Sie befinden sich hier: Andachtsbibel » nt » Römerbrief » Römer 5,1
Zuletzt angesehen: Römer 4,3 Römer 5,1

Römer 5,1

Römer 5,1

Andachten

Herrliche Vergleichung Adams mit Christo! Wie bringt sie doch das Verdienst des Gottmenschen erst recht zum Bewusstsein! Von Adam kam die Sünde, die Übertretung, der Ungehorsam, dadurch alles Unheil, das Verderben, der Tod, die Verdammnis, welches zu allen seinen Nachkommen durchgedrungen ist, so dass sie alle Sünder, Ungerechte, Verurteilte geworden sind. Auf die Rechnung Christi setzt der Apostel den Gehorsam, Gnade, Gerechtigkeit, Leben, Rechtfertigung des Lebens, jedoch so, dass diese Rechnung ein großes Übergewicht über die Rechnung Adams hat, wodurch gerecht wird aller Same Jacobs, und wir vollkommen, ja Geweihte Gottes werden in Ihm; weshalb Paulus schließt: „Wo die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade viel mächtiger.“ An diesem gebenedeiten Haupte nun werden wir Glieder; freilich nicht durch die natürliche, sondern durch die geistliche Geburt, durch die Wiedergeburt, durch den heiligen Geist; vermittelst des Glaubens, der uns Christo einverleibt, dass wir eins werden mit Ihm. Aus diesem Haupte fließt uns sodann Alles zu, was in dem Haupte selbst ist und sich in den beiden Wörtern: Gerechtigkeit und Leben zusammenfassen lässt, oder wie Paulus sagt: eine Fülle der Gnade und Gabe zur Gerechtigkeit. An dies Haupt haben wir uns zu halten, und daran sollen wir wachsen hinan zur göttlichen Größe; indem zugleich alles, was in uns etwas ist, zunichte wird, auf dass Christus Alles in uns sei. In diesem Haupte liegt, allen Gläubigen zu gut, die wesentliche Fülle der Gottheit selbst, uns also ein unausforschlicher Reichtum. In diesem Immanuel hat uns also Gott eine Gabe gegeben, der wir uns in Ewigkeit werden zu erfreuen haben, so wir anders an seinen Namen glauben. Die Gnade führt das Regiment, sie macht der Sklaverei ein End’, besiegt Gesetz und Sünden; drum, willst du frei und fröhlich sein, lass Jesum und die Gnade ein, so kannst du überwinden. Amen. (Friedrich Arndt)


“Nun wir denn sind gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott, durch unsern HErrn Jesum Christ; durch welchen wir auch einen Zugang haben im Glauben zu dieser Gnade, darinnen wir stehen und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben soll.“
(Röm. 5,1-2.)

Unser HErr JEsus Christus, der uns geliebt hat und Sich selbst für uns dargegeben, der erhält uns diesen Frieden und gibt uns die Macht, dass wir können Zugang haben zu dieser Gnade, in der wir stehen. Das ist aber überaus nötig, dass wir solchen Zugang haben: denn wir sind sündige Menschen, die Sünde begleitet uns unser ganzes Leben hindurch und bringt uns durch ihren Betrug oft dazu, dass wir dies oder jenes tun, was uns tiefen Kummer verursacht. Da haben wir dann, durch Jesum Christum geschenkt, einen Zugang zu dieser Gnade; wir können täglich und stündlich mit Freudigkeit hinzutreten zum Gnadenstuhl, auf dass wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden auf die Zeit, da uns Hilfe not sein wird. Einer, dem seine Sünde tiefen Kummer macht, freut sich über diese Gnade; er würde in Verzweiflung geraten, wenn er nicht täglich, stündlich seine Kleider rein waschen könnte im Blut des Lammes. So ist es Jesus Christus, der uns den Frieden erhält; Er hat ihn aber auch gegeben, Er ist nicht nur Vollender, sondern auch Anfänger unseres Glaubens. Gott hat uns durch Ihn errettet von der Obrigkeit der Finsternis und uns versetzt in das Reich Seines lieben Sohnes. Wenn wir also den Frieden wollen und möchten selig werden, so ist der einzige Rat, dass wir uns an Jesum Christum wenden, dass wir Seinen Namen anrufen. Denn, „wer den Namen des HErrn anruft, der wird selig werden!“ Ja, mach' uns selig! Amen. (Friedrich Emanuel Kleinschmidt)


Lieber Bruder, ich möchte gern wissen, was doch eure Seele mache, ob sie nicht schier einmal ihrer eigenen Gerechtigkeit müde und überdrüssig worden, und lerne in der Gerechtigkeit Christi atmen und getrost sein. - Lernt doch Christum, und zwar den Gekreuzigten, kennen, lernt Ihm ein Loblied anstimmen und euch selbst verzagend zu Ihm sprechen: Du, Herr Jesu, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin deine Sünde. Du hast angenommen, was mein ist, und hast mir geschenkt, was Dein ist. Du hast angenommen, was du nicht warst, und hast mir gegeben, was ich nicht war. Seht euch ja vor, dass ihr euch nicht in Sinn lasst kommen, hier einst zu einer so großen Reinigkeit zu gelangen, dass ihr euch nicht mehr als ein Sünder vorkommen, oder ein solcher gar nicht sein wolltet; denn Christus nur in Sündern wohnt. Denn deshalb ist Er vom Himmel, wo Er in den Gerechten wohnt, herabkommen, dass Er auch in Sündern möchte wohnen. Dieser seiner Liebe denkt fleißig nach, so werdet ihr seinen allersüßesten Trost empfinden. Denn so wir durch unsere Arbeit und Leiden zu des Gewissens Ruhe müssen kommen, wozu ist Er denn gestorben? Darum ihr nur allein in Ihm durch zuversichtliches Verzagen an euch und euren Werken werdet Friede finden. (Martin Luther)


Der Friede mit Gott erwächst dem kindlich Gläubigen aus dem, was der Heiland durch Sein stellvertretendes Leiden und Sterben für die Sünderwelt getan hat. Unter dem Kreuz haben wir über uns den offenen Himmel; der Vater liebt uns im Sohne und blickt mit Wohlgefallen auf uns hernieder, das Versöhnungsblut sichert uns zu allen Zeiten den Frieden mit Gott. Aber der Friede in Gott bleibt in uns, wenn wir in Christus bleiben und uns beständig auf Sein Verdienst und auf Seine Liebe stufen. In Ihm sind wir in allen Kämpfen des Sieges, in aller Not der Hilfe, in allen Anfechtungen der Bewahrung gewiss. Mögen die Wasser uns auch bis an die Seele gehen, wir können nicht versinken, weil wir in die Hände des Allmächtigen gezeichnet sind. Der über den Wasserfluten thront, hält Sein schwaches Kind in Seiner starken Hand. Es darf sich geborgen wissen, obschon furchtbare Wogen sein Schifflein umbranden. Wenn das Licht des Lebens die Seele umleuchtet und wenn die verklärte Heimat, das neue Jerusalem, Sein Bild in unserem Geiste widerspiegelt, so können uns der Erde mancherlei Nöte, der Widersacher Tücke und Ränke und der Hölle finstere Mächte nicht mehr besiegen. Selbst im Tale der Todesschatten fürchten wir kein Unglück, denn der Herr ist bei uns, unser Licht und unser Teil. Er hat uns gesagt: Seid getrost, denn ich habe die Welt überwunden; wir sind deshalb inmitten der Angst getrost. Bete, bis du Frieden hast. Solange die Geisteskräfte zersplittert sind, können wir nicht recht gedeihen. (Markus Hauser)


Nun wir denn sind gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Friede mit Gott durch unsern Herrn Jesum Christum.

Die bestimmte Sprache des Apostels tut uns wohl; sie klingt so sehr verschieden von manchen Stimmen unserer Zeit, die uns glauben machen wollen, dass man seines Heils nie recht gewiss werden könne. Schon das erste Wörtchen „nun“ zeigt an, dass die, an welche er schreibt, einen gewissen Ruhepunkt gefunden hatten für ihre Herzen und Gewissen. Nun, jetzt sind wir Gerechtfertigte geworden; er sagt nicht: wir hoffen es seiner Zeit zu werden, wenn wir noch etwas frommer sein, noch ein wenig mehr geleistet haben werden. Weder Paulus noch die Römer hatten die Rechtfertigung erworben, erarbeitet, sie hatten sie durch den Glauben an Jesum Christum bekommen. Was ist Rechtfertigung? Rechtfertigung ist die Vergebung aller unserer Sünden, die göttliche Freisprechung von Sündenschuld und Strafe. Wo holt sie der Glaube? Denn nur der Glaube empfängt die Rechtfertigung. Er holt sie am offenen Grabe Jesu Christi, bei unserem auferstandenen Heiland. Die Rechtfertigung gründet sich nicht auf unsere Gefühle, sie gründet sich auf nichts, was der Mensch hat, oder leisten könnte; sie gründet sich einzig und allein auf die Großtaten Gottes in Tode und in der Auferstehung Jesu Christi. Röm. 4,24.25. Jesus Christus ist um unserer Missetat willen verwundet, und um unserer Sünde willen zerschlagen; die Strafe lag auf ihm. An ihm, unserem Mittler und Stellvertreter hat Gott der Gerechte das Gericht über unsere Sünde vollzogen. Durch die Auserweckung Jesu Christi von den Toten hat der Vater das Siegel gedrückt auf den Opfertod Jesu zur Vergebung der Sünden, so dass Alle, die an seinen Namen glauben, Vergebung der Sünden haben. Röm. 8,3; Röm. 4,5; Röm. 5,26; 2. Kor. 5,19.21. Wer als busfertiger, verdammungswürdiger Sünder die Vergebung aller seiner Sünden in Jesu Blut im Glauben annimmt, der weiß sich versöhnet mit Gott, der in Christo war und die Welt mit ihm selber versöhnet hat, und nun Allen die Hand reicht, die diese Versöhnung annehmen. Solche Versöhnte haben Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesum Christum, denn es ist nichts Verdammliches mehr an ihnen, und sie leben Gott.

Dir, dem Lamme, das für uns erwürgt war; Dir, dem Erstgeborenen von den Toten sei Lob und Ehre in Ewigkeit! Amen. (Elias Schrenk)

Predigten

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
nt/45/roemer_5_1.txt · Zuletzt geändert: von aj
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain