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Psalm 113,5

Psalm 113,5

Andachten

Wer ist, wie der HErr unser Gott? Der sich so hoch gesetzt hat und auf das Niedrige sieht, im Himmel und auf Erden.
(Ps. 113,5-6.)

Gott ist so groß, dass Ihn die Welt nicht fassen kann. Sie ist vor Ihm, wie ein Tropfen am Eimer. Der köstlichste Tempel kann Ihn nicht einschließen. Und doch macht Ihn seine Liebe wieder so klein, dass Er Platz findet in jeder Hütte, wo man in Seinem Namen versammelt ist, ja in jedem demütigen Menschenherzen. Er wohnt im Himmel, der besonderen Stätte Seiner Herrlichkeit, aber auch in der Seele des Gläubigen, dem kleinen, armen Nachbild des Himmels. So groß und so klein ist Er und in dieser Kleinheit und Herablassung ist wieder Seine herrlichste Größe. (F. Ahlfeld)


Wer ist, wie der HErr unser Gott, der Sich so hoch gesetzt hat, und auf das Niedrige sieht im Himmel und auf Erden? Wenn in der Heiligen Schrift von Gott gesagt wird, dass Er der Allerhöchste sei, in der Höhe wohne, und sich hoch gesetzt habe, so dürfen wir an keinen Raum denken, der zwischen Gott und uns wäre; wie denn Gott in keinen Raum eingeschlossen, und durch keinen Raum von irgendeinem Geschöpf geschieden ist. Er ist der Allerhöchste, und doch auch ein Gott, der nahe ist, und Himmel und Erde erfüllt. Er wohnt in der Höhe, und doch auch bei denen, so zerschlagenes und demütiges Geistes sind (Jes. 57,15.). Er hat sich hoch gesetzt, und sieht doch auf eine wirksame Weise auf das Niedrige im Himmel und auf Erden. Seine Hoheit ist also die unbegreifliche Vortrefflichkeit Seines göttlichen Wesens, nach welcher nichts, was außer Ihm ist, mit Ihm verglichen werden kann, und alle Dinge von Ihm abhängen und Ihm unterworfen sind. Gott ist kein Teil der Welt, und die Welt ist kein Teil von Ihm, denn Er sieht als der Allerhöchste herab auf die Welt. Er ist nicht wie ein Geschöpf, sollte es auch unter den Geschöpfen das vortrefflichste sein, und kein Geschöpf ist wie Er. Wenn die Welt oder auch ein einzelnes Geschöpf noch viel tausendmal tausendmal vortrefflicher würde: so wäre doch der Unterschied zwischen Gott und diesem Geschöpf noch ebenso unermesslich groß als vorher. die Engel, von denen wir wissen, dass sie sehr starke und heilige, folglich hocherhabene Geschöpfe seien, haben Gott in ihren Reden mehrmals den Höchsten genannt, s. Dan. 4,29. 7,25.27. Luk. 1,32.35., weil sie wissen, dass Gott unvergleichlich vortrefflicher als sie sei, und sie unermesslich geringer als Gott.
Weil nun Gott der Höchste ist; so gebührt Ihm auch von allen Geschöpfen Ehre und Anbetung: weswegen auch das Lob Gottes Ps. 113. mit der Lehre von Seiner Hoheit verbunden wird: ihr Knechte des HErrn, lobt den Namen des HErrn. Gelobt sei des Herrn Name von nun an bis in Ewigkeit. Vom Aufgang bis zum Niedergang sei gelobt der Name des HErrn! V. 1.2.3. Damit aber die Menschen durch die Hoheit Gottes nicht von dem Vertrauen auf Ihn abgehalten werden, so verbindet die Heilige Schrift mit derselben immer etwas, das dieses Vertrauen erwecken, erhalten und stärken kann. In dieser Absicht wird auch Ps. 113. gesagt, dass der HErr auf das Niedrige sehe, oder sich in der Liebe gleichsam herabbücke oder herablasse, um nach Allem zu sehen im Himmel und auf Erden. Dr. Luther schreibt aus Veranlassung dieses Spruchs (T. 1. Jen.) über den Lobgesang Mariä: „Weil Gott der Allerhöchste, und nichts über Ihn ist, mag Er nicht über Sich sehen, mag auch nicht neben Sich sehen. Dieweil Ihm Niemand gleich ist, muss Er notwendig in Sich selbst und unter Sich sehen. Und je tiefer Jemand unter Ihm ist, je besser Er ihn sieht.“ Dieses göttliche Sehen ist aber freilich wirksam und kräftig, und davon werden Ps. 113. Jes. 66,1.2. und Jes. 57,15. Proben angeführt. Fragt man, was dasjenige sei, das den Allerhöchsten und das Niedrige in eine Verbindung setzt, so kann man nichts angeben als die Liebe. Weil der Allerhöchste die Liebe ist, so lässt Er sich herab, und sieht auf das Niedrige. So fließe denn in meinem Herzen durch die Wirkung des Heiligen Geistes die tiefste Ehrfurcht gegen Gott den Allerhöchsten und ein herzliches Vertrauen gegen Ihn, als die wesentliche Liebe, die sich zu den Niedrigen herunterlässt, zusammen. Ich darf Ihn ansehen und anlaufen als meinen Vater, und Er will mein Elend ansehen, und meine Seele erkennen in der Not. Er will mich endlich selbst auch aus der Niedrigkeit erhöhen, und ich werde Ihn alsdann ewiglich als den Allerhöchsten anbeten und preisen. (Magnus Friedrich Roos)

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