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Epheser 6,15

Epheser 6,15

Andachten

Seid fertig, zu treiben das Evangelium des Friedens.

Der ganze Spruch, und wörtlich, heißt: „Seid an den Beinen gestiefelt, in der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens.“ Der Apostel schildert den Christen als einen Kriegsmann und legt dessen gewöhnliche Kriegskleider geistlich aus. Zu diesen Kriegskleidern gehört auch der Beinharnisch, der den Apostel zugleich an die Beinbekleidung erinnert, wie sie Boten - etwa Friedensboten - tragen. Und so wird derselbe ihm zu einem Bild des Eifers für die Verkündigung des Friedens - wie denn auch der Kriegsmann nur dazu ins Feld rückt, um Frieden unter dem Unfrieden zu schaffen. Kehrt nun der Kriegsmann vom Felde zurück, so legt er gewöhnlich die Kriegskleider wieder ab. Der Christ aber soll seine „Kriegskleider“ nie ausziehen; er soll auch den „Beinharnisch“ beständig tragen, d. h. stets zum Kampf gerüstet stehen wider den Unfrieden, um Frieden zu erwirken.

Darf ein Christ sich ja überhaupt nicht gehen lassen oder sorglos ruhen - um nicht unversehens Schlappen zu bekommen und Einbußen zu erleiden -, so hat er am meisten aufzumerken in dem, was zur Erhaltung des Friedens gehört: sei es nun, dass er in sich den Frieden zu bewahren hat, oder sei es, dass er mit andern Frieden halten muss. Denn der Feind legt es auf nichts mehr an, als auf Störung des Friedens bei dem Christen selbst und bei andern; gegen diesen Feind braucht er denn auch die Rüstung.

Der Spruch aber sagt zweierlei. Einmal sollen wir bereit sein, das Evangelium des Friedens zu treiben, auszubreiten, auch an andere zu bringen, die es noch nicht haben. Das wird aber zu allen Ephesern gesagt, weil es die Schuldigkeit aller Christen ist, den Mund aufzutun und die Botschaft des Friedens, die ihnen selbst so wohlgetan hat, andern anzupreisen. Alle, die den Frieden haben, sollen auch Evangelisten des Friedens, Verkündiger des Worts in ihrem Teile sein. Und sie sollen darin eine solche Fertigkeit bekommen, dass es ihnen wie zur andern Natur wird, von dem zu reden und zu zeugen, was ihrer Seele Frieden gebracht hat.

Wer aber das Evangelium des Friedens treiben will, soll es - und das ist das zweite, was der Spruch sagt - nicht bloß mit dem Munde tun, dass er davon redet, sondern er soll es der Tat nach auch allenthalben auf den Frieden abheben und an sich den Beweis geben, dass das Evangelium Frieden schaffe wie im Herzen so auch im Leben und Umgang mit andern. Wer den Frieden nicht selber sucht - also etwa sich selbst nicht verleugnen kann um des Friedens willen -; wer es eigensinnig, betreffe es, was es wolle, bis zu Streit und Zank bringen kann, der treibt nicht das Evangelium des Friedens, wenn er es auch treiben will. Aber dann ist's nur äußerlich; er steht nicht im rechten Geist des Evangeliums, weil aus ihm kein Friedensgeist weht. Denn wer Christus kennt und von Ihm zeugt, muss auch wirklich als Friedensbringer dastehen. Er muss also selbst auch sonst, soviel an ihm liegt, Frieden haben mit allen Menschen und unter den Menschen den Frieden zu erhalten suchen. Unfrieden zu machen, das versteht die Welt trefflich. Und ihrer Art entgegen soll alles, was den Christen charakterisiert, Frieden sein. Dem Frieden zulieb darf er keine Mühe und keine Opfer scheuen; und ihm zulieb soll er gleichsam kampfgerüstet mit dem Beinharnisch als Friedenswirker dastehen.

Aber wie oft eifert man in lauter Unfrieden hinein! Des erbarme sich der HErr! Wie lieblich ist das Wort des HErrn (Mat. 5, 8): „Selig sind die Friedfertigen, denn sie sollen Gottes Kinder heißen“ !

Die nicht friedfertig sind - können sie das gleiche Recht an die Kindschaft Gottes haben? (Christoph Blumhardt)

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