Psalm 42,7
Andachten
Mein Gott, betrübt ist meine Seele in mir; darum gedenke ich au Dich, im Lande am Jordan und Hermonim, auf dem kleinen Berge.
Es ist dreierlei Traurigkeit und Betrübnis.
Die erste, so aus Verlust zeitliches Dinges entsteht. Dagegen hat man den Trost, dass man das ewige Gut behält und nicht verlieren kann, welches uns keine Gewalt, Welt oder Teufel nehmen kann, das ewige, unvergängliche unbefleckte und unverwelkliche Erbe, das uns im Himmel aufgehoben ist. Die andere ist eine geistliche Traurigkeit, so aus Verfälschung reiner Lehre, aus Zerstörung des Gottesdienstes, aus Betrachtung der Unbußfertigkeit und Bosheit der Welt entsteht. Eine solche geistliche Traurigkeit haben alle Erzväter, Propheten und Heiligen Gottes gehabt. Und in solchen heiligen Leuten wird der heil. Geist betrübt, und weinet und trauert Gott in ihnen über die Bosheit der Welt. So klagt auch David hier: Betrübt ist meine Seele in mir. Da redet er als ein Prophet, dass er mit Schmerzen sehen muss auf die Verfolgung der reinen Lehre, Abgötterei und Unbußfertigkeit der Leute, worauf gewiss schwere Strafen folgen werden. Die dritte Traurigkeit kommt aus eigenem Privat-Kreuz, wegen seiner eigenen Sünden, Verfolgung und Anfechtung. Dieser Traurigkeit beste Arznei ist Gottes Verheißung von gnädiger Vergebung der Sünden.
Man kann das betrübte Herz nirgend besser mit trösten, denn mit seligem Gedächtnis der großen Gnade und Liebe Gottes in Christo JEsu; darum gedenke ich an Dich, sagt hier David. (Johann Arnd)