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Matthäus 5,17

Matthäus 5,17

Andachten

Ihr sollt nicht wähnen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.
(Matth. 5,17. )

Es werfen sich viele zu Reformatoren auf, ohne von Gott einen Beruf dazu zu haben. Ihre erste Kunst besteht in der Regel darin, dass sie das Alte tadeln. Sie wollen es niederreißen und ein Neues nach ihrem eigenen Plan bauen. Bald aber zeigt es sich, dass sie auf falschem Grund begonnen haben, und ihr Bauwerk bleibt als ein Trümmerhaufen liegen. Ein solcher Neuerer war der Herr nimmer. Ja, er wollte Neues schaffen. Es sollte aber erbaut werden auf dem Grund, den Gott durch das Gesetz und die Propheten gelegt hat. Das von Gott gegebene Gesetz war gut und durchläutert wie reines Gold. Dennoch konnte es Niemand selig machen, denn Niemand hat es erfüllt. Er, der Gottes- und Menschensohn, der Heilige und Gerechte, der von keiner Sünde wusste, er hat es getan. Er hat es gemacht zu einem heiligen Ganzen; denn die Pharisäer hatten es in lauter einzelne Satzungen zersplittert. Er stellt in die Mitte aller Gebote das Wort: „Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte.“ Das ist der heilige Brunnen mit lebendigem Wasser. Um ihn stehen die zehn Gebote als Bäume, welche ihre Wurzeln da hineinsenken und Kraft und Leben in sich aufsaugen. So gibt Christus dem Gesetz die rechte Fülle. Doch auch aus seinem Leben heraus erfüllt er das ganze Gesetz, mit dem Gehorsam gegen seinen himmlischen Vater. Sein ganzes Leben ist ein großer, heiliger Gottesdienst. Er erfüllt die Propheten. Von all ihrer Weissagung auf ihn ist auch nicht ein Tittelchen unerfüllt geblieben von ihm, dem großen Helfer, dem Gerechten, auf dessen Tag wir uns jetzt rüsten.

Lieber, barmherziger Herr, lass uns recht erkennen und innerlich erfahren, was du für uns getan hast. Du hast die ganze Last unsrer Pflicht auf dich genommen und das Gesetz erfüllt. Du hast dir die ganze Last unsrer Schuld aufgebürdet. Du bist der Freund der die Verlorenen vom Abgrund, der uns Alle wie einen Brand aus dem Feuer gerettet hat. So gib uns nun Gnade, dass wir uns auch diese deine Heilstat fest aneignen. Stärke, du Gottes- und Menschensohn den neuen Menschen in uns. Gib ihm Kraft im heiligen Geist, dass es ihm eine Freude sei, das Gesetz zu erfüllen und den Willen zu tun deines und unseres Vaters im Himmel. Amen. (Fr. Ahlfeld)


Ich bin nicht gekommen, das Gesetz und die Propheten aufzulösen, sondern zu erfüllen.

Vom Berge Sinai herab, durch Seinen Knecht Mosen, verkündete der Herr dem Volke Israel Sein Gesetz. Durch den Mund der heiligen Propheten ließ Er predigen Sein Wort, Seine Mahnung und Drohung. Er verhieß Gnade und alles Gute Denen, die Seine Gebote halten, aber Strafe und Seinen Zorn Denen, die Ihn hassen und Seine Gebote übertreten! Da war nun das Gesetz ein Ankläger vor Gott, ein furchtbarer Ankläger, denn wer konnte sagen, dass er ohne Sünde sei, wer konnte kühn sprechen: Ich habe in allen Stücken das Gesetz gehalten? Da sandte nun Gott in Seiner unendlichen Liebe den Sohn, wie Er ihn verheißen hatte durch die Propheten, dass Er der Mittler sei zwischen Ihm und den sündigen Menschen. Christus musste Mensch werden, musste als Mensch das Gesetz erfüllen, damit die sonst unüberwindliche Kluft zwischen Gottes Heiligkeit und unserer Verderbtheit ausgefüllt werde. Er tritt nun für uns auf, der Mittler und Seligmacher, Er bringt die frohe Botschaft des Friedens und der Versöhnung mit Gott, nicht als ob Er das Gesetz nun über den Haufen gestoßen und es uns leicht machte, unsern sündlichen Begierden zu folgen und doch das Reich Gottes zu ererben. Weit davon entfernt, fasst Er das Gesetz noch viel schärfer auf, als je die Israeliten getan hatten, Er verlangt viel mehr und warnt vor der Gerechtigkeit der Pharisäer, die da glauben genug getan zu haben, wenn sie den Buchstaben des Gesetzes erfüllt hatten. Und wenn zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein, so spricht der Herr Christus: Wer mit seinem Bruder zürnet, der ist des Gerichts schuldig, wer aber zu seinem Bruder sagt: Racha, der ist des Rats schuldig, wer aber sagt: Du Narr, der ist des höllischen Feuers schuldig.

Aber der Heiland fasst das ganze Gesetz in wenige Worte zusammen, wenn Er spricht: Du sollst lieben Gott, Deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte und Deinen Nächsten wie Dich selbst. Zugleich aber zeigt Er uns den Weg und gibt uns das Mittel, wie wir das Gesetz erfüllen können. Das sind nun nicht etwa Regeln, Lebensregeln, wie wir erst das eine und dann das andere Laster ablegen und erst die eine und dann die andere Tugend uns aneignen sollen, nein, das ist viel einfacher und doch so unendlich viel mehr. (Burghard von Cramm)

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nt/40/matthaeus_5_17.txt · Zuletzt geändert: von aj
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