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Lieder zu Psalm 93

Lieder zu Psalm 93

Joachim Aberlin

Bey den Hebreern der xciiij.
Deus ultionum Dominus.
YEtzund erscheyn zu diser frist,
Herr Gott, erscheyn uns sichtbar!
Dann dein allein die rache ist,
deß ist die welt nit gychtbar.
Erheb dich, richt der menschen ticht
auff erd frey unuerzagte!
du straffest recht das stoltze gschlecht,
der frumb wirt yetz verjagte.

O Herr, wie lang soll der gottloß,
wie lang soll er sich brumen?
Die stoltzen fröuwend sich on maß,
der frumb muß sich yetz schämen.
Wie redt der öd mit lust und fröud,
wie lang soll er nun reden?
da sagt man böß mit gschrey und töß,
ungrechtigkeit mit fröuden.

Ach Herr, sy hand dein volck so werd
tyrannisch gar zerschlagen,
Dein erb truckend sy hie auff erd,
keinr darff sich schier mer klagen,
Der gut und frumb wirt triben umb,
man tödt witwen und weisen,
erwürgt auch ring hie die frömbdling,
so hin und wider reisen.

Zu einem schirm sagend die wicht:
der Herr wirt es nit sähen
Und der Gott Jacob merckets nicht!
sy dürffend Gott auch schmähen.
Ir unweisen und närrischen,
die wonend hie auff erden,
mit sampt dem thorn: es ist verlorn!
wenn wölt jr witzig werden?

Hört! der gepflantzet hat das or
solt der nit mügen hören?
Meint jr, er sey so gar ein thor,
er wöll sich eüch lon leeren?
Der staub und flug mit sampt dem aug
hat gmacht, solt er nit sehen?
sein gwalt und hand regierts allß sand,
wie dürfft jr söllichs jehen?

Yetz züchtiget auch Gott der Herr
all Heiden auff ein Hauffen:
Meint jr, er sey von uns als ferr,
er künd eüch nit auch straaffen?
Der auch zu hand gibt den verstand,
glaubt jr, er künd nit mercken?
Gott weiß es gar ja bey eim haar!
thund eüch nit also stercken!

Mit eüwer weyß fällt jr fürwar,
es ist jm nichts verborgen,
Der weyßheit ists alls offenbar,
Gott weißt der menschen sorgen,
Und all jrn danck, das er ist stanck,
eytel, unnüth, vergebens:
löscht auß die hitz ja eüwer witz
und hand nit souil läbens.

Ach Herr, wie sälig ist der man,
den du thust weysen, leeren,
Das er des wegs nit fälen kan,
thust jn durch sein gsatz keeren
Und gibst gedult auch unuerschuldt
in disen bösen tagen,
bis grub mit fug wirt gmacht tieff gnug
dem sünder, der wirt klagen.

Bey frummen leuten ist das gwüß:
Gott wirt nit gar verstossen
Die yetzund leydend list und bschissz,
sein erb wirt nit verlassen
Wenn es geschicht, das sein gericht
wirt wider zu recht kummen,
so wirt bereit die grechtigkeit
den heilgen und den frummen.

Ey, wär wil doch nun bey mir ston
gegen den bösen gmütern,
Die mich nit wöllend zfriden lon?
Gott bhüt mich vor den hütern,
Die habend acht auff jrer wacht
mit lugner und verrätern!
wenn ich lang bitt, keinr zu mir tritt
wider die übelthäter.

Reyß dich für mich, o Herre Gott,
das ist mein höchster wille.
Wenn du nit hulffest in der not,
mein seel blib in der stille.
Die red ich brucht, mein füß hat gstrucht:
barmhertzigkeit, o Herre,
und sterck von dir ward geben mir,
du bist von uns nit ferre.

Leyd ich in mit bekümmernuß,
so kanst mein seel ergetzen
‚Und füren mit deinr hand hinauß,
darzu in tröstung setzen.
Der schalckstul irrt, bey dir er wirt
kein gmeinschaft mit dir haben,
der im gsatz breit mu und arbeit,
bleybt bei den nassen knaben.

Yetz rüstend sy sich mit einr hut
wider die seel des grechten,
Verdammend das unschuldig blut,
da kan man streyten, fechten;
Mein schutz ist Gott in diser not,
ein zuuersicht und horte:
zu diesem zil ich schiessen wil
und volgen seinem worte.

Nun wird der Herr jn jr unrecht
gar bald vast wol vergelten,
Er last nit ungestraaffet schlecht
die seine heilgen schelten:
Er wirt sy breit in jr boßheit
außtilcken und verstören.
Herr unser Gott, tilck ab die rott,
die dein wort nit mag hören.

Burkard Waldis

Weissagung, Daß Gottes Reich vnnd Euangelion in aller welt außgebreytet werden, da wider keyn gewalt noch Tyrannei etwas vermögen solle.
1. Der HERR ist König vnuerruckt
vnd wirts wol ewig bleiben,
Sein reich gar herrlich ist geschmuckt,
sein gnad leßt er außschreiben,
Vom end zum end sein wort außbreyt
vnd sol bestehn in Ewigkeyt
wider die hellen pforten
hie vnd an allen orten.

2. Gleich wie Er selber Ewig ist,
kan nicht verendert werden,
Der maß hat Er auch Jesum Christ
hoch vber himl vnd erden
Gantz herrlich mit Göttlichem pracht
zum König vnd zum herrn gemacht,
daß wir durch jn solln leben.

3. Da wider trutzt das hellisch heer
mit toben vnd mit wüten,
Vnd brausen grewlich wie das Meer,
sie sein nicht zuuergüten,
Des Ein theyl stracks die Leer vernicht,
blutig das ander gegen sicht,
den Christum auff zu reiben
vnd auß der welt zu treiben.

4. Aber Er sitzt hoch in seinem thron,
Er bleibt ein Gott vnd Herre,
Sein wort leßt jmmer weiter gon
das ist die rechte Lere
Die vns macht heylig, fromm vnd grecht,
jn einmütig wie Gottes knecht
im glauben all zeit ehren
vnd stedts sein lob vermehren.

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