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2. Timotheus 4,7

2. Timotheus 4,7

Andachten

Ich habe den guten Kampf gekämpft.
So sprach Paulus als ergrauter Streiter Jesu Christi. Dieses Wort ist in Wahrheit die Überschrift seiner apostolischen Laufbahn, die in Damaskus begann. Dort wurde der Kämpfer geboren. Wir finden bei ihm von Anfang an eine so völlige Hingabe an den Herzog seiner Seligkeit, dass er in Galater 6,14 schreiben konnte: durch Christum ist mir die Welt gekreuzigt, und ich der Welt. Er war mit Allem was er hatte Jesu Eigentum geworden; nicht mehr er lebte, sondern Christus lebte in ihm. Hierin liegt der Schlüssel zum Verständnis Pauli als Kämpfer. Wäre er ein Mann gewesen, der nie mit sich fertig gewesen wäre, sich immer mit Fleisch und Blut besprochen und gefragt hätte: ist: mir das nicht zu viel, ist mir Jenes nicht zu schwer? so wäre seine Laufbahn anders geworden. Er kannte nur einen Mann, für den er lebte, dessen Sache vollständig seine eigene geworden war, dem seine Zeit, seine Kraft und seine reichen Gaben gehörten: Jesus Christus der Gekreuzigte und Auferstandene. Für ihn setzte er Alles ein, mit ihm stand er da. Sein Kampf für das Evangelium war ein bahnbrechender; mit der Macht des Heidentums und der Feindschaft des Judentums hatte er es zu tun; vor Allem aber mit der Macht der Finsternis. Allen Feinden gegenüber brauchte er nur eine Waffe: den Glauben. Ich vermag Alles durch den, der mich mächtig macht, Christus. An Christum hielt sich sein Glaube; ihm vertraute er und wurde nicht zu Schanden. Als er alt und grau geworden war, konnte er seinen Kampf, den er gekämpft, einen guten nennen, weil die Sache, für die er kämpfte, eine gute war, die Errettung der verlorenen Welt von der Obrigkeit der Finsternis. Sein Kampf war ein guter, weil er nie Fleisch für seinen Arm hielt, sondern den Kampf des Glaubens kämpfte und darum siegte. Lasst uns ihm nachfolgen: uns ganz Jesu ergeben, unser Leben ihm weihen, fliehen alle Zersplitterung und alle Fleischliche Waffen, und im Glauben unserem König vertrauen, dessen Name Überwinder ist.

Du Löwe aus dem Stamme Juda! Du hast überwunden, und sitzt als König zur Rechten Deines Vaters. Mache auch uns zu Überwindern. Amen. (Elias Schrenk)


Ich habe einen guten Kampf gekämpft; ich habe den Lauf vollendet; ich habe Glauben gehalten.
Ein Ringen nannte Paulus sein Leben und er dachte dabei an den Eifer, mit dem die anderen rangen, auf den Sportplätzen, in den Theatern, auf den Märkten, in der Wirtschaft und in der Politik. Dort rangen sie und setzten ihre ganze Kraft dabei ein. Auch Paulus rang und wandte seine ganze Kraft an seinen Beruf. Es war ein edler Wettkampf, den er auf sich nahm; denn das Ziel, nach dem er strebte, war es wert, dass er seine ganze Kraft hergab. Sein Ringen war kein nutzloses Spiel, kein die Ringenden schädigender Kampf. Gottes Lob gab seinem Ringen den Glanz. Nun war er am Ziel; denn er stand dicht vor dem Richtplatz, auf dem ein Schwerthieb seinen Leib zerstören wird. Das war in seinen Augen kein Misserfolg, vielmehr die Vollendung seines Laufs und der sieghafte Ausgang seines Kampfes. Denn er hat den Glauben bewahrt. Dass er auch jetzt am Ende seines Wirkens und seines Leidens glauben kann, das nennt er die Vollendung seines Laufs und den Sieg in seinem Kampf. Das wollte er ja bei allem, was er tat, sich als den Glaubenden erweisen und allen zeigen, was der Glaube sei. Nun ist es ihm gelungen; denn er stirbt als Glaubender. Hatte er sonst nichts, worauf er sich stützen konnte? Hatte er nicht Erfolge, die für immer blieben? War er in seinem inwendigen Leben nicht reich geworden, reicher als wir alle? Hatte er nicht eine reiche Saat von Liebe ausgestreut, die aufgegangen war? War nicht die große Schar mit ihm verbunden, die in betender Liebe seiner gedachte? Allein Paulus begehrte keine Stützen neben seinem Glauben und suchte sie weder in sich noch in den Menschen um ihn her. Eines tat er: er glaubte, und damit stand er am Ziel.
Dein Knecht und Bote zeigt uns allen, lieber Herr, was wir bei Dir finden. Uns allen sagst Du: Glaube nur. In Dir, Herr, ist die Ruhe für mich vorhanden und die Gewissheit, die mich heilt. Bei Dir endet die Furcht und das Schwanken. Greife ich nach anderem, so schwanke ich. Glaube ich Dir, dann stehe ich. Halte mich, damit ich stehe, durch Glauben stehe. Amen. (Adolf Schlatter)


Ich habe den Lauf vollendet.
Paulus stand als ergrauter Mann am Ende seines Lebens, als er dieses Wort aussprach. Viele werden alt und in ihrer Weise können sie auch sagen: ich habe den Lauf vollendet; aber Wenige sind es, die dieses Wort im Sinne Pauli aussprechen können. Redet er von seinem Lauf, so meint er seinen Christen- und Apostellauf; von dem, was vor seiner Bekehrung liegt, redet er nicht. Wenn er seinen Gang als Christ überschaut, so kann er sagen der Lauf. Er lief nicht in guter Meinung, nach eigener Wahl, sondern genau, wie der Herr ihn führte. Wir können unsere Aufgabe in dieser Welt nur dann erfüllen, wenn wir uns in Wahrheit vom Herrn leiten lassen. Sobald wir selbsterwählte Wege gehen, selbsterwählte Arbeit tun, entfernen wir uns nicht nur vom Herrn, sondern auch von unserer gottgegebenen Aufgabe und sind untreu. Wir mögen dann vor Menschen scheinbar große Leistungen vollbringen, sogar berühmt werden; vor Gott taugt unser Tun nicht, weil es seinem Willen nicht entspricht. Man kann es besonders jungen Leuten nicht genug sagen: suche in Gottes Weg zu kommen und die Aufgabe zu erfüllen, die er dir gibt. Wenn Einzelne nicht wissen, was sie werden sollen und endlich mit „Ach und Krach“ einen Brotberuf wählen, so ist das ein Beweis, dass sie Gott nicht verstehen, er ihnen nicht sagen kann: diesen Weg gehe. Für die, die Ohren haben, redet Gott deutlich und die, die Augen haben, führt er. Kann Gott uns führen, so bekommt unser Leben etwas Einheitliches, es wird zum Lauf; wir werden bewahrt vor Sprüngen, vor jenem Vielerlei, das oft das Leben der begabtesten Männer so fruchtlos gemacht hat. Wir werden auch bewahrt vor jenem unbefriedigten Wesen, das man hat bei dein Gefühl, man sei nicht auf dem rechten Posten. Gottes Führung gibt volle Befriedigung und macht fruchtbar. Wie viele Frucht hat Paulus gebracht! Sein Lauf war ein Siegeslauf, und so ist eines jeden Christen Lauf, der nach Gottes Willen geschieht, ein Fruchtbringen für die Ewigkeit.

Führe mich, o Herr und leite meinen Gang nach Deinem Wort! Bewahre mich vor eigenen Wegen und lehre mich das tun, was Deine Weisheit mir als Aufgabe zugemessen hat. Amen. (Elias Schrenk)


Ich habe den Glauben gehalten.
Paulus kann am Abend seines tatenreichen Lebens sagen: ich habe den Glauben gehalten. Das war viel wichtiger, als wenn er im Blick auf die andern Apostel sagen konnte: „ich habe mehr gearbeitet als sie alle.“ Vom Glauben hängt Alles ab; ohne Glauben ist es unmöglich Gott zu gefallen, denn ohne ihn gibt es keine Gemeinschaft mit Gott; ohne ihn ist unser Leben verkehrt und fruchtlos. Pauli Leben bekam erst Bedeutung in Damaskus, als er zum Glauben an seinen Herrn Jesum kam. Dort lernte er verstehen die Rechtfertigung aus dem Glauben, die er nachher Tausenden predigte, und die er durch seine Briefe heute noch Millionen von Menschen predigt. Durch den Glauben an Jesum Christum wurde es ihm klar, dass Christus nicht nur unsere Gerechtigkeit, sondern auch unsere Heiligung sei, wie er 1. Kor. 1, 30 und Apostg. 26, 18 sagt; denn durch den Glauben hatte auch er den verheißenen Geist empfangen. Durch den Glauben an Jesum hatte er Freudigkeit und Zugang zum Vater erhalten, und durch diesen Zugang im Glauben zum Gnadenthron holte er sich täglich die Kraft zur Arbeit, zum Kampf und zum Sieg; denn der Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Ephes. 3, 12; Hebr. 10, 19-22; 1. Joh. 5, 4. In den vielen Versuchungen, durch die er gehen musste, war der Glaube sein Schild, durch den er auslöschen konnte alle feurigen Pfeile des Bösewichts Ephes. 6, 16, so dass er erfuhr, was Petrus sagt: wir werden durch Gottes Macht durch den Glauben bewahrt zur Seligkeit. So war Paulus im tiefsten Sinn des Wortes der Apostel des Glaubens; auf den Glauben kam ihm Alles an; er war sein Kleinod, ohne das er nicht leben, nicht arbeiten konnte und das er bewahrte bis an sein Ende. Gehe hin und tue desgleichen. Der Glaube bricht durch Stahl und Stein und kann die Allmacht fassen.

Herr, mein Gott! Gründe mich fest im Glauben an Dich durch Jesum Christum, damit mein Leben ein Leben des Glaubens des Sohnes Gottes sei. Amen. (Elias Schrenk)

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