1. Korinther 16,1
Andachten
Von der Steuer aber, die den Heiligen geschieht, wie ich den Gemeinen in Galatia geordnet habe, also tut auch ihr. Auf einen jeglichen Sabbat lege bei sich selbst ein jeglicher unter euch, und sammle, was ihn gut dünkt, auf dass nicht, wenn ich komme, dann allererst die Steuer zu sammeln sei.
Eine Regel, um zu einer geordneten Liebestätigkeit zu kommen. Man lege jeden Sonntag etwas zurück, sei es ein Groschen, ein Gulden oder ein Taler; der Sonntag ist auch der rechte Tag der Liebeswerke, und die einzige Geldangelegenheit, die wir am Sonntag betreiben dürfen, ist die, welche der Apostel uns hier angibt. Dann und wann zu geben, ist nicht genug; es bringt uns mehr Segen, wenn wir regelmäßig etwas zurücklegen für das Reich Gottes. Die Israeliten hatten ihre Zehnten und noch gar manche andere regelmäßige Gottespfennige, die sie zurücklegten; und wir Kinder des neuen Bundes sollten nicht noch eifrigere Geber sein? Die Gewohnheit des wöchentlichen Zurücklegens hat auch den Vorteil, dass man dann immer etwas in der Kasse hat. Bei den vielen Anforderungen zum Geben wird man oft unwillig, aber warum? Man denkt nicht daran, regelmäßig zu geben, sonst würde es uns weniger beschwerlich werden. Es können dann zu solchen sonntäglichen Liebessteuern noch andere kommen, um die Summe zu vergrößern. Wenn man irgendeinen Gewinn gemacht hat, soll der Herr leer ausgehen? kam nicht der Gewinn von ihm? Wenn man einen Geburtstag, einen wiederkommenden Hochzeitstag oder sonst ein Familienfest feiert, kann die rechte Hand nicht wiederum etwas in die Sparbüchse fallen lassen, ohne dass es die linke weiß? Wie viele Nebenveranlassungen gibt uns der Herr nicht, ihm wieder und wieder zu danken und zu opfern! Man sage nicht: Ich will es den Reichern überlassen, so von ihrer Habe auf die Seite zu legen; nein, der Herr hat lieber einen Pfennig von unserem Notwendigen, als eine Goldrolle von unserem Überfluss. Das meiste Geld, das für die Mission eingeht, sind solche Witwenscherflein. Viele Bäche machen ja doch einen Strom, und wenn Jeder im Glauben seinen Steuerpfennig gibt, so kann der Herr große Summen daraus machen. Man denke auch an die Verheißung: Einen fröhlichen Geber hat Gottlieb. Und kommt wieder die Furcht, Frau und Kind könnten zu kurz kommen, so denke man an das andere Wort: Gott kann machen, dass allerlei Gnade reichlich unter euch sei, dass ihr in allen Dingen volle Genüge habet und reich seid zu allerlei guten Werken. - Es gibt Einen, der teilt aus, und es wird noch mehr; und Einen, der spart mehr, als recht ist, und nur zum Mangel. (Friedrich Lobstein)