Apostelgeschichte 3,17
Andachten
Nun, lieben Brüder, ich weiß, dass ihr es durch Unwissenheit getan habt, wie auch eure Obersten. Gott aber, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigt hat, wie Christus leiden sollte, hat es also erfüllt. So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden vertilgt werden.
Hier ist dreierlei: zuerst die brüderliche, nachgehende Liebe, sodann die freimütige Verkündigung der Wahrheit, und endlich die unerbittliche Forderung der Buße und Bekehrung. Trotzdem, dass sie Jesum ans Kreuz gehenkt haben, redet der Apostel sie doch an als „liebe Brüder“, und entschuldigt sie nach der Weise des Meisters, dass sie es durch Unwissenheit getan; ja sogar ihren Obersten lässt er dieselbe Entschuldigung angedeihen. Das ist sehr merkwürdig. Petrus war nicht so, als er Malchus, dem Knechte, das Ohr abhieb; er ist ein neuer Mensch geworden und steht nun in den Fußstapfen seines Herrn. Weiter: Gott hat's zuvor verkündigt, dass Christus leiden sollte, und hat es nun also erfüllt. Also der ewige Rat und Wille Gottes ist ein leidender, ein gekreuzigter Messias! Wahrlich, eine harte Rede für die Juden! Aber Petrus sagt's ihnen frei heraus! Das ist wieder sehr merkwürdig, wenn wir dran denken, dass er einer Magd gegenüber drei Mal verleugnete; nun aber ist er angetan mit Kraft aus der Höhe. Und endlich: Buße und Bekehrung, der einzige Weg, dass die blutroten Sünden vertilgt werden, dann aber auch ganz vertilgt. Also kein Opfer oder Brandopfer, noch die Asche von der Kuh gesprengt. Also ist Petrus nun durchgedrungen in eigener Erfahrung zu der Einen ewigen Erlösung im Blute des Lammes Gottes. Dieses Alles, was Petrus hier redet und tut, hat er zuvor selber durchlebt bis in die untersten Tiefen und bis zu den höchsten Höhen, darum hat er Tausende auf demselben Wege zu Christo bekehrt. Nur Bekehrte können Andere bekehren! Das wollen wir uns merken! ! (Nikolaus Fries)