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Lukas 19,10

Lukas 19,10

Andachten

Des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
„Des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist“. Die Passionszeit ist nichts anders, als ein rührendes, über die ganze christliche Welt hinschallendes Festglockengeläut dieses Inhalts. Welch ein Jammer, dass so viel tausend Christen nicht darauf achten, dass sie nicht Karnevalstumult genug machen können, das Himmelsgeläut zu übertäuben! „Des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist“. Dieser Gedanke bringt Wonne, nachdem er Buße geweckt hat. Fehlt die Wonne, verlasst euch drauf, es liegt daran, dass die Buße fehlt. Wer nicht selig ist im Herrn, der ist auch noch nicht vereinigt mit ihm in der Art und dem Maß, wie wir es werden sollen. Zweifelt ihr, statt volle Gewissheit zu haben; werdet ihr der bösen Lust zum Raube, statt bis aufs Blut zu widerstehen; schwanket ihr zwischen frommen Entschließungen und groben Versündigungen wie ein Rohr, statt nach festem Heilsplan jeden Lebenstag der Pflicht zu weihen; und wenn Trübsal euch heimsucht und die Zukunft bange Dunkel verhüllen, zaget ihr, statt getrost zu sein; senket ihr zur Erde den Tränenblick, statt in die Höhe zu schauen; verliert ihr euch in törichten Maßgebungen eigener Weisheit, statt in Gott euch zu sammeln und zu sprechen: Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohl machen: - seht, dann seid ihr noch nicht selig in Christo.

Ihr könnt's auch nicht sein, denn euch mangelt der Glaube, der jener Seligkeit Grund ist. Und dieser Glaube mangelt euch, muss euch mangeln, weil die rechte, wahrhaftige Buße noch nicht in eure Seele gedrungen ist, weil ihr dem Seligmacher noch wehret, sein Einwirken. auf eure Herzen noch hindert; - anders hätte er euch schon weiter gebracht. so kommt zu dem, der uns sucht! Erneure Jeder beim Eintritt in die Heiligtümer der allertreuesten Liebe, die auf Erden gewohnt hat, sein Verlangen nach Jesu, seine Hingebung an Jesum, seinen Eifer für Jesum, seinen Umgang mit Jesu. Und säumt nicht mit dieser Erneuerung. „Steig eilend herab“, sprach der Herr zu Zachäus. „Komm eilend herbei“, spricht der Freund unserer Seelen zu uns. Es ist keine Zeit zu verlieren im kurzen Leben. Am wenigsten lasse Jemand es bewenden bei flüchtiger Rührung. „Einkehren muss ich bei dir“, rief der Herr zu Zachäus; „einkehren“, und nicht weniger will er bei uns. Bleiben, wohnen, walten, regieren will er in unsern Herzen, uns ganz haben, um ganz uns zu beseligen, o gönnet euch dem, dessen Namen ihr tragt, Christen! Für unsere Seele lasst uns sorgen. Zu teuer wird diese Sorge nimmer bezahlt. Inne werden lasst uns das Glück eines Menschen, der das, was die Kirche nur vorsingen und vorpredigen kann, aus Erfahrung weiß: Des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist“. (Bernhard Dräseke.)


Denn des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, das verloren ist.
Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Wo Jesus nicht etwas zu heilen findet, da kann er auch nicht der Heiland sein. Und nicht nur Kranke sucht er, sondern Verlorene, Seelen, die versinken und die sich selber, denen die ganze Welt nicht helfen kann. Das Suchen Jesu ist ein Eindringen in unser Verderben und ein Aufdecken desselben. Er hat als des Menschen Sohn auch ein menschliches Gefühl für unser Verderben; hat er es nicht ganz und völlig auf sich genommen am Kreuz? Und doch bringen die Meisten ihrem Heiland lieber etwas ganz Anderes als ihr Verderben. Sie gehen mit Werken und mit eigenen Tugenden um, helfen sich durch ihre eigene Gerechtigkeit und ihre eigene Kraft, und machen so den Heiland zu der allerunnötigsten Person. Christus kam nicht, um zu lehren, um zu moralisieren, um nachzuhelfen, wo die Sachen nicht am besten stehen; er ist weder ein Sittenprediger noch ein Lückenbüßer, er ist und bleibt ein Sucher und Seligmacher der Verlorenen. So hat ihn Zachäus erfahren, und nur wer ihn so hat, kann sich auch seiner freuen. Aber freilich, es muss die Hölle schon gewaltig brennen im Herzen, bis man eingesteht: Ich bin ein Verlorener. Das Schuldgefühl hat gar manche Grade, aber nur dann, wenn es wühlt wie ein Wurm, und brennt wie ein Feuer, wirft man sich auf Gnade und Ungnade in Jesu Arme. Und hierzu ist es nie zu spät. Jesus kann immerdar selig machen, die durch ihn zu Gott kommen. Wenn dein Verderben in dir aufwacht, so ergib dich dem Herrn, so wie du bist; du kannst dich nicht heilen, er will es tun, ja er hat es schon getan. Schau mit beiden Augen auf sein Kreuz; dort ist alles Verlorene angenagelt, dein verlorenes Leben, wie deine verlorene Reue; mit einem Opfer hat er Alles das abgetan, auch die blutrotesten Sünden dort rein gewaschen; wirf einen Blick auf dich und neun und neunzig auf den Herrn, und wo die Sünde mächtig geworden ist, wird die Gnade noch viel mächtiger werden. (Friedrich Lobstein)

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