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Matthäus 26,49

Matthäus 26,49

Andachten

Und alsbald trat der Verräter zu Jesu und sprach: Gegrüßt seist du, Rabbi! und küsste ihn. Jesu aber sprach: Mein Freund, warum bist du gekommen? Juda, verrätst du des Menschen Sohn mit einem Kuss?
Wird auch dir die Treue mit Undank vergolten, wehre der Bitterkeit; sprich nicht: Was soll ich ferner Liebe üben, sie sind's ja doch nicht wert. Blicke auf deinen Meister, der an dem verlorenen Kind Liebe geübt hat bis in die letzte Stunde. Du wirst die Geduld aber besser üben können, wenn du des Herrn tragende Liebe an dir selber erfahren; wenn du erkannt hast, wie oft du selber schon an ihm getan hast, wie Judas. Oder sag', ist es kein Judaskuss, wenn du „Herr, Herr“ zu ihm sagst, aber seinen Willen nicht tust? wenn du mit deinen Lippen ihm nahst, aber dein Herz ist ferne von ihm? wenn du zu Kirche und Abendmahl gehst, aber lebst wie die Andern auch? wenn du zu den Gläubigen dich gern rechnest, und doch die alte Sünde und Weltliebe fest. hältst? Und doch nennt er auch dich noch immer: Mein Freund! Doch trägt er auch dich noch immer mit Geduld.
Doch hält er noch fest an dir und vertraut, dass auch du noch sein wahrer Freund und Jünger werdest. So lass seine tragende Liebe dir das Herz abgewinnen. Sie bekehre dich von aller Halbheit und Falschheit zu einem aufrichtigen Christentum, in der Tat und Wahrheit, in vollem Ernst und reiner Treue. Sie stärke dich aber auch zur Sanftmut und Geduld, wo du Falschheit und Untreue leiden musst von deinem Bruder. Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unsern Schuldigern!(Adolf Clemen)


Und alsbald trat Judas zu Jesu und sprach: Gegrüßt seist du, Rabbi! und küsste ihn. Jesu aber sprach zu ihm: Mein Freund, warum bist du gekommen?
Das Siegel der Liebe und Treue wird vergiftet, vergiftet zum Tode des Herrn, von dem der Verräter Nichts als unverdiente erbarmende Liebe erfahren hat. An seine Lippen hängt Judas den Tod seines Heilandes und dann spricht er zu ihm: „Gegrüßt seist du, Rabbi!“ und küsst ihn. Wer will ein tiefer verstocktes Herz suchen? Wer spricht nicht des Judas Namen mit einem geheimen Schauder aus? Und was tut der Herr gegen ihn? Lediglich was die Seele retten kann. Ob Judas seine Seele wollte retten lassen oder nicht: der Herr bleibt bis auf das letzte Wort sein treuer Heiland. Er sagt ihm: „Mein Freund, warum bist du gekommen?“ Mit dem einen Worte: „Mein Freund“, zeigt er ihm sein Herz und erinnert er ihn an seine alte Liebe und an das dreijährige Leben und Wandern mit einander. Damit will er Liebe und Ehrfurcht wieder aufwecken. Mit dem andern: „Warum bist du gekommen?“ will er sein Gewissen aufwecken. Und wenn dann die alte Liebe zum Heilande und der Schrecken des Gewissens mit einander aufstehen, dann ist ja wohl an die Rettung einer Seele zu denken. - Der Herr handelt hier als ein gewaltiger Seelsorger. Kurz war die Zeit, seine Stunde war gekommen; aber er drängt in die wenigsten Worte doch noch Alles hinein. Feuer und Zunder wirft er dem Judas in seine nächtige Seele. Indem er verraten wird, will er noch frei machen.

Herr Jesu Christe! Dein Ringen um Judas ist vergeblich gewesen, er hat sich von deiner Liebe nicht erringen lassen. Der dir Verderben sann, fiel dem Verderben anheim. O lass uns sein Beispiel eine Warnung sein, dass wir deine freundlichen Worte und deine ernsten Mahnungen nicht verachten. Ja, höre nur nicht auf zu uns zu reden. Gehe auch heute mit uns strafend und lockend, stärkend und warnend. Wir können ja nur danken, dass du dich bisher noch nicht von uns gewendet hast, und jeden Tag wieder dich zeigst als den Freund unsrer Seele, auch wo wir so oft deine Freundschaft gering achten. An deiner Hand wollen wir wandeln, dann wird unser Weg sich nicht verlieren in selbstgewähltes Verderben, sondern enden in der seligen Heimat. Dazu hilf uns, Herr Jesu! Amen. (Friedrich Ahlfeld)

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nt/40/matthaeus_26_49.txt · Zuletzt geändert: von aj
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