Gott ist bei ihr darinnen; darum wird sie wohl bleiben.
Das ist das Fundament und der Grund, warum wir uns in den größten Nöten, wenn auch die Welt unterginge und die Berge ins Meer sinken, nicht fürchten sollen, nämlich Gottes Gegenwart. Fürchte dich nicht, Ich bin mit dir, weiche nicht, denn Ich bin dein Gott; Ich stärke dich, Ich helfe dir auch, Ich erhalte dich durch die rechte Hand Meiner Gerechtigkeit. Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzet, der spricht zu dem HErrn: Meine Zuversicht, meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Gleichwie man sich nicht fürchtet, wenn man seinen Herrn und Obersten bei sich hat, also darf sich die Stadt Gottes mit allen ihren Gliedern nicht fürchten, denn Gott ist bei ihr. Deswegen sagt der HErr: Hört Mir zu, die ihr die Gerechtigkeit kennt, du Volk, in welches Herzen Mein Gesetz ist: Fürchtet euch nicht, wenn euch die Leute schmähen, und entsetzet euch nicht, wenn sie euch verzagt machen; denn die Motten werden sie fressen wie ein Kleid, und Würmer werden sie fressen wie ein wollen Tuch; aber Meine Gerechtigkeit bleibt ewig, und Mein Heil für und für. Ich. Ich bin euer Tröster, wer bist du denn, der du dich vor Menschen fürchtest, die doch sterben? Ist dann Gott bei uns, und wir sind in Gott, so sind wir in einer solchen Festung, dahin weder Welt noch Teufel reichen kann. Die auf den HErrn hoffen, werden nicht fallen, sondern ewig bleiben. (Johann Arnd)

Gott hilft ihr frühe. Frühe helfen heißt, mit höchstem, größtem Fleiß und väterlicher Vorsorge helfen, also, dass Gott alles zuvor ordnet, verschafft und versieht, gleich als wenn es mit großem Fleiß bestellt wäre. Denn so half Gott in der Belagerung Samaria in der großen Teuerung, dass die Feinde Mehl und Korn die Fülle mussten zuführen, und in der Flucht dem hungrigen jüdischen Volk dasselbe lassen. Das heißt 1. frühe helfen, mit großer Vorsichtigkeit, zu rechter Zeit. 2. Es ist auch frühe helfen, wunderlicher Weise und durch wunderbare Mittel helfen. 1. Oft hat Gott durch Engel geholfen, als im Lager der Syrer; 2. oft durch einen Schrecken, wie bei Gideon und Josaphat; 3. oft hilft Gott durch Kreaturen, durch Regen; denn oft wird durch einen Regen ein Sturm auf eine Stadt verhindert, und durch einen Wind eine Schlachtordnung getrennet; 4. durch Feuer, Wind, Wasser, Hagel und Ungewitter; 5. oft schlägt Er die Feinde mit Hunger und Pestilenz; 6. ja alle Kreaturen, alle Kräfte Himmels und der Erden müssen als ein großes Kriegsheer auf Gottes Befehl sich aufmachen, die Gottesfürchtigen zu schützen, und wider die Feinde streiten und Rache üben. Das soll uns nun dienen zum Trost, zur Stärkung unsers Glaubens und zur Erweckung des Gebets. Ob unsere Feinde gleich noch so mächtig sind, so sollen wir wissen, wenn sie wider die kriegen, die Gott vertrauen, so kriegen sie wider Gott selbst, und nicht wider Menschen, dem keine menschliche Gewalt widerstehen kann. (Johann Arnd)