Psalm 34,13
Andachten
Wer ist, der gut Leben begehrt, und gerne gute Tage hätte? Behüte deine Zunge vor Bösem rc.
Unter gut Leben und unter guten Tagen versteht hier David Ein gutes, ruhiges und stilles Gewissen, ein fröhliches Herz in Gott, inwendigen Frieden des Herzens, auf dass das Herz in Gott Frieden und Ruhe haben möge, auf dass die Andacht, das Gebet und die Wirkung Gottes im Herzen nicht verhindert werde. Das Mittel hierzu ist: Behüte deine Zunge vor Bösem rc. Ach, wie mancher Mensch zerstört seinen innerlichen Frieden durch sein eigen Maul! Verunreinigt sein Gewissen durch schnelle und unbedachte Reden, muss sich hernach grämen und schämen; hätte die Worte danach gerne wieder; aber es hilft nichts, denn ein Wort entflohen, kommt nicht wieder. Deswegen sagt Tauler, man solle nicht reden, man habe dreierlei bedacht: 1. ob man nicht Gottes Ehre dadurch verletze? 2. dem Nächsten Schaden tue? 3. sein Gewissen verunreinige? Darum sagt David: Ich habe mir vorgesetzt, ich will mich hüten, dass ich nicht sündige mit meiner Zunge. Eine ungehaltene, unbändige Zunge ist ein großes Laster, ein wild, grimmig Tier, ein unruhig Übel, eine Welt voll Ungerechtigkeit.
Hilf, dass ich rede stets, womit ich kann bestehen, lass kein unnützes Wort aus meinem Munde gehen; und wenn nach meinem Amt ich reden soll und muss, so gib den Worten Kraft und Nachdruck, ohn Verdruss. (Johann Arnd)