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Epheser 4,1

Epheser 4,1

Andachten

Wandelt, wie sich's gebührt eurem Beruf, darinnen ihr berufen seid, mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld und vertraget einer den andern in der Liebe!

Der Beruf, darinnen wir berufen sind, ist: durch den Glauben Mitglieder des Himmelreichs, Kinder Gottes zu sein. Ein herrlicher Beruf, dessen Größe wir hienieden nicht zu überschätzen vermögen! Er schließt das ein, dass wir einmal in die nächste und innigste Gemeinschaft mit Gott kommen sollen, dem Gott, der Himmel, Erde und alles erfüllt - und der doch uns aus großem Erbarmen, sowenig wir's auch verdient haben, in Seiner unmittelbaren Nähe eine Stätte gönnen will.

Solchem Beruf nun soll sich unser ganzes Wesen und Leben angemessen darstellen. Welche Charakterzüge werden da an uns hervortreten müssen, wenn mans an uns sehen soll, dass wir zum Himmelreich berufen sind? Ach, wie oft sagt uns das der Apostel und sagt's uns der HErr selbst! Demut ist's und Sanftmut und Geduld und Vertragsamkeit in der Liebe. Das ist's, was in unser von Natur böses Wesen hereinwachsen soll. Damit zieren wir unsern Beruf; und wenn dieser Schmuck nicht an uns ist, so wandeln wir nicht, wie sich's unserem Beruf gebührt.

Das vierte von den Vieren ist besonders wichtig, nämlich die Vertragsamkeit in der Liebe. Auf das muss wenigstens alles hinauslaufen. Wenn oft Verschiedenheit in Meinung und Gesinnung da ist, hat ein zum Himmelreich Berufener sich vorzüglich zu hüten, dass es bei ihm nicht an der Verträglichkeit in der Liebe fehle. Hat er's mit minder geförderten Christen zu tun, so bedenke er, dass man diesen nicht wie ihm befehlen kann. An ihm liegt also das meiste, die Liebe zu erhalten. Aufbrausen aber, wo man Recht zu haben glaubt oder wenn man andere in der Verblendung und Verirrung sieht, bringt Missstimmung, Hader und Feindschaft hervor, stört mithin die Verträglichkeit. Auf solche Weise wird die Liebe gekränkt und stimmt's nicht zu unserm Beruf. Lerne man also stille sein, sachte und verträglich, um ja die Liebe nicht zu stören! Lerne man auch nachgeben, wo es nur immer sein kann! Lerne man auch auf eine gelegene Zeit warten, da man mit Liebe reden und mit Liebe aufgenommen werden kann! So vertrage einer den andern in der Liebe; und damit wandeln wir, wie sich's unserem Berufe gebührt.

Aber auch die drei andern Zierden der Reichskinder: Demut, Sanftmut, Geduld - wie wichtig sind sie! Ruht doch auf ihnen die Verträglichkeit und sind deren Schutzwehr. Wer sich im Gegenteil finden lässt - also stolz, rau und ungeduldig ist -, bringt alles durcheinander und schändet seinen Beruf. Wie wenige bedenken doch das! Wie wenige nehmen's nur auch zu Herzen, dass sie demütig, sanftmütig, geduldig sein sollten! Die meisten lassen sich gehen, wie sie sind und wie einmal ihre Art ist. Aber da fehlt eben doch das Rechte, wenn auch sonst vieles da zu sein scheint.

Hüten wir uns doch, es am Besten nicht fehlen zu lassen, und lernen wir doch, nach dem, wie wir's da hören, zu wandeln, wie sich's unserem Beruf gebührt! (Christoph Blumhardt)

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