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Johannes 10,35

Johannes 10,35

Andachten

Die Schrift kann nicht gebrochen werden.
Dieses sagte der wahrhaftige Sohn Gottes, dessen Zeugnis alle Zweifel und Lästerreden der Weisen dieser Welt zu Schanden macht. Er sagte dieses ohne Verstellung, nicht den Juden zu Gefallen, sondern mit derjenigen Aufrichtigkeit, mit welcher Er Alles redete. Er sagte von der Schrift ohne Einschränkung und Ausnahme, sie könne nicht gebrochen werden. Nicht nur etwas in der Schrift, sondern die Schrift oder die Bibel, wie man sie damals hatte, ist unzerbrechlich oder unumstößlich. Wenn von einer Schrift gesagt wird, dass sie gebrochen oder aufgelöst werde, so gibt man zu verstehen, dass sie nichts gelte, dass man davon abgehen und ihr widersprechen dürfe, s. Matth. 5,17.19.; die Schrift aber oder die Bibel kann oder darf nicht gebrochen werden. Wir haben nicht nötig, die Namen aller ihrer Verfasser zu wissen; wir haben auch nicht nötig, die Beschaffenheit der göttlichen Eingebung, durch welche sie entstanden ist, zu bestimmen und zu erklären: genug ist’s, dass sie nach dem Zeugnis des Sohnes Gottes unumstößlich wahr sei. Die Juden wollten damals Jesum steinigen, weil Er gesagt hatte: Ich und der Vater sind Eins; denn sie schlossen mit Recht daraus, dass Er dadurch zu verstehen gegeben habe, Er sei Gott. Hierauf führte Jesus einen Spruch aus Ps. 82,6. an, in welchem die Könige und Fürsten, zu denen dort das Wort Gottes geschah, oder welche dort angeredet werden, Götter genannt werden, und sagte zugleich: die Schrift kann nicht gebrochen werden. Nun ist’s je kein Glaubens-Artikel, den alle Menschen zu wissen nötig hätten, dass mächtige Obrigkeiten Götter heißen; weil es aber in der Bibel steht, so ist’s wahr, und wird bis ans Ende der Welt wahr bleiben; denn die Schrift kann nicht gebrochen werden. Was nun Christus von der Schrift des Alten Testaments gesagt hat, gilt auch von der Schrift des Neuen Testaments, weil die Apostel, welche dieses geschrieben haben, größer waren, als die Propheten, und das Wenige, das Markus und Lukas geschrieben haben, mit den apostolischen Schriften übereinkommt, und von Aposteln bestätigt worden ist. Kann nun die Schrift nicht gebrochen werden, so muss derselben schlechterdings geglaubt, ja der Verstand und Wille eines jeden Menschen unterworfen werden. Gelobt sei der HErr, dass Er so für uns gesorgt hat. Der größte Teil der Menschen besteht ohnehin aus Leuten, welche keine scharfen Vernunftschlüsse machen können, und wo sind diejenige, die durch Vernunftschlüsse zu überzeugen sind, wenn sie ihre natürlichen Neigungen verleugnen und unsichtbare Dinge glauben sollen? Sie müssen also durch das Ansehen eines unfehlbaren Gebieters und Zeugen gelenkt werden. Wo ist aber ein solcher Gebieter und Zeuge? Unter den sterblichen Menschen gibt’s keinen. Wir haben eine Schrift nötig, die ganz von Gott eingegeben sei. Wenn man eine Auswahl unter ihren Sprüchen machen müsste, so käme Alles wieder auf die menschliche Weisheit an, welche diese Auswahl machte. Wir haben also eine Schrift nötig, die nicht gebrochen werden kann, weil Gott als der höchste Gebieter und wahrhaftige Zeuge überall in derselben mit uns redet. Sie zeugt aber von Christo. (Magnus Friedrich Roos)

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