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Matthäus 28,6

Matthäus 28,6

Andachten

“Kommt her und seht die Stätte, da der HErr gelegen hat.“

„Kommt her, und seht die Stätte,“ das sagt der Engel. In jener Gnadenzeit waren die Engel oft sichtbar. Die Engel, die auch uns zur Unterstützung und Hilfe gegeben sind, konnte man damals je und je sehen. Wir sehen sie vor der Hand nicht. Damals stand man auch in der Einfalt; und wenn so ein Engel kam, so machte man keinen Lärm damit, sondern man tat, wie wenn's so sein müsste, wie wenn nur eben ein Freund gekommen wäre. Wenn jetzt jemanden ein Engel erschiene, welch einen Lärm würde der davon machen. Deswegen kommt auch Keiner, weil wir sind, wie wir sind, und nicht in der Einfalt und Unbefangenheit die Gnaden Gottes hinnehmen können. So ist's auch mit andern Gnadenerweisungen Gottes. Da können die Leute kommen und sagen, wenn der liebe Gott das täte oder jenes täte, an Kranken, bei denen sie ein Wunder erwarten, das würde Aufsehen und Eindruck machen, da würden die und die alle glauben. Aber gerade deswegen geschieht nicht, was sie wollen. Wer es von vornherein darauf absieht, ein rechtes Geschrei zu machen, der kann warten, bis sich Gott ihm zu lieb hergibt. Der Heiland will kein Geschrei, sondern Einfalt, Ruhe und Kindlichkeit, dabei man zwar wohl Gott die Ehre gibt bei redlichen Leuten, aber nicht auf den Kirchturm hinaufsteigt, um es von da herunterzuposaunen. Letzteres passt um so weniger in unsere Zeit, da man die Leute allerwärts noch so unvorbereitet sieht. Wenn wir freilich lernen würden kindlich sein, so würden wir viel mehr auch sichtbare Beweise von himmlischen Kräften kommen sehen; so aber müssen wir uns mit der Unsichtbarkeit und Unscheinbarkeit begnügen.

Nun, damals hat's geheißen aus dem Munde des Engels: „Kommt her und seht die Stätte, da der HErr gelegen hat, aber nicht mehr liegt; Er ist auferstanden.“ Gesehen haben sie Ihn noch nicht; aber das sehen sie, dass kein Toter da liegt; und wie viel war ihnen damit geschenkt! Wir freuen uns auch des heute noch, und halten das fest in unsern Anfechtungen, dass Er wohl im Grabe lag, aber nicht mehr drin liegt, sondern auferstanden ist. So geht auch bei uns alles Traurige vorüber. Dieses schließt mit der Herrlichkeit droben im Himmel bei Christo. Harren wir in Geduld, bis es kommt. (Christoph Blumhardt)

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