Sie befinden sich hier: Andachtsbibel » nt » Johannesevangelium » Johannes 7,17
Zuletzt angesehen: Johannes 7,17

Johannes 7,17

Johannes 7,17

Andachten

So Jemand will des Willen tun, der wird inne werden, ob diese Lehre von Gott sei, oder ob ich von mir selbst rede.
Wer Böses tut, der sieht Gott nicht. Wer aber von Gott ist, der hört Gottes Wort. Wer mit seinem Leben in dieser Welt aufgeht: Lasst uns essen und trinken, der kann nicht glauben an eine Auferstehung und ein ewiges Leben. Ihm muss die Wahrheit Torheit sein. Sonst müsste er ja mit seinem Leben brechen, und das will er nicht. So ist es mit jeder Wahrheit. Der Heiland steht da mit seinem Kreuze. Aber der natürliche Mensch fürchtet sich vor der Strafe und dem Gericht, die darin für den fleischlichen Wandel liegt, für die Selbstsucht und Kreuzesflucht. Darum hört er so gern auf die Widersprüche gegen das Evangelium. Weil das Herz wider Christum ist, darum findet der Verstand Gründe wider die Wahrheit des Evangeliums. Darum ist der Unglaube nicht bloß ein Unvermögen, sondern eine Schuld. Darum ist ihm auch mit Gründen und Beweisen nicht zu helfen. Mit Einem nur ist ihnen nur zu helfen: Es sei denn, dass ihr umkehrt und von Neuem geboren werdet, könnt ihr Gottes Reich nicht sehen und Gottes Wahrheit nicht verstehen. Selig sind die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört, das hat Gott geoffenbart denen, die ihn lieben. O Herr, unser Gott, lehre und hilf uns deinen Willen tun, damit wir deine Wahrheit erkennen, die Wahrheit, die uns allein kann selig machen. Du weißt um unsere Not. Unsre Seele gleicht im Zweifel der Meereswoge, die vom Winde hin und her getrieben wird. O führe uns zur Ruhe des Glaubens. Mach uns unseres Glaubens froh und gewiss. Schaffe in uns ein reines Herz, und gib uns einen neuen, gewissen Geist. Amen. (Adolf Clemen)


Wo wäre der Arzt, der erst dem Kranken mit Gründen bewiese, dass seine Arznei helfende Kraft habe, und dann erst nähme der Kranke die Arznei. Sondern auf Treu und Glauben nimmt er aus des Arztes Hand das Heilmittel, und wenn er dann die heilende Kraft zu seiner Genesung erfahren, dann ist er von allen Zweifeln daran von selber befreit. So tritt der Heiland mit seinem Evangelium vor uns hin. Er beweist uns nicht mit Gründen, dass seine Lehre von Gott sei. Aber er spricht: Nimm das Evangelium an auf Treu und Glauben, versuch es einmal, mach die Probe, geh den Weg, den es dir zeigt, und du wirst inne werden, dass meine Lehre von Gott ist. Stelle dich mit deiner Sünde, deiner Angst und Ohnmacht unter das Kreuz, schöpf aus dem Meer der Liebe, die dir da aufgetan ist, brauche Gotteswort, empfang das heilige Abendmahl, und wenn du dann erfährst, wie entgegen deinem Herzen, das dir das Urteil spricht, ein Friede über dich kommt, wie ihn nur Gott geben kann, dann wirst du also aufs Gewisseste und Seligste inne, dass das Evangelium nicht Menschenlehre ist, sondern Gotteswort. Dann hast du es erfahren, dass das Evangelium dich selig macht. Diesen Weg lasst uns gehen. Die Stunde kommt, wo die Seele, losgerissen von allen ihren alten Ankern, steuerlos über das weite Meer treibt. Nun in solchen Stunden, wie willst du dir da helfen? So Jemand will Jesu Willen tun! Frank bist du, und in der ganzen Welt ist kein Heilmittel, das dir helfen könnte. Du hast sie alle versucht. Aber da steht noch Einer; der bietet dir Rettung und Hilfe. Versuche seine Hilfe, und sei gewiss, du wirst auf diesem Wege inne werden, dass Jesu Lehre von Gott ist. (Adolf Clemen)


Geliebte, lasst uns alle ohne Unterschied aufs neue mit uns zu Rate gehen, von welcher Art unser Wahrheitsdurst sei! Haben wir es auch recht bedacht, dass das Wesen einer Religion ebenso gewiss nur dadurch verstanden werden kann, dass sie erlebt wird, als die Kraft einer Arznei nur kennt, wer sie einnimmt? So verlangt denn auch unsere Religion zuallernächst eine Prüfung durch die Tat, durch das Leben selbst. Glaubt jemand, dass er nur mehr Wissen bedarf und nicht Heilung, nun, der braucht freilich den nicht, der als ein Heiland in die Welt gekommen, und der überall sich dafür ankündigt, dass er für die Kranken gekommen sei. Vielleicht haben wir alle zu viel Zeit damit verloren, die Arznei von außen zu besehen oder auch zu zergliedern, statt sie einzunehmen. Die ihr nicht von Herzen glauben könnt, ihr habt vielleicht alle den Grund dafür an einer Stelle gesucht, wo er nicht wirklich liegt. Wie, wenn er bei euch allen darin läge, dass die Wahrheit eures Kopfes bei euch zu wenig die Sache eures Lebens ist? Wenn das auch der Grund wäre, warum euch das Geheimnis von Christi Worten noch nicht aufgegangen ist? „So jemand will den Willen des tun, der mich gesandt hat“, o dass das Wort euch vor die Seele trete, dass es euch beschäme, dass es euch zur Selbsterkenntnis führe, sooft ihr darüber zu klagen beginnt, den Weg zum Glaubenslande nicht finden zu können! (August Tholuck)


So jemand will des Willen tun, der wird inne werden, ob diese Lehre von Gott sei oder ob ich von mir selber rede.
In allem, was ich denke, tritt ans Licht, was ich will, auch in dem, was ich über Jesus denke. Darum fragt uns Jesus: was wollt ihr? Nun kann ich aber nie etwas anderes wollen als einen Willen. Welchen Willen ich will, das ist die Frage und an ihr trennen sich unsere Wege in entgegengesetzte Richtungen. Ich kann meinen Willen wollen oder ich kann Gottes Willen wollen. Ich kann erwägen, was sich aus meiner Lage als Ziel für mich ergibt, was also meinem Leben Stärkung und Vollendung bringt und meine Wünsche erfüllt. So entsteht mein eigner Wille, und wenn ich diesen will, so wird mir Jesus gleichgültig. Denn zum Diener meines Willens macht er sich nicht. Steht er so deutlich vor mir, dass ich ihn nicht vergessen kann, so wird er mir widerwärtig. Ich kann aber meinem Willen auch einen anderen Inhalt geben, weil mir Gottes Wille gezeigt ist. Wenn nicht das die bewegende Frage ist: was wünsche ich mir, was dient mir? sondern was will Gott von mir? und wenn ich nun seinen Willen nicht im Aufruhr von mir stoße, sondern erkenne, dass es das einzig Richtige und Heilsame für mich ist, Gottes Willen zu wollen, dann kann ich Jesus verstehen, ihn, der Gottes Willen wollte und nicht bloß wollte, sondern tat. Nun erkenne ich im Gehorsam Jesu seine Herrlichkeit. Aus seinem Gehorsam entsteht aber alles, was durch ihn und an ihm geschah, seine Geburt, sein Kreuz und seine Auferstehung. Ebenso hat alles, was er mir sagt, nur ein einziges Ziel, nämlich dass ich den Willen Gottes tue. Was sucht der Glaube anderes, als dass der Wille Gottes geschehe? Was begehrt die Buße? Sie ist die Umkehr vom eigenen Willen zu Gottes Willen. Was ist die Liebe Gottes, wenn sie nicht das Verlangen ist, dass sein Wille geschah? Was ist die Hoffnung? Der Vorblick auf die Erfüllung des göttlichen Willens. Daran aber, dass mir Jesus den Willen Gottes zeigt und ihn tut, erkenne ich, das seine Lehre von Gott ist.
Mit der Bitte, die du, Jesus, in unser Herz gelegt hast und die die ganze Christenheit unablässig bittet, bitte auch ich: Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel. So bleibe ich in deiner Lehre und du wirst deine Verheißung erfüllen, dass wir, wenn wir in deinem Wort bleiben, die Wahrheit erkennen. Amen. (Adolf Schlatter)

Predigten

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
nt/43/johannes_7_17.txt · Zuletzt geändert: von aj
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain