinken! Mose schrie zum Herrn und sprach: wie soll ich mit dem Volke tun? es fehlt nicht weit, sie werden mich noch steinigen. Der Herr sprach: Gehe vorhin vor dem Volk - nimm den Stab in deine Hand, damit du das Wasser schlugst, und gehe hin. Siehe, ich will daselbst stehen vor dir auf einem Fels in Horeb, da sollst du den Fels schlagen, so wird Wasser herauslaufen, dass das Volk trinke.
Also verstockten sie ihre Herzen, dass der Herr schwur in seinem Zorn: sie sollen nicht zu meiner Ruhe kommen. Wohl erbarmte Er sich dieses Geschlechts und gab ihnen Wasser aus dem Felsen, aber nach den 40 Jahren der Wüstenwanderung war Keiner mehr vorhanden von Denen, die aus Ägypten gezogen waren, als Moses, Josua und Kaleb, und auch Mose durfte das Land der Verheißung nur von ferne sehen, weil ihm am Haderwasser etliche Worte entfuhren. O, es tut wahrlich Not, unsern verweichlichten Ohren zu predigen, dass der Herr ein starker, eifriger Gott ist. „Gebt uns Wasser zu trinken!“ schreien die Verschmachtenden in der Not und Hitze dieses Erdenlebens, denn es ist wie eine sandige Wüste ohne Baum und Schatten. Sagt man ihnen aber: ^Nehmt doch den Stab des gläubigen Betens in eure Hand und schlagt den Felsen, es wird schon Wasser fließen!“ dann lachen sie oder beißen die Zähne zusammen, denn sie haben ihre Herzen verstockt. Sollte der starke und eifrige Gott nicht über ihnen sprechen: Sie sollen nicht zu meiner Ruhe kommen!? Hier steht Jesus, der Hochgelobte, und ruft es im Tempel am Tage des Festes, der am herrlichsten war: „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! und wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von des Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen!“ Aber wer kommt zu Ihm und wer glaubt an Ihn? sie schreien in ihrem Wissensdurst und Hochmutsdurst nach Wasser der Erkenntnis und des Selbstruhmes, aber Jesum verachten sie. Sollte der starke und eifrige Gott nicht auch über Diesen sprechen: sie sollen nicht zu meiner Ruhe kommen! O Herr Jesu! Du klarer Lebens-Quell! Du unerschöpflicher Heilsbrunnen! uns dürstet nach Dir, nach Dir! ohne Dein lebendiges Wasser müssen wir ja verschmachten! gib uns zu trinken! (Nikolaus Fries)