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Daniel 5,27

Daniel 5,27

Andachten

Tekel, das ist man hat dich in einer Waage gewogen und zu leicht gefunden.

Wie Viele werden in jener Welt erwachen als Betrogene!, Wie Vielen auch ist ihr Ende näher, als sie denken! König Belsazar, als er so wohlgemut mitten unter seinen Gewaltigen an der Tafel saß, hätte nicht geahnt, dass es sein letztes Abendessen war. Sein Erdentrost war schon aus, als die verhängnisvolle Hand dem König gegenüber die vier Worte an die Wand schrieb: Mene, Mene, Tekel, Peres. Mit vier Worten schon kann Gott einem Weltmenschen den Appetit verderben. Daniel gab dem Schmausgeber die Auslegung jener Worte. Das eine Wort Tekel schon wäre genug gewesen, denn es bedeutete: Man hat dich in einer Waage gewogen und zu leicht erfunden. Am großen Tag kommt Alles auf die Waage: Werke, Worte, Gedanken, versäumte Gelegenheiten, unterdrückte Wahrheitsstimmen, jede Prüfung, die nichts ausgerichtet hat, auch die vielen wurmstichigen Werke, auf die man so pocht, und die einst so federleicht sein werden den schweren Gewichtsteinen der Sünde gegenüber. Es gibt auch für uns ein Abendessen, welches das letzte sein wird. Und ehe unser Ende kommt, gibt es auch Stunden, wo plötzlich eine Hand uns etwas an die Mauer schreibt, was uns nicht lieb ist. Das Gewissen ist oft nicht so ruhig, als es den Anschein hat, und wer seine zwei Augen auftun will, muss doch wenigstens einmal in seine Sünden hineinschauen. Ach, was gibt uns die Welt heute schon und nicht nur in unserer letzten Stunde? wie wird, wenn wir heute schon das Licht hinhalten, unser selbstgemachter Trost wie Werg aufflackern und brennen! Und man denke sich das Erwachen in jener Welt, wenn es heißen wird: Du bist gewogen und zu leicht gefunden worden! Die es am wenigsten glauben, die trifft es am sichersten. Heute, nicht morgen, lass dir's einmal ernst werden; der Tod hat Jeden scharf im Auge, und der Tod ist nicht das Letzte, sondern was auf den Tod folgt: das Gericht Sterben ist schon ein Angstgericht, ja das allerschwerste hier auf Erden; aber Verlorengehen ist etwas noch viel Schauderhafteres, und doch trifft das einst die Meisten. Viele sind berufen, aber Wenige auserwählet. Und doch kann Jeder selig werden, wenn nur sein Herz ihm einmal bricht und er seufzen kann: Herr Jesu, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! (Friedrich Lobstein)


Es ist gut, wenn wir uns recht oft in der Waage des Wortes Gottes wägen. Du wirst finden, dass es eine heilsame Übung ist, irgendeinen Psalm Davids zu lesen, und dich beim Nachdenken über jeden einzelnen Vers zu fragen: „Kann ich dies auch von mir aussagen? Habe ich je das gleiche gefühlt wie David? War mein Herz je über die Sünde so gedemütigt und zerschlagen wie sein Herz, als er seine Bußpsalmen schrieb? War meine Seele in der Anfechtung je so von Gottvertrauen erfüllt wie die seine, als er die Gnade Gottes pries in der Höhle Adullam oder in der Burg zu Engedi? Habe ich je den heilsamen Kelch genommen und angerufen den Namen des Herrn?“ Danach halte dir das Leben Christi vor Augen, und wenn du es Blatt für Blatt durchgehst, so frage dich, wie weit du seinem Ebenbild gleichgeworden bist. Forsche danach, ob du den Geist der Sanftmut, der Demut und der Liebe hast, den Er beständig übte und offenbarte. Und dann nimm die Briefe, und sieh, ob du in allem, was der Apostel von seinen inneren Erfahrungen spricht, mit ihm gehen kannst. Hast du je wie er ausrufen müssen: „Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen von dem Leib dieses Todes!“ Hast du je diese Zerknirschung empfunden? Bist du dir als der vornehmste unter den Sündern vorgekommen, und als der allergeringste unter allen Heiligen? Hast du je etwas von seiner Innigkeit in dir verspürt? Könntest du mit einstimmen in sein Bekenntnis: „Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn?“

Wenn wir in dieser Weise Gottes Wort lesen, als einen Prüfstein unseres geistlichen Zustandes, dann haben wir allen Grund, oft stillezuhalten und zu sprechen: „Herr, ich fühle, dass ich noch nicht so weit gekommen bin; o, bringe mich doch auch dahin! Schenke mir wahrhafte Reue, wie die von der ich lese. Du bist ja nicht in die Welt gekommen, zu richten, sondern selig zu machen. Gib mir lebendigen Glauben; gib mir wärmere Begeisterung; entzünde mich mit inbrünstiger Liebe; gewähre mir die Gnade der Sanftmut; mache mich Dir, o Jesu, ähnlicher. Lass mich nicht ferner zu leicht gefunden werden, wenn ich gewogen werde in der Waage des Heiligtums, damit ich nicht auch zu leicht gefunden werde in der Waage des Gerichts.“ „So wir uns selber richteten, so würden wir nicht gerichtet.“ (Charles Haddon Spurgeon)

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at/27/daniel_5_27.txt · Zuletzt geändert: von aj
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