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Römer 11,32

Römer 11,32

Andachten

Gott hat Alles beschlossen unter den Unglauben, auf dass Er Sich Aller erbarme.

So lange die Herrlichkeit Gottes den Menschen unsichtbar ist, ist keine Verehrung Gottes möglich als durch den Glauben. Gott offenbart sich nämlich ihnen durch Seine Werke, noch mehr aber durch Sein Wort; was Er aber offenbart, muss geglaubt werden, und zwar mit einem Glauben, der dem Schauen entgegengesetzt ist. Aus diesem Glauben folgt Liebe, Ehrfurcht, Gehorsam und die ganze Anbetung Gotte. Menschen, die auf die Werke Gottes nicht mit einer gehörigen Achtsamkeit merken, und entweder das Wort Gottes nicht haben, oder es nicht zu Herzen nehmen, sind ungläubig, sonderlich in Ansehung Christi, außer welchem kein Heil ist, und welcher der einzige Weg ist, durch den man zum Vater kommt. In diesem Zustand waren und sind noch die abgöttischen und unwissenden Heiden; aber auch die Juden die Christum verwerfen, und vom Glauben Abrahams abgetreten sind, sind solche ungläubige Leute. Wenn sich nun die Heiden über die Juden und die Juden über die Heiden erheben, oder der eine Teil die Bekehrung des andern für unmöglich halten wollte, so sagte Paulus: auch ihr seid alle mit einander vor eurer Bekehrung ungläubige Leute. Gott hat Alles unter den Unglauben beschlossen: Er hat über Alles, was Er auf der Erde sieht, das unwidersprechliche Urteil gefällt, dass es vor Seiner wirksamen Erbarmung, durch die der Glaube und durch den Glauben Gnade geschenkt wird, ungläubig, folglich zu Seinem Reich untüchtig sei. Weil nun hier die Menschen in Einen Haufen von dem wahrhaftigen HErrn zusammengeschlossen sind, so kann dem einen Teil wie dem andern durch nichts als durch das Erbarmen Gottes geholfen werden, und wenn Gott Sich des einen Teils erbarmt, so darf man es nicht für unglaublich ansehen, dass Er sich auch des andern Teils erbarmen werde. Darum schrieb Paulus V. 30.1.: gleicherweise, wie ihr Heiden weiland nicht habt geglaubt an Gott, nun aber habt ihr Barmherzigkeit überkommen bei dem Unglauben der Juden, indem man sich erst alsdann mit dem Evangelio zu euch wandte, wenn die Juden das Reich Gottes im Unglauben von sich stießen, also haben auch diese Juden nicht geglaubt, auf dass bei eurer Begnadigung auch sie dereinst begnadigt werden. Wenn also ein begnadigter Mensch auf seinen ehemaligen Zustand zurücksieht, so erkennt er, dass er ein ungläubiger Mensch gewesen sei. Wie ist ihm also geholfen worden? Durch die unverdiente Erbarmung Gottes. Wenn er nun die Seinigen oder auch andere Menschen in ihrem Unglauben dahin gehen sieht, so kann er um eine gleiche Erbarmung Gottes für sie bitten, und zugleich hoffen, dass auch ihnen Barmherzigkeit widerfahren werde. Ein Ungläubiger kann sich nicht selber helfen, denn die Wahrheit, welche von der Sünde frei machen kann, ist nicht in ihm. Er hat kein wahres Licht und kein geistliches Leben in seiner Seele. Das Erbarmen Gottes muss ihm von vorne an Alles schenken. Ach Gott, erbarme Dich Aller, die noch im Unglauben stecken, unter denen sich immer Einer über den Anderen erhebt, ein Jeder aber sich selber gefällt. Du aber siehst sie als Ungläubige an, und weißt, dass Alle elend sind, und Keiner ich selber helfen kann. Erbarme Dich also Aller um Deines lieben Sohnes willen, und rette, was zu retten ist. (Magnus Friedrich Roos)

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