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Psalm 31,13

Psalm 31,13

Andachten

Ich bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäß.
Wie oft kommt man sich im Leben vor wie ein zerbrochener Topf! Ehe der arme Leib ganz in Scherben geht, bekommt er Risse; auch der Kernfesteste muss nach und nach erkennen: Jetzt kommt die Reihe an mich. Es steht Jedem an die Stirne geschrieben: Du bist Erde und wirst wieder zu Erde werden. Was den Leib so mürb macht, kommt auch oft von innen, aus der Seele. Ein Hauskreuz, das man still tragen muss, vielleicht Jahre lang, kann auch den Leib gewaltig zusammenschlagen. Verhältnisse, wie die, in denen David lebte, und unter welchen man immer zu seufzen hat, besonders aber die unaufhörlichen Kämpfe gegen die Sünde, o wie reibt das auf! Leidet unsere eine Hälfte, wie leidet gleich auch die andere! Und doch, eben mit solchen zerbrochenen Gefäßen führt Gott seine Kriege. Es gibt Menschen, die nicht einen gesunden Tag haben, und die mehr tun für das Reich Gottes, als tausend andere handfeste. Wo nehmen sie die Kräfte her? Sie sind immer am Sterben und leben doch, und überleben oft alle die Ihrigen. Paulus war auch solch ein irdenes Gefäß; wie wurde sein Leben zerschlagen und zerbröckelt, und doch konnte er mehr tun, als alle andern Apostel. Man meint oft: nun ist es aus mit mir, und doch kommt es noch lange nicht zum Begraben. Es ist dem Herrn ein Leichtes, durch wenig oder durch viel zu helfen. Er zerschmeißt und seine Hand heilt; er legt in des Todes Staub und lässt wieder auffahren mit Flügeln wie Adler. Man sagt sich oft, dass man dem Herrn weit besser dienen könnte mit einem kerngesunden Leib und einer Seele, die von dem Feind nicht so zu Boden geworfen würde. Aber das scheint nur so. Die zerbrochenen Kräfte können am meisten von der Gnade Gottes erzählen; wären wir eiserne Töpfe, statt irdene, so meinten wir leicht, die Kräfte kämen aus uns und nicht von oben. Im Schmelzofen erst wird Alles gereinigt und für des Herrn Dienst brauchbar gemacht. Was uns trifft, wenn es uns nur vom Herrn trifft! Er misst Jedem zu, was ihm Not tut, um sich nicht zu überheben, und um nicht zusammen zu brechen unter dem Kreuz. Je ärmer, je näher dem Reich Gottes; je elender und jämmerlicher, je mehr kann der Herr sich in uns verklären, dass man ihn, und nicht mehr uns, erkenne. (Friedrich Lobstein)

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