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Psalm 85,1

Psalm 85,1

Andachten

Ein Klage- und Trostpsalm zugleich! Er zeigt uns, was es für ein großer Vorteil ist, wenn wir uns mit den Beispielen der heiligen Schrift recht bekannt machen und daraus einen Schatz und Vorrat solcher Geschichten sammeln, in denen Gott ehemals seine Gnade und Barmherzigkeit erwiesen hat an den Seinigen. Sie gereichen nicht nur Gott zu Ehren, sondern auch uns selbst zu Nutzen. Durch sie wird die Allmacht, Weisheit und Barmherzigkeit Gottes, die Er vormals erwiesen hat, in frischem Gedächtnis erhalten und verehrt; wir aber können unser Herz daraus in seiner Hoffnung und seinem Vertrauen zu Gott stärken, dass es den Schluss machen lernt: wenn Gott ehemals so gnädig und so herrlich sich hat erwiesen gegen die Seinigen, so kann und wird Er’s auch noch jetzt tun. Denn Er bleibt ja, wie Er ist. Bei Ihm ist keine Veränderung. Seine Hand ist inzwischen nicht zu kurz geworden, dass Er nicht noch helfen könnte, und seine Ohren sind unterdes nicht dicke worden, dass Er nicht hören sollte. In welche Umstände wir dann auch kommen mögen, so wird es uns, wenn wir anders glauben, dass das wahr ist, was in Gottes Wort steht, niemals an Beispielen solcher Leute fehlen, die vielleicht in eben solchen oder noch größeren Verlegenheiten als wir gesteckt haben, von Gott aber auf eine augenscheinliche Weise dennoch sind herausgerissen und erhalten worden. Wenn wir diese stummen und doch so beredten Prediger mit Aufmerksamkeit anhören, so werden sie gewiss unserm Glauben mehr Stärke und Kraft geben als der allerbeste menschliche Zuspruch. Daher auch Jesus Matth. 16,9. seine Jünger, als es ihnen an Brot gebrach, an das Wunderwerk, welches Er nicht lange vorher getan, gemahnt hat. Ja, das gibt im Gebet den allerkräftigsten Beweggrund, Gott um Hilfe anzurufen. Darum hat sich desselben auch die Kirche Gottes zu allen Zeiten bedient, und in ihr bis auf diesen Tag viele fromme Herzen. Besonders ist es wirksam, wenn uns unsere Sündennot ängstigt. Die alten Beispiele begnadigter Sünder können noch bis auf diese Stunde den besten Mut machen, den erzürnten Gott zum Erbarmen und Schonen zu bewegen.

O barmherziger und getreuer Vater, der Du von Anbeginn Dich Deines Volks so gnädig angenommen hast und, ob es Dich gleich oft erzürnt, doch immer wieder Deiner ewigen Gnade eingedenk gewesen bist, siehe, dessen erinnern wir uns billig, Dir zum Preise und zur Stärkung unserer Zuversicht. Zu solcher Zuversicht berufen wir uns denn auf Deine teure Gnade, und bitten Dich demütig, Du wollest uns derselben auch jetzt noch täglich und reichlich genießen lassen. Wir können doch ohne Deine Gnade nicht eine Stunde froh sein. Siehe, unsere Herzen sehnen sich nach der seligen Botschaft Deines Friedens, die lasse uns doch fort und fort hören und versiegle sie durch Deinen Geist in unseren Herzen. Wir wollen uns alsdann nicht bange sein lassen, wie es uns weiter gehen möchte in der Welt; Güte und Treue, Gerechtigkeit und Friede samt allem andern Segen wird zu unseren Hütten und Herzen sich nahen, und unseres Lebens Mühseligkeit so lange versüßen, bis wir in Kraft der uns geschenkten Gerechtigkeit zum ewigen Frieden gelangen, um unseres Friedensfürsten Jesu Christi willen. Amen. (Friedrich Arndt)

Predigten

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