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Apostelgeschichte 9,1

Apostelgeschichte 9,1

Andachten

Gott meines Lebens, wie schlecht genutzt, wie fruchtlos dahin geschwunden ist die Zeit, welche Du mir gabst, Deinen Willen zu tun! Wie lange Jahre, wie viele Tage und Stunden sind mir verloren gegangen, in denen ich ohne Gewinn vor Dir gelebt habe! Wie werde ich vor Deinem Gerichte bestehen? Wie werde ich meine Augen erheben können zu Deinem Antlitz bei jener großen Prüfung, wo Du mir ins Gedächtnis zurückrufest alle meine Sünden und Schanden? Gnädigster Vater, erbarme Dich über mich, wie Du Dich über Saulus erbarmt hast, und vergib meine verlorene, ach leider so lange Zeit! Und nun entbrennet, alle meine Wünsche und lenket euch zum Herrn Jesu hin; laufet, denn ihr habet lange genug gezögert; eilet, wohin ihr gehet; suchet, den ihr suchet. Ihr suchet Jesum von Nazareth den Gekreuzigten; denn um Seinetwillen allein sollt ihr da sein. Er ist aufgefahren gen Himmel, Er ist nicht hier. Er ist nicht, wo Er sein edles Haupt nicht betten konnte. Er ist nicht, wo Er stand, um von Pilatus gerichtet zu werden. Er ist nicht, wo Er angespien und gegeißelt ward, wo Er verwundet mitten unter Verbrechern hing. Er ist nicht, wo Er vom Steine verschlossen und von der Wache verwahrt lag. Hoch über die Himmel, über alle Herrlichkeit der Engel ist Er mächtig emporgestiegen zur Rechten des Vaters. Von da aus ergreift Er jeden Sünder mit seiner Gnade und fragt ihn: Saul, Saul, was verfolgest du mich? Wer noch klagen will, dass Er ihn nicht geweckt habe, der muss fester schlafen als die Siebenschläfer, der muss die Decke der Sünde und Verblendung bis über die Ohren heraufgezogen haben. Von da aus hast Du auch mich gerufen, Herr Jesu, o wie oft seit meiner Geburt an! O hilf, dass ich höre und nicht wider den Stachel ausschlage, damit ich auch ein Paulus werde, mit Deiner wahren Gemeinde Frieden habe und Trost des Heiligen Geistes, und wie Tabea aus dem Tode erweckt werde, und Deine Herrlichkeit sehe. Amen. (Friedrich Arndt)


Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden wider die Jünger des Herrn, und ging zum Hohenpriester und bat ihn um Briefe gen Damaskus an die Schulen, auf dass, so er Etliche dieses Weges fände, er sie gebunden führte gen Jerusalem.
Wir lernen diesen Saulus zuerst an der Marterstätte des Stephanus kennen. Saulus selbst warf keinen Stein auf ihn; aber er bewahrte denen, welche es taten, die Kleider. Das war seine Lehrlingsarbeit in der Verfolgung der Christen. Da dachten die Obersten und Pharisäer: „Der wird einmal gut, den können wir gebrauchen.“ Und nun ward das Feuer in ihm geschürt mit allen Künsten, mit der Ehre, die man ihm als einem Eiferer für das väterliche Gesetz antat, mit dem Wahn, dass er sich mit der Verfolgung der Christen vor Gott ein Verdienst erwürbe. Und bald heißt es von ihm: „Saulus aber zerstörte die Gemeinde, ging hin und her in die Häuser, und zog hervor Männer und Weiber, und überantwortete sie ins Gefängnis.“ Das war seine Gesellenarbeit. Aber nun ist ihm auch Jerusalem zu enge; es ist ihm nicht mehr genug, die Christen dort zu verfolgen. Er will die, die in Christo Weg, Wahrheit und Leben gefunden haben, womöglich in der ganzen Welt vertilgen. In Damaskus wohnten von alter Zeit her viele Juden. Von diesen waren etliche Christen geworden. Diesen galt sein Grimm und seine Reise. So stands um sein Herz.

Herr mein Gott, lass uns mit hinuntergehen von Jerusalem nach Damaskus. Du weißt es ja, wie in uns Allen noch ein Stück von dem Saulus wohnt, der dich, der das neue Leben in uns nicht will aufkommen lassen, der den Christus in uns verfolgen möchte bis zum Tode. Erscheine uns in deiner Herrlichkeit, in deinem Gericht und in deiner Gnade. Demütige und brich das alte, trotzige und verzagte Herz. Gib uns aus Gnaden einen Tag, wo der Feind in uns überwunden werde und zu Boden falle, und wiederum aufstehe der neue Mensch, der keine andere Frage mitbringt als die: Herr, was willst du, dass ich tun soll? Amen. (Friedrich Ahlfeld)

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