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Römer 16,20

Römer 16,20

Andachten

Der Gott des Friedens zertrete den Satan unter eure Füße in Kurzem
Paulus hat den Brief an die Römer nach der Weisheit, die ihm gegeben war, mit großer Vorsichtigkeit geschrieben. Rom war die Hauptstadt des römischen Reichs, wo der Kaiser und vornehme Ratsherren, Ritter und Beamte, welche alle Heiden waren, auf die Christen Achtung geben konnten. Ob nun gleich Paulus in diesem Brief den Heiden nicht schmeichelte, sondern Kap. 1 von ihren Lastern, von ihrem törichten Götzendienst, und von dem Recht Gottes, sie zu verdammen, freimütig schrieb, so ermahnte er doch die Christen zu Rom Kor. 13. ausführlicher, als er in andern Briefen tat, zum Gehorsam gegen die Obrigkeit, und nannte diese eine Ordnung Gottes, welcher man nicht widerstreben dürfe. Weil auch die Christen zu Rom damals verfolgt wurden, obschon vielleicht kein kaiserlicher Befehl dazu ausgegangen war, so gab er ihnen so gar keine Anweisung, ihren Verfolgern Böses mit Bösem zu vergelten, dass er vielmehr Röm. 12,14. schrieb: segnet die euch verfolgen, segnet und fluchet nicht, und V. 19.: rächet euch selber nicht, meine Lieben, sondern gebet Raum dem (heiligen) Zorn (Gottes), denn es steht geschrieben: die Rache ist Mein, ich will vergelten, spricht der HErr. Weil er aber doch den römischen Christen Ruhe in Ansehung ihrer Verfolger wünschte, so tat er Kap. 16,20. den Wunsch: der Gott des Friedens zertrete den Satan unter eure Füße in Kurzem. Dass er hierbei nicht an die Errettung der Römer von der Gewalt des Satans gezielt habe, ist gewiss, weil sie schon davon errettet waren. Und weil er in diesem Wunsch Gott den Gott des Friedens nennt, so ist klar, dass er nicht auf geistliche Anfechtungen, sondern auf feindselige Obrigkeiten, Götzenpriester oder Bürger zu Rom gezielt habe, welche auf Anstiften des Satans die Christen daselbst so plagten, dass diese nicht friedlich unter ihnen leben konnten. Doch sagt Paulus nicht, der Gott des Friedens trete den Kaiser, oder den obersten Hauptmann (Apost. Gesch. 28,16. d.i. den Präfectum prätorio) oder die Götzenpriestern, oder andere Menschen unter eure Füße; wie denn ein solcher Wunsch ungeziemend gewesen wäre: sondern er wünschet solches in Ansehung des Satans, der schon gerichtet ist, und den der Gott des Friedens unter die Füße gläubiger Beter tritt, wenn Er ihm nach Seiner Allmacht auf ihr Bitten verwehrt, jene durch böse Menschen zu plagen und zu verfolgen. Wenn gläubige Christen einen solchen Sieg durch ihr Gebet erlangt haben, so können sie auf Löwen und Ottern gehen, und treten auf die jungen Löwen und Drachen. Paulus erkannte in seinem Geist, dass er den römischen Christen eine solche Zertretung des Satans unter ihre Füße nach dem Willen Gottes wünschen dürfe. Sonst aber lässt Gott nach Seiner Weisheit und Gerechtigkeit dem Satan Vieles zu, s. 1 Thess. 2,18. Offenb. Joh. 2,10. Auch zu Rom durfte hernach der Satan durch den Kaiser Nero wider die Christen wüten, da dann auch die zwei Apostel Petrus und Paulus geopfert, das ist um des Evangelii willen hingerichtet wurden. Wer aber bedenkt, was Röm. 8,35-39. steht, muss bekennen, dass der Sieg immer auf der Seite wahrer Christen sei. Wenn sie allenthalben Trübsal haben, so ängsten sie sich nicht; wenn ihnen bange ist, so verzagen sie nicht; wenn sie Verfolgung leiden, so werden sie nicht verlassen; wenn sie unterdrückt werden, so kommen sie nicht um, wie Paulus 2 Kor. 4,8.9. sagt. Ja, wenn sie getötet werden, so ist es ihr Gewinn, weil sie dadurch zu ihrem HErrn Christo kommen. (Magnus Friedrich Roos)


Und der Gott des Friedens wird den Satan unter eure Füße treten in kurzem
Diese Verheißung folgt passend auf die gestrige. Wir sollen augenscheinlich unsrem Bundeshaupte gleich gemacht werden, nicht nur in dem Fersenstiche, sondern auch in dem Siege über den Bösen. Selbst unter unsre Füße soll der alte Drache getreten werden. Die Gläubigen in Rom trauerten über den Streit innerhalb der Kirche, aber ihr Gott war „der Gott des Friedens“ und gab ihnen Ruhe der Seele. Der Erzfeind überlistete die, welche nicht auf ihrer Hut waren und verführte die Herzen der Einfältigen; aber er sollte am schlimmsten dabei wegkommen und von denen niedergetreten werden, die er geplagt hatte. Dieser Sieg sollte den Kindern Gottes nicht durch ihre eigne Gewandtheit oder Kraft zu teil werden, sondern Gott selbst wollte den Satan zertreten. Obgleich unter ihre Füße, sollte doch das Zertreten von dem Herrn allein geschehen.

Lasst uns kühn auf den Versucher treten! Nicht nur Geister niederen Ranges, sondern der Fürst der Finsternis selbst muss vor uns daniederfallen. In zweifellosem Vertrauen auf Gott lasst uns auf baldigen Sieg hoffen. „In kurzem.“ Fröhliches Wort! In kurzem sollen wir unsren Fuß auf die alte Schlange setzen! Was für eine Freude, dass Böse zu zermalmen! Was für eine Schmach für den Satan, wenn sein Kopf von menschlichen Füßen zertreten wird! Lasst uns durch den Glauben an Jesum den Versucher niederwerfen. (Charles Haddon Spurgeon)

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nt/45/roemer_16_20.txt · Zuletzt geändert: von aj
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