Apostelgeschichte 9,5
Andachten
Saulus sprach: Herr, wer bist du? Der Herr sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Und er sprach mit Zittern und Zagen: Herr, was willst du, dass ich tun soll?
Wenn die Gerichte Gottes durch Einzelne, durch Familien und durch ganze Völker gehen, dann fragen wir in der Regel: „Was haben wir denn getan, dass solche Schrecken über uns kommen?“ Lernt die Frage umkehren: „Herr, was willst du, dass wir tun sollen?“ Und er antwortete Paulo: „Stehe auf, gehe in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst.“ Warum sagt er es ihm nicht selbst? Es hätte doch aus diesem wunderbaren Munde den tiefsten Eindruck gemacht? Nein, das will er nicht. Er weckt wohl auf, aber die Unterweisung in dem Heilswege hat er der Kirche anvertraut. Sie ist der Leuchter mit dem heiligen Lichte. Hier soll Jedermann das Licht seines Herzens anzünden. Du sollst nicht darauf warten, dass dir dein Gott seinen Willen wunderbar offenbare. Es ist nicht nötig, nachdem er den heiligen Lehrstuhl aufgerichtet hat.
Paulus ist blind. Seine Begleiter führen ihn nach Damaskus; drei Tage bleibt er blind. Wer doch in diesen drei Tagen in seine Seele hineinsehen könnte! Wie hat es da gearbeitet? Da haben sich die Pole des Lebens und Liebens umgekehrt. Sein Hass ist seine Liebe geworden. Wir wollen es wagen, mit leiser Hand die Tätigkeit in dem Herzen des blinden Manns zu teilen. Ein Tag gehört der Reue um die alte Sünde, ein Tag dem Glauben, ein Tag dem neuen Gehorsam.
Herr Jesu, führe uns auch hinein in solche Tage stillen Einblicks in uns und freudigen Ausblicks zu dir. Gib uns auch allezeit treue, liebe Helfer zur Seite, die uns unsere Sünde erkennen helfen und uns auf den rechten Weg leiten. Lass uns in Erkenntnis unserer Sünde auch zittern und zagen, damit wir, in den rechten Ernst der Heiligung getrieben, nach deinem heiligen Willen fragen. Dieser Wille leite uns auf rechter Bahn bis an das Ende. Amen. (Friedrich Ahlfeld)