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Johannes 1,40

Johannes 1,40

Andachten

Einer aus den Zweien, die von Johanne hörten und Jesu nachfolgten, war Andreas, der Bruder Simonis Petri. Derselbige findet am ersten seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden (welches ist verdolmetscht der Gesalbte) und führte ihn zu Jesu. Da ihn Jesus sah, sprach er: Du bist Simon, Jonas' Sohn; Du sollst Kephas heißen (das wird verdolmetscht: ein Fels).
Was macht doch der Advent für rührige Leute! kaum hat Andreas Jesum erkannt und seine Herrlichkeit gesehen in der armseligen Herberge, da lässt's ihm keine Ruh', er muss es weiter sagen, läuft zu seinem Bruder Simon und nennt Jesum gleich beim rechten Namen: ein gesalbter König! lässt auch nicht ab, er muss ihn gleich mitnehmen und zu Jesu hinführen, und nun erfolgt auch Simonis Berufung mit dem Worte: Du sollst Kephas heißen! Wie mag Andreas Bruderherz sich da wohl gefreut haben! und wie mag's dem Fischer Simon vom See Genezareth zu Mute geworden bei solcher Namengebung! - Das Alles ist für uns Mahnung und voll Tröstung. Zuerst, Lieber, sollst Du Dir die Frage gefallen lassen: hat der Advent Dich auch rührig gemacht im Dienste des Herrn? wenn es Abend wird und wieder ein Erdentag zu Ende ist: was hast Du denn getan? für Ihn getan? - ist da irgend Etwas, das sich vergleichen ließe Dem, was Andreas tat? es gibt sehr Viele, die auch Deine Brüder sind, denen es verkündigt werden muss: hier ist Er, der Gesalbte des Herrn! sie müssen zu Jesu gebracht werden, dass Er sie sehe, berufe, errette! dahin gehört also Alles, was sich befasst unter das heilige Werk der Mission. Ist es nicht zum Erschrecken, wie träge und kalt, unlustig und gleichgültig wir sind? - Das ist eine ernste Mahnung! Aber auch eine Tröstung ist hier vorhanden! Du darfst Etwas tun für Deinen gesalbten König, liebe Seele! für Den, der so viel für Dich getan! kennst Du nicht den Seufzer: Wie soll ich dem Herrn die Wohltat vergelten, die Er an mir tut? ist es Dir noch nie warm, ja glühend im Herzen geworden, Ihn nicht bloß mit Worten und Gefühlen, sondern mit der Tat und im Werke wieder zu lieben, nachdem Er Dich zuerst geliebt!? nun, Dein König braucht Dich, Dein Dienst soll Ihm gefallen! verkündige Sein Kommen, Seinen Namen, Seine Herrlichkeit Deinen Brüdern mit Wort und Wandel. gehört in den heiligen und seligen Advent! (Nikolaus Fries)


Einer aus den Zweien, die von Johannes hörten und Jesu nachfolgten, war Andreas, der Bruder Simonis Petri. Derselbige findet am ersten seinen Bruder Simon, und spricht zu ihm: Wir haben den Messiam gefunden (welches ist verdolmetscht: der Gesalbte), und führte ihn zu Jesu.
Eine zweite Art, den Herrn zu finden. Man hat nicht immer einen Prediger zur Hand, und nicht alle Bekehrungen kommen vom Kirchengehen. Simon, der Bruder des Andreas, kommt mit Jesu auf eine andere Weise zusammen als jene beiden Johannesjünger. Andreas bezeugt seinem Bruder Simon: Wir haben den Messiam gefunden; und führte ihn zu Jesu. Es kann also ein schlichter Bruder sein, ohne Mantel und Kragen, der uns mit dem Heiland bekannt macht. Ein einfacher Handwerksmann, durch ein hingeworfenes Wort, kann oft mehr wirken als zehn Pfarrer auf der Kanzel. Die Prediger haben nicht das Monopol des Glaubens; der einfachste Laie kann ein Prediger der Gerechtigkeit werden, wenn er selber von Jesu durchdrungen ist. Hat es nur seine Richtigkeit mit dem Zeugnis: Wir haben den Messiam gefunden, so kann dieses einfache Zeugnis dem Herrn schon mehr als eine Seele gewinnen. Es ist etwas Wunderbares um die Kraft der Wahrheit. Wer entschieden von Christo Zeugnis ablegt, wirkt immer, pro und contra. Den Einen ist er ein Geruch des Lebens zum Leben, den Andern, die sich erbittern, ein Geruch des Todes zum Tode. Simon ließ sich durch seinen Bruder zu Jesu führen. Auch Simon war frei, wie die beiden Johannesjünger, aber er gehorchte dem Zug, der in ihm geweckt worden war, und lernte so ebenfalls Jesum kennen. Der Glaube hat etwas Magnetisches; wer angezogen worden ist, zieht wieder an. Der Herr sagt selber später zu Simon: Wenn du dermaleinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder. Man schreit viel in der Welt über Proselytismus. Wir sollen allerdings nicht übers Meer laufen, wie die Pharisäer, oder die Jesuiten, um einen Proselyten von ihrem Schlag zu erschnappen; aber wer ruhig neben seinem Nachbar sitzen kann, ohne ihm ein entscheidendes Wort zu sagen, sobald sich dazu eine Gelegenheit zeigt, der ist auch kein Christ. Gott behüte uns eben so vor der falschen Toleranz, als vor der toten Orthodoxie! (Friedrich Lobstein)

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