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Johannes 17,9

Johannes 17,9

Andachten

Das ist schrecklich, dass Christus spricht: Ich bitte nicht für die Welt. Da lasst uns ja zusehen, dass wir nicht unter dem Haufen gefunden werden, für welche Er nicht bitten will. Denn daher kann nichts Anders folgen, ohne dass sie gar verloren seien, als derer sich Christus schlechts äußert und Nichts von ihnen wissen will. Da sollte ja die Welt schrecken, dass sie vorzeiten erstarrte für solchem Urteil. Aber sie hälts nur für ihren Spott, macht ein Gelachter daraus und bleibt in der gräulichen, verstockten Blindheit, dass sie es so sicher in den Wind schlägt und lässt vor den Ohren vorübergehen, als hätte es irgend ein Narr geredet. Wie reimet sichs aber, dass Er nicht will für die Welt bitten, so Er. doch (Matth. 5, 44) gelehrt hat, auch für unsere Feinde bitten, so uns verfolgen und lästern beide, unfern Namen und Lehre? Darauf ist kurz die Antwort: Für die Welt bitten und nicht für die Welt bitten, muss beides recht und gut sein. Denn Er spricht bald hernach selbst: Ich bitte nicht für sie, sondern auch für die, so durch ihr Wort an mich glauben werden; dieselbigen müssen ja noch (ehe sie bekehrt werden) von der Welt sein; da muss Er für die Welt bitten um Solcher willen, die noch sollen herzu kommen. St. Paulus war ja auch von der Welt, da er die Christen verfolgte und tötete. Noch bat St. Stephanus für ihn, dass er bekehrt ward. Also betete auch Christus selbst am Kreuze, Luk. 23, 34: Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Also ist wahr, dass Er für beide, für die Welt und nicht für die Welt bittet. Das ist aber der Unterschied: Auf die Weise und der Maaßen bittet Er nicht für die Welt, wie Er für seine Christenheit bittet. Für die Christen und Alle, die bekehrt sollen werden, bittet Er also, dass sie bei dem rechten Glauben bleiben, zunehmen oder fortfahren und nicht davon fallen, und die noch nicht darinnen sind, aus ihrem Wesen treten und herzu kommen. Das heißt recht und wohl für die Welt gebeten, wie wir Alle bitten sollen: aber wie sie jetzt geht und steht, weil sie wider das Evangelium tobt und wütet, will Er keinen Weg für sie gebeten haben, dass Gott Ihm solch Wesen gefallen, oder durch die Finger sehe und gehen lassen; sondern das Widerspiel soll man bitten, dass Er ihr wehre, ihr Vornehmen hindere und zu Nichte mache. (Martin Luther)

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