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Philipper 3,8

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Andachten

Ich Achte Alles für Schaden gegen der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines HErrn.
Der Stolz, welcher ein namhafter Teil der Erbsünde ist, bringt es immer mit sich, dass der Mensch den Grund seiner Zufriedenheit gern in sich selbst sucht, und seine eigene Gerechtigkeit vor Gott aufrichten will. Es geschieht aber dieses unter mancherlei Formen, je nachdem der Mensch eine Auferziehung gehabt hat. Ein Jude beruft sich auf seine Abstammung von Abraham, dem Patriarchen, auf seine Beschneidung, und auf die Haltung des Zeremonialgesetzes: ein Christ aber gemeiniglich auf seine Tugend, Wissenschaft und rühmlichen Werke. Es mag aber nun ein Mensch aufbringen, was er will, so ist’s nicht Christus Jesus, welcher uns von Gott zur Weisheit, und zur Gerechtigkeit, und zur Heiligung, und zur Erlösung gemacht ist. Es ist nicht der Gehorsam, den Christus Seinem Vater als unser Stellvertreter geleistet hat, es ist nicht Sein Leiden, Sein Tod, Seine Auferweckung, Seine Fürsprache bei dem Vater. Wer Trost finden, wer vor Gott bestehen, wer selig werden will, muss auf Christum Jesum sehen, und auf Ihn sein Vertrauen setzen. Es ist der unwiderrufliche Ratschluss des Vaters, dass kein Mensch vor Ihm gerecht sein könne, als in Seinem Sohn, und Niemand zu Ihm nahen dürfe, als durch Seinen Sohn, und dass auch Niemand die wahre Heiligung und endlich der Seelen Seligkeit erlangen könne, als durch diesen Seinen Sohn. Der Heilige Geist lehre uns dieses aus dem Evangelio gründlich und klar erkennen, und zwar so, dass diese Erkenntnis in uns überschwänglich werde, oder unsere Herzen kräftig neige, und von alle falschen Gerechtigkeit so abziehe, dass wir dieselbe sogar für einen Schaden achten, wenn wir nämlich einsehen, dass wir dadurch zu unserem ewigen Schaden betrogen werden könnten. Wie arm, wie bloß muss eine Seele sein, wenn sie Christum Jesum erkennen, und an Ihn glauben soll, weil sie Alles, was nicht Er selber ist, fahren lassen, ja für Schaden achten soll! Dass dieses nicht ohne innerliche Schmerzen geschehe, ist leichtlich zu erachten, allein der Gewinn, den man durch den Glauben erlangt, ersetzt Alles. Ich soll Christum Jesum als meinen HErrn erkennen; ich soll Ihn gewinnen; ich soll in Ihm erfunden werden, nicht habend meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz, sondern die durch den Glauben an Ihn kommt, nämlich die von Gott dem Glauben zugerechnet wird. So verliert man Alles, damit man Alles gewinne. So achtet man seinen alten Gewinn für Schaden, damit man durch den neuen Gewinn aufs Beste beraten und auf die Ewigkeit hinein wohl versorgt werde. Viele zerstreuen sich in allerhand Wissenschaften, wenn aber ihre Sinnen nicht in der Einfältigkeit auf Christum oder in der überschwänglichen Erkenntnis Seiner zusammengefasst werden, so haben sie keine Kraft und keinen Frieden in ihren Herzen, und gehen mit ihren Wissenschaften verloren. Die Erkenntnis Jesu entscheidet alle Religionsstreitigkeiten. Niemand hätte Paulo seine jüdischen Vorurteile benehmen können, da er aber Christum durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes erkannte, so verschwanden sie. (Magnus Friedrich Roos)


“Ich achte es alles für Schaden gegen die überschwängliche Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn.“

Geistliche Erkenntnis Jesu Christi ist eine persönliche Erkenntnis. Ich kann den Herrn Jesum nicht durch einen andern kennen lernen, der Ihn kennt; nein, ich muss selber mit Ihm bekannt werden; ich muss Ihn von Angesicht und persönlich kennen lernen. Es muss eine bewusste Erkenntnis sein: ich muss Ihn erkennen, nicht wie der Träumende Ihn in seinen Träumen erblickt, sondern wie Ihn das Wort uns offenbaret. Ich muss seine beiden Naturen erkennen, seine menschliche und seine göttliche Natur. Ich muss seine Ämter erkennen, seine Eigenschaften, seine Werke, seine Schmach, seine Herrlichkeit. Ich muss über Ihn nachsinnen und forschen, bis dass „ich begreife mit allen Heiligen, welches da sei die Breite, und die Länge, und die Tiefe, und die Höhe, auch erkenne, dass Christum lieb haben viel besser ist, denn alles Wissen.“ Es muss eine liebende Erkenntnis Christi sein; denn wenn ich Ihn überhaupt erkannt habe, so muss ich Ihn lieb gewinnen. Ein Stäublein Herzens-Erkenntnis seines Wesens ist mehr wert als eine Schiffsladung voll Kopf-Wissenschaft. Unsre Erkenntnis seiner Person ist eine Erkenntnis, die alle unsre Wünsche befriedigt. Wenn ich meinen Heiland erkenne, so wird mein Gemüt erfüllt bis zum Rand, ich fühle, dass ich in Ihm das besitze, wonach meine Seele schmachtet. Er ist „das Brot Gottes, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben. Er ist das Brot des Lebens, wer zu Ihm kommt, den wird nicht hungern.“ Zugleich ist‘s eine anregende Erkenntnis; je mehr ich meinen Freund erkenne, umso mehr möchte ich immer wieder von Ihm erfahren. Je höher ich steige, umso mehr sehnt sich mein Blick nach den Gipfeln, die über mein Haupt in die Wolken ragen, und umso mächtiger werden meine Schritte zur höchsten Höhe emporgezogen. Je mehr ich empfange, umso mehr möchte ich noch haben. Wie der Schatz des Geizigen, macht mich mein Gold nur immer goldgieriger. Diese Erkenntnis Jesu Christi ist eine über alles seligmachende Erkenntnis; wahrlich, so erhebend, dass sie mich manchmal weit über alle Trübsale und Zweifel und Leiden hinweghebt; denn sie umschlingt mich mit der Unsterblichkeit des ewig-lebendigen Heilandes, und umgürtet mich mit dem goldenen Gürtel seiner ewigen Freude. Komm, liebe Seele, setze dich zu Jesu Füßen, und lerne heute von Ihm. (Charles Haddon Spurgeon)

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nt/50/philipper_3_8.txt · Zuletzt geändert: von aj
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