Kolosser 3,22
Andachten
Ihr Knechte, seid gehorsam in allen Dingen euren leiblichen Herren, nicht mit Dienst vor Augen, als den Menschen zu gefallen, sondern mit Einfältigkeit des Herzens und mit Gottesfurcht.
Sei treu in deinem Dienst, auch wenn Alle um dich her untreu sind. Sei treu auch den wunderlichen Herren. Auch wenn dir Unrecht geschieht, bleibe du treu und wisse: Das ist Gnade, so Jemand um des Gewissens willen zu Gott das Übel erträgt und leidet das Unrecht. Scheint es dir oft eine harte Last, denk an Den, der dir zu gut noch viel mehr getragen; der nicht wieder schalt, da er gescholten ward; nicht drohte, da er litt. Empfängst du keinen Dank für deine Treue, denk an Den, der ins Verborgene sieht, der es dir auch vergelten wird öffentlich! - Sei des Herrn Magd, Gottes Knecht. Du kannst und sollst dem Hause, darin dich Gott geführt hat, zum Segen werden, wenn du an dir und Andern Zucht übst, wenn du mithilfst, dass Ordnung und Gottesfurcht darin wohnt, wenn du vor Allem über die Kinder im Hause ein treues, christliches Auge hast, wenn du ihnen auf Gottes Wegen hilfst. Das soll dir im Himmel wohl belohnt werden. Manche arme Magd wird droben mit der Krone geschmückt. Zu Manchem, den hier einer beachtet, heißt es droben: Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über Wenigem getreu gewesen; ich will dich über Pieles setzen. So lasst euch dünken, dass ihr dem Herrn dient und nicht den Menschen. Und wisst, was ein Jeglicher Gutes tun wird, das wird er von dem Herrn empfangen, er sei ein Knecht oder ein Freier. Ihr Herren, übt eure Herrschaft im Namen Gottes; nicht mit Härte und Heftigkeit, mit Laune und Willkür, sondern mit der Sanftmut, die fest und lind zugleich, auch die widerwilligen Herzen überwindet. Gottes Kinder, Miterben der Herrlichkeit sind es, die Gott zum Dienst in euer Haus geführt, damit sie in eurem Hause ewigen Segen empfangen. Habt ein Auge, ein Herz für sie, auch für ihre Seele. Fordert nicht Treue bloß für Sohn. Viel mehr: Treue um Treue! - O Herr, hilf uns Alen zur Demut und zum Gehorsam, zur Liebe und Treue. Die Herren lass sein Herren in dir; die Knechte lass sein Knechte in dir. Steure dem Trotz und Stolz, der hoch hinaus will über den Beruf, den du uns gegeben hast. Beuge uns alle unter dein heiliges Regiment, dann lernen wir regieren und dienen in deinem Namen. (Adolf Clemen)
Ihr Knechte, seid gehorsam in allen Dingen euern leiblichen Herren; nicht mit Dienst vor Augen, als den Menschen zu gefallen, sondern mit Einfältigkeit des Herzens und mit Gottesfurcht. Ihr Herren, was recht und gleich ist, das beweist den Knechten, und wisst, dass ihr auch einen Herrn im Himmel habt.
Ihr Dienenden, dient Christo in eurem Dienst. Dann werdet ihr darin glücklicher werden. Euer Herz ist so oft voll Unzufriedenheit. Das macht, dass ihr nur den Menschen dient. Wollt ihr es besser haben, dient dem Herrn Christo in eurem Dienst. Versucht es nur einen Tag, ob das euch nicht froher und zufriedener macht, ob das nicht eurem Dienst, und wär's der niedrigste Magddienst, eine göttliche Ehre verleiht; ihr seid ja dann dem gleich, der noch in der lebten Macht den Seinen geboten: Der Vornehmste unter euch soll euer Diener sein; versucht, ob euch das nicht Freudigkeit gibt zu der Treue im Großen und Kleinen. Er hält euch ja einen Lohn vor die Augen, dagegen alles Gold der Erde verschwindet: die Krone des Lebens und die künftige Herrlichkeit.
Aber auch, ihr Herren, was recht und billig ist, beweist euren Knechten. Verkümmert ihnen ihre Rechte nicht. Das aber sind ihre Rechte, nicht bloß, dass sie Menschen sind, wie ihr; mit einer Seele, zu Gott geschaffen, wie ihr; mit einem Herzen, der Liebe bedürftig, wie ihr, sondern dass sie in Christo eure Brüder und Schwestern sind. Kinder desselben Vaters, Jünger desselben Heilands, Miterben derselben Herrlichkeit. (Adolf Clemen)