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Apostelgeschichte 15,39

Apostelgeschichte 15,39

Andachten

“Und sie kamen scharf aneinander, also dass sie voneinander zogen“
Warum stehen solche „Ärgernisse“, fragt mancher, der am liebsten alles nach seiner Meinung eingerichtet sähe - in der Natur, in der Bibel und am Leben. Um der Wahrheit willen! Weil die Großen am Reich Gottes auch schwache fehlende Menschen geblieben sind. Du brauchst ja daran kein Ärgernis zu nehmen. Ärgernis nehmen kann ebenso oft Sünde sein wie welches geben. - Mir sind solche Stellen nicht ein behagliches Polster für das Sichgehenlassen, sondern ein Trost. Der Herr warf beide darum nicht fort. Der Herr hat Geduld und möchte auch aus den Fehlern seiner Knechte noch etwas Gutes schaffen. Wenn ich also manchmal ähnlich gesündigt habe wie jene, dann beuge ich mich, wie sie es später auch getan haben (denn Markus ist einige Jahre später mit Paulus zusammen), und suche Vergebung und finde sie. Lieber wäre es mir, es käme dergleichen nie mehr bei mir vor. Denn des Menschen Zorn richtet keine Gerechtigkeit vor Gott an. - Ob aber in der Sache nicht doch Paulus recht hatte, wie die Zukunft lehrte! Aber das Rechthaben in der Sache entschuldigt das Unrecht in der Form nicht! Rechthaberei bleibt für uns eine böse Klippe, an der schon mancher Segen gescheitert ist.

Und du, Herr Jesus, hattest gewiss recht und hast doch das Widersprechen der Sünder erduldet. Sie sprachen dich sogar in den Tod hinan, und du betetest für sie und starbst für sie! Ach, Herr, gib uns nur etwas von deiner Art. Erbarme dich unser, o Jesu. Amen. (Samuel Keller)


Und sie (Paulus und Barnabas) kamen scharf aneinander, also, dass sie voneinander zogen, und Barnabas zu sich nahm Marcus, und schiffte in Zypern. Paulus aber wählte Silas, und zog hin, der Gnade Gottes befohlen von den Brüdern.
Da war der Heilige Geist nicht dabei, als Paulus und Barnabas so scharf aneinander kamen, sondern führte der eigene Geist das Regiment. Warum wohl mag dieses uns aufbehalten sein in der Schrift? Damit wir sehen sollen, dass auch bei den Aposteln Alles an der Gnade gelegen, und nichts am eigenen Vermögen, und damit wir erkennen, dass auch sie nicht ausbündige Heilige waren, sondern in der Heiligung standen. St. Paulus hat's ja auch selber klar und deutlich genug gesagt: Nicht dass ich's schon ergriffen hätte und vollkommen sei, ich jage ihm aber nach, dass ich's ergreifen möge! So ist's denn nun auch gar schön hier zu lesen, dass sie hingezogen seien, der Gnade Gottes befohlen von den Brüdern! Ja, was wären wir, wenn diese Gnade sich von uns zurückzöge, ob wir nun große Leute und Apostel seien, oder ganz geringe und gewöhnliche Christenmenschen! Sobald die alte Natur und der eigene Sündengeist wieder Lust bekommen, sind wir verloren, und passieren noch ganz andere Dinge, als dass wir einmal scharf aneinander kämen. Die Gnade von oben aber lässt darum nicht ab von uns, sie ist wie eine stille, geduldige Mutter, deren Augen immer wachsam sind und offen stehen über dem Treiben und Spielen der Kinder, dass doch nur ja keines Schaden nehme und einen schweren Fall tue; sofort springt sie herzu, die Getreue, und greift zu und wehrt dem ungebundenen Wesen und der Wildheit. Gleich also macht's auch die himmlische Gnade von oben her, der wir befohlen sind von der heiligen Taufe her. Nur Eins ist dabei festzuhalten: dass wir die Gnade nicht auf Mutwillen ziehen! So lasst uns singen von der Gnade:

Du bist es, die uns neu gebiert;
Du bist es, die den Glauben ziert
Mit Tugenden und guten Werken,
Wobei man soll den Glauben merken.
Durch Dich wird Adams Sündenlust
Gekreuziget in unserer Brust; Du bist's, die unsern bösen Willen
Kann zähmen und mit Zucht erfüllen!
Hallelujah! Hallelujah! (Nikolaus Fries)

Predigten

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