1. Korinther 1,4
Andachten
Ich danke meinem Gott allezeit eurethalben für die Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christo Jesu, dass ihr seid durch ihn an allen Stücken reich gemacht, an aller Lehre und in aller Erkenntnis; wie denn die Predigt von Christo in euch kräftig geworden ist, also, dass ihr keinen Mangel habt an irgend einer Gabe, und wartet nur auf die Offenbarung unsers Herrn Jesu Christi; 'welcher auch wird euch fest behalten bis ans Ende, dass ihr unsträflich seid auf den Tag unsers Herrn Jesu Christi. Denn Gott ist treu, durch welchen ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesu Christi, unsers Herrn.
Wie viel Trübes uns auch umgebe, was uns auch niederdrücke, lasst alle Klagen untergehen in Lob und Dank für das Eine: Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi ist uns gegeben, und sie ist doch noch immer für uns da. Wir haben keinen Mangel an Lehre und Erkenntnis, denn wir erkennen ihn, der unser Heil und Leben ist, und haben in ihm ein helles Licht in allem Dunkel der Erde, und in allem Wandel ein festes Herz. Keinen Mangel an Kraft und Freude, denn der Herr ist unser Hirt, uns wird nichts mangeln. Keinen Mangel an Glaube und Liebe, denn der Herr stärkt das zerstoßene Rohr und belebt den glimmenden Docht. Und auch keinen Mangel an Hoffnung, denn als Christen warten wir auf die Offenbarung unsers Herrn Jesu Christi. Lasst uns aber auch sorgen, dass wir die Gnade nicht vergeblich empfangen. Wir haben die Predigt von Christo und daran keinen Mangel. Dass sie sich aber auch nur in uns kräftig erweise, in unserm Wandel und Leben! Wir haben eine gewisse herrliche Zukunft. Dass wir nur aber auch unsträflich erfunden werden auf den Tag unseres Herrn Jesu Christi, und nicht zu Schanden werden, sondern sein Angesicht schauen können in ewiger Freude! (Adolf Clemen)
Ich danke meinem Gott allezeit eurethalben für die Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christo Jesu, dass ihr seid durch ihn an allen Stücken reich gemacht an aller Lehre und in aller Erkenntnis. Wie denn die Predigt von Christo in euch kräftig geworden ist, also dass ihr keinen Mangel habt an irgend einer Gabe, und wartet nur auf die Offenbarung unseres Herrn Jesu Christi, welcher auch euch wird fest behalten bis ans Ende, dass ihr unsträflich seid auf den Tag unseres Herrn Jesu Christi. Denn Gott ist treu, durch welchen ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesu Christi, unseres Herrn.
Wir dürfen bauen auf den Trost, dass der Herr uns fest behalten will bis ans Ende. Das versichert uns der Apostel hier recht bestimmt. Er gründet diese Zuversicht für die Christen zu Korinth auf das, was der Herr bisher an ihnen getan habe, da er sie in allen Stücken reich gemacht habe in aller Lehre und in aller Erkenntnis, da die Predigt von Christo in ihnen kräftig geworden sei, dass sie keinen Mangel haben an irgendeiner Gabe. Diese reichen Gnadenmitteilungen aus dem Wort und durch den Geist Gottes, die Wahrheiten des Heils und die Kräfte des neuen Lebens aus Gott sie sind die Vorratskammern, aus welchen die Beharrlichkeit täglich ihre Nahrung zieht. Deswegen freut sich der Apostel mit so innigem Dank gegen Gott, dass er den Korinthern so viel gegeben.
Auch wir dürfen uns dessen freuen. Auch wir haben das teure Lebenswort, durch das wir den Vater kennen, der uns als seine Kinder liebt und segnet, den Heiland, der für uns gestorben ist am Kreuze und uns zu seinem ewigen Eigentum erworben hat, und den Geist, der in uns wohnen und mit Gott zu einem Leib und Geist uns vereinigen will. Wenn ein Mensch nichts hätte, als die Vergebung seiner Sünden, so wäre schon diese unschätzbare Wohltat Unterpfand und Angeld genug für alle Zukunft. Wem der Herr seine Sünden vergeben hat, der versteht und glaubt das Wort:
„Der mir hat bisher geholfen, Wird hinfort mein Helfer sein.“
Eine in Christo begnadigte Seele hat keinen Mangel an irgend einer Gabe. Durch den heiligen Geist ist ihr alles gegeben, was zum göttlichen Leben und Wandel dient, und im Leiblichen bekommt sie von ihrem Vater täglich, was sie braucht; und was wir nicht brauchen und was wir entbehren können, das ist zum Voraus alles unser; wenn wir's nicht haben und nicht wollen, mehr unser, als wenn wir's hätten und davon beherrscht würden. Wem so viel gegeben ist, wer durch die Rechtfertigung die Erlaubnis empfangen hat, sich täglich in den offenen Himmel hineinzuschwingen, der bleibt fest und treu bei dem, der uns so hoch geliebt hat, in dem wir so viel Glück und Freude täglich zu genießen haben, dass es die größte Torheit wäre, ihm nicht treu zu sein, dagegen die höchste Weisheit ist, in seinem Umgang zu bleiben und ihm zu Lieb sich auch etwas gefallen zu lassen. Ein so mit Jesu verbundener Geist befolgt die Mahnung des Apostels: „Wartet nur auf die Offenbarung unseres Herrn Jesu Christi.“
Wer in Jesu alles gefunden hat, der hat für sein übriges Leben auf Erden keine so hohen Pläne und weit aussehenden oder berechnenden Absichten mehr, er malt sich nicht mehr das irdische Glück, das das Fleisch wünscht, aus, sondern sieht alles Irdische, auch das Höchste und Schönste, als gering an gegen das Himmlische, und wenn er auch mit tausend irdischen Sachen sich befassen muss um seines Berufes willen, so lässt er sich doch durch nichts gefangen nehmen, sondern spricht mit Paulus: „Ich achte alles für Schaden gegen der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um welches willen ich habe alles für Schaden gerechnet und achte es für Kot, auf dass ich Christum gewinne und in ihm erfunden werde, zu erkennen ihn und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, dass ich seinem Tode ähnlich werde, damit ich entgegen komme zur Auferstehung der Toten.“ (Sixtus Karl von Kapff.)