Matthäus 27,50
Andachten
Aber Jesus schrie abermals laut, und verschied. Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen.
Jedes Land, jeder Boden hat seine Früchte, die da gedeihen. Auf Libanon wuchsen die Zedern, auf Basan die Eichen. Golgatha, die Stätte am Kreuz Christi, hat auch eine Frucht, die da gedeiht. Ihr Name ist Liebe. Christi Wunden sind die Quellen, aus denen sie fließt, seine letzten Worte der Hauch, der sie wachsen und gedeihen lässt. Du Menschenherz, an dieser Stätte musst du an die Erbarmung deines Gottes glauben lernen. Mit seiner höchsten Liebe ringt er hier um deinen Glauben und um deine Liebe. An dieser Stelle musst du an die Liebe deines Heilandes glauben lernen. Hat er umsonst für dich geblutet und gebetet? Hat er dich umsonst da gesegnet? Schlägt dein Herz nicht zu dem, dessen Herz für dich geschlagen hat bis in den Tod? Wäre denn kein Dank in deiner Seele für das Liebeswerk, das er an diesem Tage für dich vollbracht hat? Die Erde erbebte, da er starb. Also soll auch dein Herz erbeben in seinen Tiefen. Die Felsen zerreißen. Nun ja, es gibt Menschen herzen, die härter sind als Fels, die unter dem Feuer der Trübsal nicht weich werden. Diese Liebe muss sie brechen. Siehe hier, die Liebe wirbt um dich, die Liebe stirbt um dich, dass du nicht verderbest. Meine Liebe ist für mich gekreuzigt, auf dass die Sünde in mir gekreuzigt werde, und ich das neue Leben in Glauben und Liebe Lebe. Ich muss den lieben, der ihn für mich in den Tod gegeben hat; ich muss ihn lieben, der für mich gestorben ist.
Wir danken dir, du barmherziger Heiland, dass du gekommen bist als der rechte Hohepriester und als das wahre unbefleckte Opferlamm. Du hast unsere Schuld auf dich genommen, hast sie mit dir an das Kreuz hinaufgenommen, hast sie mit dir in das Grab getragen und aus dem Grabe nicht wiedergebracht. Dafür hast du aus dem Grabe auch uns neues Leben und unvergängliches Wesen mitgebracht. gib uns Herzen, welche dürsten nach der Vergebung der Sünden und nach der Seligkeit, welche dein Opfer und dein teures Verdienst mit fester Hand ergreifen, in dir sich freuen und allen Fleiß dazu tun, in deiner Kraft den eigenen alten Menschen ans Kreuz zu schlagen und zu Grabe zu tragen. Lass auch heute dein teures Wort an unseren Herzen zu solchem Glauben und zu solcher Opfertreue Frucht schaffen. Amen. (Friedrich Ahlfeld)