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Matthäus 27,35

Matthäus 27,35

Andachten

Da sie Ihn gekreuzigt hatten, teilten sie Seine Kleider unter sich, und warfen das Los darum.
Auch dieses war eine wehmütige Klage des leidenden Messias: sie teilen Meine Kleider unter sich, und werfen das Los um Mein Gewand, Ps. 22,19. Die Teilung Seiner Kleider setzt Seine Entblößung voraus, und diese musste Ihm schon sehr empfindlich sein, denn Er hatte keinen Leib, wie Adam vor dem Sündenfall, sondern Sein Leib hatte, ob er schon rein und heilig war, die Gestalt des sündlichen Fleisches: folglich war es geziemend, dass er mit Kleidern bedeckt wurde. Da Ihm also diese Kleider bei der Kreuzigung ausgezogen wurden, und Sein heiliger Leib nackend auf das Querholz, das mitten am Kreuz hervorragte, hinaufgehoben, und hernach angenagelt wurde, musste es Seiner Seele wehe tun, und Er konnte damals mit einer schmerzlichen Empfindung beten: lass nicht zu Schaden werden an Mir, die Dein harren, HErr Gott Zebaoth; lass nicht schamrot werden an Mir, die Dich suchen, Gott Israel. Denn um Deinetwillen trage Ich Schmach, Mein Angesicht ist voller Schande. Ps. 69,7.8.

Die Kleider Jesu, die man Ihm bei der Kreuzigung auszog, hatten ohne Zweifel mehrmalen etwas von Seinem Schweiß an sich genommen, waren aber neuerdings auch mit dem Blut bezeichnet, welches Er am Ölberg, und bei der Geißelung, und bei der Krönung mit Dornen vergossen hatte. Diese Kleiderstücke nun kamen in die Gewalt der heidnischen Soldaten, und diese teilten sie unter sich, und kleideten sich oder ihre Kinder darein, oder verkauften sie, da dann andere Sünder sie zur Kleidung brauchten. Ebenso ging es mit dem ungenähten Rock Jesu, um den sie das Los warfen. Man sah bald hernach einen Sünder mit diesem Rock Jesu bekleidet einhergehen, und ihn so lange tragen, bis er zerrissen war. Wenn Reliquien oder Überbleibsel der Heiligen wert wären, aufgehoben zu werden, so wären diese Kleider Jesu vor andern dessen würdig gewesen. Allein die Vorsehung Gottes ließ es geschehen, dass diese Kleider in die Hände der Sünder kamen, und bald hernach nach dem gemeinen Schicksal aller Kleider zerrissen und aufgerieben wurden, so dass Niemand mehr etwas davon wusste. Ohne Zweifel geschah solches zur Verhütung des Aberglaubens, welchen die unverständigen Christen mit diesen Kleidern, wenn sie aufbehalten worden wären, getrieben hätten. Das blutflüssige Weib rührte den Saum des Kleides Jesu an, und wurde gesund, weil zugleich eine Kraft von Jesu ausging, allein der Heiland sagte hernach nicht: Mein Kleid hat dich gesund gemacht, sondern: dein Glaube hat dir geholfen, Luk. 8,48. Wenn aber der Glaube helfen soll, so hat er die Kleider Jesu nimmer dazu nötig. Man liest auch in den Geschichten der Apostel und in andern Schriften der ältesten Lehrer nicht, dass sie die Leute zum Grab Jesu, oder zum Ort Seiner Kreuzigung, oder zu Seinen Wohnungen in Kapernaum und Nazareth, oder zur Krippe in Bethlehem gehen heißen, oder selbst dahin gegangen seien, um die Kraft Jesu zu erfahren. Er selbst will bei den Seinigen alle Tage sein bis an der Welt Ende; und antwortet auf die Frage, Er selbst will bei den Seinigen alle Tage sein bis an der Welt Ende; und antwortet auf die Frage, wo man anbeten solle, so, dass Er andeutet, auf den Ort komme es nicht an, sondern darauf komme es an, dass man den Vater (und Ihn selbst) im Geist und in der Wahrheit anbete. Joh. 4,20-24. (Magnus Friedrich Roos)

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