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Jesaja 53,5

Jesaja 53,5

Andachten

Er ist um unserer Missetat willen verwundet, und um unserer Sünde willen zerschlagen.

Siehe, wie er dies Wort „unser“ immerdar wiederholet und treibt. Denn er will es reichlich und klar genug ausstreichen, dass man ja nicht überhinlaufe, oder verkehre mit falschem Deuten. Und hier setzet der heilige Prophet Jesajas unsers lieben Herrn Jesu Christi eigentliche Kontrafaktur, Ebenbild und Definition, damit er Ihn gar lieblich und tröstlich beschreibet und abmalet; welches man fleißig merken und zu Herzen nehmen soll, und also gebrauche, dass man sie erhebe, vorziehe und setze wider alle andere Lehre und Gottesdienste, so in der Welt sein mögen. Denn was ist das anders, so er sagt, dass Christus um unserer Missetat willen verwundet sei, denn als wollte er sagen (wie die Apostel Petrus und Paulus auch sagen): Wir konnten durchs Gesetz und unsere guten Werke nicht gerecht werden vor Gott? Denn unsere Sünde bleibt für und für über uns; so bleibt auch die Schuld und Verdammnis und die ewige unvermeidliche Strafe allezeit in unsrem Gewissen; Christus aber allein tragt unsere Schuld.

Und ich bin diesem Text sonderlich hold, dass er so dürre und gewaltig diesen Artikel setzet: Christus hat unsere Sünde getragen, und damit das ganze Neue Testament einsetzt und bekräftigt; ja der einige Grund und Hauptpfeiler ist, darauf das ganze Evangelium gesetzt und gebaut ist, dass, wo dieser Artikel steht, so stehen sie alle. Denn so wir das glauben und halten, dass Er für uns gestorben ist, so muss auch das andere folgen, dass Er uns den heiligen Geist gibt, und also wahrhaftig der christlichen Kirche Gliedmaßen und Heilige macht, dass wir täglich Vergebung der Sünden und ewiges Leben haben. Darum hat auch der Teufel mit keinem Artikel so viel als mit diesem zu schaffen, dass er ihn umstoße. Denn er weiß, dass es Alles darauf liegt. Und dies ist allein der Artikel, welcher einen großen und ewigen Unterschied macht zwischen aller andern Menschen Religion auf Erden und zwischen der unsern. Denn allein die Christen glauben diesen Spruch und heißen allein daher Christen; nicht darum, dass sie Werke tun, wie die Andern; sondern darum, dass sie diesem Artikel glauben, dass Christus für uns gestorben, und an dem Werke, so Christus getan hat, hangen und dasselbige ihnen zueigne. (Martin Luther)


Die Strafe lag auf ihm, dass wir Frieden hätten.

In Jesus haben wir Erlösung. Welche Herrlichkeit! Der Fluch des Gesetzes lastet schwer auf uns, wenn wir keine Vergebung haben. Dann dienen wir der Sünde und dem Teufel. Die ganze Welt liegt im Argen. Satan betrachtet uns als seine Gesinnungsgenossen, wir stehen mit ihm in Feindschaft wider Gott. Der Teufel bindet uns durch die Sünde, und es bestehen da traurige Beziehungen. Wir wissen, wie schwer es hält, durch Sündendienst entstandene Rechte zu lösen und zu entkräften. Niemals hätten wir Freiheit erlangen und andere Menschen werden können, hätte nicht Gott selbst Sein Eigentum erlöst. Nun wissen und erkennen wir es aber: der Teufel hat an keinen einzigen Sünder mehr ein Recht, und wir können von jeder Sünde befreit werden. Die Erlösung ist eine vollzogene Tatsache. Nichts und niemand kann uns festhalten, und freiwillig wollen wir keine Sklaven Satans und der Sünde sein. Wir sind Erkaufte, Erlöste des Herrn! Was hast du durch Jesus Christus? Eine völlige Erlösung von Sünde, „Welt“, Teufel, Hölle und Tod. Jegliche Sklaverei ist dahin. Ich bin frei, der Herr selbst hat mich erlöst. Von dieser herrlichen Erlösung will ich nun in vollem Umfange Gebrauch machen. Ich will dankbar leben und wandeln im Lichte und in der Kraft des Friedens Gottes. Löse nun der Finsternis Bande, weil du ein Erlöster bist. Das Lamm Gottes trug unsere Sünden hinweg. Glaube das, so wirst du leben. Wir sind befreit und entlastet vom Fluch. Gelobt sei der Gekreuzigte! (Markus Hauser)


Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Friede hätten. Der Herr warf alle unsre Sünde auf ihn.

Was fürchtest du, o Sünder? Die Strafe der Sünden? Gericht, Tod, Teufel und Hölle, als den verdienten Lohn deiner Sünden? Fürchte das nicht, denn das liegt nicht auf dir; nein, das liegt auf ihm, der für dich ins Gericht, in den Tod, in den Kampf mit dem Teufel und in die Hölle, in Höllenpein und Qual ging und dies Alles ausgestanden, überwunden und besiegt hat. Warum fürchtest du also, was nicht mehr auf dir liegt, sondern auf ihm, auf dem Rücken des Lammes Gottes gelegen hat und durch dasselbe weggetragen, getilgt und vergütet ist. Wie kam aber deine Sünde auf seinen Rücken? - Gott warf sie auf ihn - und er nahm sie auch selbst auf sich, weil er vorhersah, dass du sie nicht tragen und tilgen könntest, dass sie dich zerdrücken würde. Dein Rücken jammerte ihn; darum legte er es auf den Rücken seines Sohnes, und dieser nahm es selbst freiwillig auf sich und trug es weg. Darum fürchte nicht, was gehoben und getilgt ist; sieh aber doch fleißig auf den Rücken des Lammes Gottes, wie schwer es trägt an deinen Sünden, wie es, niedergebeugt unter der schweren Last, sich ängstet, seufzet, Blut schwitzt und fast vergeht. Lerne daraus fürchten, was noch fürchterlich ist und es immer bleibt, so lange du im Fleische lebst, - das ist, die Lust zur Sünde, Fleisch und Blut, Welt und Satan, die dich zur Sünde versuchen. Lerne durch den Blick auf des Lammes belasteten Rücken, welches Übel die Sünde ist, wie sehr du dich davor hüten und dem Lamme Gottes nicht neue Lasten auflegen, dir nicht neue Gerichte und Strafen zuziehen sollst. Bewahre vielmehr den Frieden, den dir das Lamm Gottes durch Tilgung deiner Sünden erworben hat. Die alten Sünden sollen und können dir diesen Frieden nicht stehlen, aber neue Untreuen und Beleidigungen des Lammes berauben dich desselben. Hüte dich und sieh unablässig auf des Lammes Rücken. (Johannes Evangelista Gossner)

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at/23/jesaja_53_5.txt · Zuletzt geändert: von aj
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