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Apostelgeschichte 20,29

Apostelgeschichte 20,29

Andachten

Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschiede werden unter euch kommen gräuliche Wölfe, die der Herde nicht verschonen werden. Auch aus euch selbst werden aufstehen Männer, die da verkehrte Lehren reden, die Jünger an sich zu ziehen. Darum seid wacker und denkt daran, dass ich nicht abgelassen habe drei Jahre, Tag und Nacht einen jeglichen mit Tränen zu vermahnen.
Der Apostel unterscheidet hier zweierlei Gefahren: Wölfe, die von außen in die Herde brechen, und Männer, die in der Gemeinde selbst aufstehen, verkehrte Lehre zu reden. So sah er mit prophetischem Blicke in die Zukunft, und sein treues Hirtenherz blutete ihm dabei, wenn er gedachte der furchtbaren Verfolgung, welche mit der Grausamkeit der Raubtiere die Herde zerfleischen wird. Aber nicht minder gefährlich und bedrohlich erscheinen ihm die Irrlehrer in der Gemeinde selbst, welche Juden- und Heidentum als Saat des bösen Feindes, da die Leute schliefen, unter das reine Gotteswort und Evangelium säen würden. Man mag wohl fragen: was würde Paulus zu dem jetzigen Zustande der Gemeinde sagen? auf der einen Seite Rom, der Wolf im Schafskleide, dessen Hauptstreben von jeher darauf gerichtet ist, die Ketzer, das sind Alle, welche das reine Wort und Sakrament besitzen, auszurotten; und auf der andern Seite die Masse der Abgefallenen, welche unter dem Mantel der christlichen Kultur und Bildung die unbekehrte und vom Geiste Christi völlig unberührte alte Natur haben, in ungebundenen Lastern und Leidenschaften, in zügellosem Fleischesdienst, heimlich und öffentlich. Und zu dem Allen die grundstürzende Irrlehre, dass man den Zeitmeinungen Rechnung tragen müsse, um die ewige Wahrheit und die großen Taten Gottes den Weltkindern annehmbar zu machen, dass sie nur kein Ärgernis daran nehmen. Gott behüte uns vor solchem seelenmörderischen Treiben. Paulus hat Jeglichen in der Gemeinde drei Jahre lang Tag und Nacht mit Tränen vermahnt! welch' ein heiliger Ernst, welch' eine nachgehende Hirtentreue! er wusste es ja wohl, wie teuer erkauft jede einzelne Seele sei als mit dem eigenen Blute Christi. Das wollen wir auch nie, nie vergessen, damit nicht die Pest der Irrlehre und das Gift der falsch berühmten Wissenschaft uns verderblich werde, und wollen es uns gesagt sein lassen: Habt Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde! (Nikolaus Fries)

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