Psalm 30,8
Andachten
HErr, durch Dein Wohlgefallen hast Du meinen Berg stark gemacht; aber da Du Dein Antlitz verbargst, erschrak ich.
Hier haben wir zu lernen, dass unser lieber Gott Seine Heiligen nicht allezeit lässt in Freuden leben, sie nicht allezeit erfüllt mit Freudigkeit und süßem Troste, sondern lässt sie oft in große Traurigkeit, Angst, Schrecken und innerliches Seelenleiden geraten, und zwar darum 1. dass sie erkennen lernen, dass sie ihre Gaben von Gott haben, und nicht von ihnen selbst, wie hier David sagt: Durch Dein Wohlgefallen hast Du meinen Berg stark gemacht. Es ist alles, was wir haben, Gottes Gnade und Gabe, und wir haben alles aus Gnaden von Gott; darum lässt unser lieber Gott uns bisweilen sinken, stürzt uns in Traurigkeit und Angst, dass wir erkennen sollen, Gott könne Seine Gaben wieder nehmen, die Er uns gegeben, dass wir nicht sicher seien. Ist einer jetzt fröhlich im HErrn, mutig und stark im Geist und Glauben, wer weiß es, wie es morgen sein wird? Petrus sagte heute: HErr! ich bin bereit, mit Dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen; morgen sagte er: Ich kenne des Menschen nicht. 2. lässt Gott bisweilen Traurigkeit und Trübsal über uns kommen, dass wir uns nicht überheben. 3. betrübt uns Gott also, dass Er uns in steter Buße erhalte.
Gib auch Geduld, vergiss der Schuld, verleih ein gehorsam Herze; lass mich ja nicht, wies wohl geschicht, mein Heil murrend verscherzen. (Johann Arnd)