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Lukas 7,14

Lukas 7,14

Andachten

Und trat hinzu, und rührte den Sarg an; und die Träger standen. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, stehe auf! Und der Tote richtete sich auf, und fing an zu reden. Und er gab ihn seiner Mutter.
Der Herr trat an den Sarg und rührte ihn an. Die Träger mussten stille stehen und die Bahre niedersetzen. Es lässt sich denken, was das für ein Aufsehen gab. Alle drängten sich herbei, um zu sehen, um zu hören, was geschehen werde. Der Herr hatte soeben der Witwe gesagt: Weine nicht; das war der erste Teil seiner Trostrede; nun kommt der zweite. Was er sagt, das tut er auch, und was er spricht, das geschieht. Er reckt seine Hand aus, und zieht das verhüllende Tuch vom Sarg hinweg. Hierauf sieht er die Leiche an, wie ein Vater sein schlafendes Kind, und Alle hören aus seinem Munde das Wort: Jüngling, ich sage dir, stehe auf! Und der Tote hört's auch. Und er öffnet das gebrochene Auge; Todesblässe und Todeskälte weichen, ein neues Leben füllt die eisigen Glieder, der König der Schrecken ist überwunden, und die Mutter hat ihr Kind wieder. Er gab ihn seiner Mutter, sagt das Evangelium. Ja, Alles belebt sich in Jesu Händen. Und gäbe er uns auch einen Leichnam, und ließe er ihn uns auch als einen Leichnam, er könnte doch, wo nicht in dieser Leiche, doch mit derselben uns das Leben geben. Wie Manchem hat Jesus das Liebste entrissen, um ihnen das Leben zu geben! Auch der Tod kann Jesu dienen, ja der Tod besonders. Es sei denn, dass das Weizenkorn in die Erde falle und ersterbe, so bleibt es allein; wo es aber erstirbt, so bringt es viele Früchte. Gib dem Herrn etwas Verwesliches, und er gibt dir etwas Unverwesliches; gib ihm zuerst deinen Tod, und er gibt dir sein Leben und die Fülle deiner Wünsche. (Friedrich Lobstein)


Und Jesus trat hinzu, rührte den Sarg an, und die Träger standen. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, stehe auf.
Die Tore der alten Städte waren die Gerichtsstätten. Da wurde den Drängern und Gewalttätigen ihr Raub abgejagt. Aber kein merkwürdiger Tor gibt es in der Welt, denn dies Tor zu Nain. Da ist der Tod gerichtet, und diesem Gewaltherrn ist sein Raub abgejagt. Doch Christus hat diesen Jüngling nicht allein für ihn selber auferweckt, sondern auch für uns. Auch wir werden einst hinausgetragen aus der alten Wohnstätte. Auch wir haben schon Manchen hinausgetragen und hinausgeleitet. Ist uns Christus da auch entgegengekommen? Du sagst: „Nein, ich habe ihn nicht gesehen.“ Ja freilich, mit den Augen des Fleisches siehst du ihn nicht. Aber der Glaube, der hinter der Leiche hergeht, der sieht ihn sich entgegenkommen. Er ruft dem Leidtragenden immer noch entgegen: „Weine nicht!“ Er legt auch den Deinen die Hand an den Sarg. Ob sie die Träger schon fortgetragen, behält er sie dir doch zurück. Gehören sie dem Fürsten des Lebens, so bleiben sie dein, ob sie dir gleich genommen sind. Die Träger tragen sie dir doch nicht aus den Glaubensarmen fort, und diese halten fester als die Arme deines Leibes. Auch für dich gilt das Wort: „Jüngling stehe auf!“ Der, welcher aller Welt ein Heiland ist, wird auch dieses Heilandswerk an Allen vollbringen.

Herr Jesu, es wird noch einmal der große Tag kommen, da du dem Tode entgegentrittst, wenn du von oben herniederkommst, um ihn auf immer zu besiegen. Dann willst du die Gräber anrühren und den Toten zurufen: Stehet auf! O hilf doch, dass wir dann aufstehen mit Loben und Preisen, wie der Jüngling zu Nain, und nicht mit ewiger Klage. Lenke aber auch hier unser Leben, dass wir den Sünden absterbend täglich aufstehen zum neuen Leben. Dazu segne aus Gnaden auch den heutigen Tag. Amen. (Friedrich Ahlfeld)


Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, stehe auf! Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden.
Jesus ist die Liebe, die liebenswürdigste Liebe, die Liebe, der wir uns ganz anvertrauen können; und nicht nur das, er ist nicht nur die Liebe, sondern die allmächtige Liebe. „Weine nicht!“ sprach er zu der unglücklichen Witwe im Evangelium. Das ist aber nicht nur so gesagt, wie wir etwa einander trösten, wo oft kein Nachdruck, wenigstens keine Hilfe sich daran knüpft. Nein, kein Wort: „Weine nicht!“ war Tat und Leben; denn zum Jüngling, der im Sarge lag, sprach er: „Jüngling, ich sage dir, stehe auf!“ Das war ein Wort! Ein Wort des Schöpfers, ein Wort des allmächtigen Gebieters, ein Wort Dessen, der HErr ist über Leben und Tod. Wo ist das erhört von der Welt her, dass ein Mensch oder ein Engel mit einem einzigen Wort einem Toten das Leben wieder gegeben hätte? Zwar haben einige Propheten, Elias und Elisa, auch Toten das Leben wieder gegeben; aber so hat es Keiner gemacht, dass er Predigttreten wäre und gesagt hätte „ich sage dir, stehe auf!“ und der Tote dann sich aufgerichtet hätte. Man fühlt, dass Derjenige, welcher hier spricht: „ich sage dir“ - nicht bloß ein Knecht, sondern der HErr selbst ist, derselbe, der da sprach: „Es werde Licht und es ward Licht.“ Ja, wir haben einen Gott, der da hilft, und einen HErrn, der vom Tod errettet.

Unser Jesus ist die allmächtige Liebe, die Alles in ihrer allmächtigen Hand hält, glück, Tod und Leben; Alles ist in den Händen Dessen, der die Liebe ist, und wird benützt zu seinen Liebesabsichten. Als allmächtige Liebe hat er sich in der Schrift bewiesen von vorne bis hinten, in der Schöpfung des Menschen und in seiner Wiederherstellung, in den Zeiten des Gesetzes und in der Gnadenzeit des Evangeliums, während seines Wandels auf Erden, und nun, da er sitzt zur Rechten der Kraft und ist ihm Alles unterwürfig: überall ist er die nämliche, allmächtige, erbarmende Liebe gewesen. Wer diese Erweisungen seiner Herrlichkeit, seiner allmächtigen Liebe, im Licht des Geistes steht, der kann nicht anders als niedersinken und anbeten. (Ludwig Hofacker)

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