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Jesaja 11,1

Jesaja 11,1

Andachten

O allein weiser und anbetungswürdiger Gott, ich preise den Reichtum Deiner unerforschlichen Weisheit, dass Du ein Mittel erfunden, Dich des armen Sünders anzunehmen, und also auch mein Bundesgott zu werden in Jesu, dem Sohn Deiner Liebe. Ewig hätten wir arme Menschen müssen in der Hölle liegen, wenn Du uns nicht Deinen Sohn geschenkt hättest, die armen Sünder selig zu machen, unter welchen auch ich bin. Wenn die Engel bei den Hirten auf dem Felde sich über die Geburt des Heilands der Welt freuten, da Er doch nicht gekommen war, sich der Engel anzunehmen: wie vielmehr muss ich mich freuen, da Er auch um meinetwillen in die Welt gekommen ist! Ich preise Deine Wahrheit, dass Du das, was im ewigen Rat des Friedens war beschlossen, in der Fülle der Zeit erfüllet, und uns das teuerste und liebste Pfand, das der Himmel hatte, geschenkt hast, dass Du uns mit Ihm und durch Ihn möchtest Alles schenken. Ach, dass doch in Betrachtung dieser Deiner großen Liebe mein Herz vor Liebe möchte schmelzen und sich in dem unergründlichen Meere Deiner unerforschlichen Liebe heilig möchte verlieren, dass ich in mir selbst nichts und Jesus in mir möchte Alles sein!

Du hast, Herr Jesu, den Thron Deines himmlischen Vaters verlassen und bist zu uns armen Sündern in diese elende Welt gekommen: sollte ich denn nicht in wahrer Selbstverleugnung der eitlen Welt vergessen und im Glauben zu Dir nahen? Herr Jesu, der Du meiner Seele einziger Trost bist, womit soll ich Dir doch vergelten, o Sohn der Liebe, die große Liebe, die Du mir bewiesen hast? Obgleich Du der Herr der ganzen Welt warst, dem man nichts schenken konnte, was Er nicht hatte, so waren Dir doch lieb die Geschenke der Weisen aus dem Morgenlande: siehe, ich will Dir auch ein Geschenk bringen, holdseliger Jesu, das ist mein Herz. Dies sündliche Herz wasche mit Deinem teuren Blut, und reinige es von allen Sünden. Meine Bußtränen sind die Myrrhen. Die Opfer, die Dir gefallen, sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes und zerschlagenes Herz wirst Du nicht verachten. Ach, mache es doch so glücklich, dass es Deine Wohnung möge sein. Ich umfasse Dich, liebster Heiland, mit den Armen des Glaubens, und drücke Dich an mein Herz, Du meiner Seele einzige Ruhe und mein bester Trost im Leben und im Sterben. Die Liebe meiner Seele soll das Band sein, das Dich mit mir und mich mit Dir verbindet, dass mich nichts in der ganzen Welt von Deiner Liebe scheide. Herr, ich lasse Dich nicht, Du segnest mich denn. Erneu’re mich durch Deinen Geist, stärke mich durch Deine Kraft, und ziehe mich Dir nach, dass ich laufe die Wege Deiner Gebote, und in und mit Dir wachse an Alter und Weisheit und Gnade bei Gott und den Menschen. Und wenn ich auch manchen sauren Tritt noch in der Welt tun, meinem Kreuz entgegengehen und durch viel Trübsal sollte müssen hindurchgehen: so lass mich Dich, Herr Jesu, beständig in meinem Herzen haben, von Kraft zu Kraft, von Macht zu Macht, bis ich endlich, mein Herr und mein Gott, zu Dir nach Zion kommen und das schöne Kindesteil erwerben werde, das Du mir, mein Heiland, erworben hast, und mich in Dir ewig erfreuen in der unvergleichlichen Herrlichkeit des Himmels. Amen, Herr Jesu, Amen. (Friedrich Arndt)


Und es wird eine Rute aufgehen von dem Stamm Isai und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen; auf welchem wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rats und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn.

Was meint ihr, will aus dem Kindlein werden? so fragten sie bei der Geburt des Täufers. Wir fragen nicht so, denn über dem Weihnachtskinde schwebt die Verkündigung von Alters her. Wir wissen, was aus ihm werden wird. Wohl ist hier der heilige Christ Gottes in eine Krippe gelegt, der Sohn einer armen Magd aus Davids Stamm, wie ein schwaches Reis oder Zweiglein aus abgehauenem Baum-Stumpf. Die Herrlichkeit des Königtums David war längst dahin. Sein Name und die Macht seines Reiches lag in grauer Vorzeit, im Nebel längst vergangener Jahrhunderte, und nur etliche Auserwählte im Volke waren es, die auf den Trost Israels warteten. Auch erfuhr Niemand etwas von dieser wunderbaren Geburt auf Bethlehems Flur, als wenige Hirtenleute. Alles war zugedeckt von der heiligen Nacht, in stiller, geheimnisvoller Verborgenheit. Also ist zugedeckt das Keimen des Samenkorns in des Ackers Furche und das Kreisen der aufsteigenden Lebenssäfte unter der Rinde, wenn die Bäume knospen wollen! - Und gerade auf diesem Kinde ruht der Geist des Herrn, wie der Engel verkündigt hat in der jungfräulichen Klause zu Nazareth: Der heilige Geist wird über Dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird Dich überschatten! Dieser Geist webt um des Kindes Haupt den Strahlenkranz, in welchem leuchten: Weisheit und Verstand, Rat und Stärke, Erkenntnis und Furcht des Herrn. Das sind sechs Edelsteine, davor aller Glanz der Fürstenkronen verblasst, und wir wissen, das ist der, von welchem es heißen wird: es hat noch nie kein Mensch geredet, wie dieser Mensch! - Du allein hast Worte des ewigen Lebens! es ist ein großer Prophet unter uns aufgestanden und Gott hat sein Volk heimgesucht! es ist Der, den die Kranken und die Sünder anrufen werden: Jesu, Du Sohn Davids, erbarm' Dich unser! - Herr, so Du willst, kannst Du mich wohl reinigen! ja, welchem selbst das Kreuz, das Fluchholz, der Schandpfahl nicht Seine Herrlichkeit rauben konnte, dass Einer Ihn anrief: Herr! gedenke an mich in Deinem Reiche! D'rum lasst uns singen von Herzens-Grund:

Mel.: Singen wir aus Herzens rc.

Heilig, heilig, heilig ist
Unser Heiland Jesus Christ!
Gottes Sohn von Ewigkeit
Ist Mensch worden in der Zeit.
Ehre sei Gott in der Höh',
Bei den Menschen Fried' entsteh'
Und nach Wohlgefallen geh'!

Gottes Kraft der heil'ge Geist
Dieses Wunderwerk beweist, Dass Maria Mutter wird,
Der die Jungfrau'n-Kron' gebührt.
Ehre sei Gott in der Höh',
Bei den Menschen Fried' entsteh'
Und nach Wohlgefallen geh'! 1)

Predigten

1)
Nikolaus Fries
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