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Johannes 6,11

Johannes 6,11

Andachten

Jesus aber nahm die Brote, dankte, und gab sie den Jüngern; die Jünger aber denen, die sich gelagert hatten; desselben gleichen auch von den Fischen, wie viel sie wollten.
Er lässt sich das Volk lagern. Die Erde sollte der Tisch werden! Das Gras war ihr Teppich und ihr Tischtuch. Bei 5000 Mann lagen vor ihm. Sie sind geordnet in Reihen. Er nimmt den geringen Vorrat. Ehe er aber anhebt zu teilen, hebt er sich in Glauben und Dankgebet auf zu seinem Vater im Himmel. Dem gehört Alles. Der kann segnen und mehren. Dann beginnt er zu teilen. Die hintern Reihen mögen gedacht haben: „Wo bleiben wir?“ Aber unter den Händen des Gottessohnes quillt und mehrt sich das Brot. Wie ein Faden der nicht abreißt, geht es aus seiner Hand. Und er reicht vom Ersten bis zum Letzten. Sie werden Alle satt. Ja es ist, da sie gespeist sind, noch mehr übrig, denn er zuvor in den Händen hatte. O dies wunderbare Bild der göttlichen Hilfe! Wir tun hier einen Blick in den Haushalt Gottes. Alles was er gibt, ist ein Geringes gegen das, was er hat. Die Quelle seines Gebens ist seine Liebe. Und wie er gibt, und wie man dankbar annimmt, so wächst die Liebe gegen die arme Kreatur. Je mehr er gibt, um so mehr hat er zu geben. Hast du nicht auch schon eine Ahnung, einen fernen Abglanz dieser göttlichen Art in dir gespürt? Je mehr du gibst, um so mehr möchtest du geben und helfen. Nur versiegen bei uns die Quellen, Gott gibt sich nie aus. Wenn er dankbare, gläubige Nehmer hat, gibt er sich reich. Das erkennst du aus dieser Speisung der 5000 Mann.

Herr, barmherziger Heiland, mit dir sind wir nirgends in der Wüste und im Elend. Mit dir haben wir überall Brunnen des lebendigen Wassers, die erquickend und labend für uns fließen. Mit dir haben wir überall Brot des Lebens. Doch auch im äußeren Leben bist du unser Versorger. Wie oft hast du dich als solcher erwiesen, wo die Deinen verzagen und verzweifeln wollten. Ja du machst die Wüste des Lebens zu fruchtbarem Lande. O tue es auch heute. Gedenke unser und aller der Unseren, speise alle Hungernden, erquicke alle Bekümmerten, errette die Angefochtenen. Gib uns aber auch zur Nahrung und Notdurft des Leibes deine Seelenspeise, die da nährt zum ewigen Leben. Amen. (Friedrich Ahlfeld)


Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie den Jüngern, die Jünger aber denen, die sich gelagert hatten; desselbigen gleichen auch von den Fischen, wie viel er wollte. Da sie aber satt waren, sprach er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, dass nichts umkomme.
Vertraue Gott und glaube sicherlich, dass er dich mit allen den Deinen sättigen könne und wolle, so du auf seinen Wegen wandelst, auch in der Wüste. Die Deinen versorgst du, wie vielmehr Gott die Seinen. Denn seine Barmherzigkeit und Gewalt ist unendlich größer als deine. Er speiset die Vögel, die nur tun, wozu sie die Natur treibt, wie viel mehr wird er für dich sorgen, der du dich durch seinen heiligen Geist antreiben lässt, seinen Willen zu tun. Die Speisekammer, welche er geöffnet in der Wüste, ist noch nicht verschlossen. Sein Herz wird nicht geändert, noch seine Hand verkürzet, wenn sich nur dein Vertrauen nicht abkürzt gegen ihn. Wunderwerke können nicht geschehen ohne Wunderglauben. Hättest du so viel Glauben als das Volk dort in der Wüste, so würde dir, ehe du im Hunger verderben solltest, eben das widerfahren, was diesem Volke widerfahren ist. Und das geschieht fürwahr noch täglich. Mancher hat kaum das trockene Brot im Hause. Doch isst er mit Weib und Kindern, und werden alle satt. Das ist die Wunderhand Gottes. Wie er den Leib mit Speise, so sättigt er die Seele mit den reichen Gütern seines Hauses. Nicht nur lässt er sein Wort predigen, sondern auch so reichlich predigen, dass wir keinen Mangel haben an irgend einem Gut, sondern warten nur auf die Erscheinung unsers Herrn Jesu Christi, dass wir satt werden, wenn wir erwachen nach seinem Bilde.

Die Gäste waren satt, und bleibt mehr übrig, als ihnen anfangs aufgesetzt war. Das heißt der Herr aufheben: Sammelt die übrigen Brocken, dass nichts umkomme. In einer jeden Kreatur, auch im Krümlein Brot ist ein Segen Gottes. Darum soll mans nicht verderben. Die ganze Welt kann mit all ihrer Macht und Mühe, Kunst und Weisheit kein Brosamlein zuwege bringen. Warum wollte man denn ein Brosamlein verachten? Sammeln ernährt, Zerstreuen verzehrt. Wer des Brots nicht achtet, der ist seiner nicht wert. Darum, hast du ein gesegnetes Bröcklein übrig, so heb' es auf für dich. Aller Tage Abend ist noch nicht gekommen. Wer weiß, ob du seiner nicht zur Zeit der Not wirst bedürfen? Ist dir's zu gering, so heb' es auf für die Deinen, vielleicht kann ihre Not erfordern, was die Deine nicht erfordert. Sind die Deinen auch versorget, so sammle es für die Armen, für Kirchen und Schulen. Sammle aber auch die geistlichen Brocken seines Worts auf und lass nichts umkommen. Vielleicht möchte eine Teuerung ins Land kommen nicht am Brot, sondern am Worte Gottes. Verachtet, verloren. Jetzt hast du die Fülle, jetzt sammle, und lass dir kein Sprüchlein, darin du Lehre und Trost findest, entfallen. Zur Zeit der Not wird dir's gut tun. Herr, wenn dein Wort nicht wäre mein Trost gewesen, so wäre ich vergangen in meinem Elende! (Heinrich Müller.)

Predigten

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