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1. Petrus 2,21

1. Petrus 2,21

Andachten

Christus hat gelitten für uns, und uns ein Vorbild gelassen, dass ihr seinen Fußstapfen nachfolgen sollt - welcher nicht wieder schalt, da er gescholten ward, nicht dräuete, da er litte, er stellte es aber dem heim, der da recht richtet; welcher unsre Sünden selbst geopfert hat an seinem Leibe auf dem (Kreuz) Holze, auf dass wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben.

Das Leiden Jesu ist, wie wir es immer betrachten, für uns von unaussprechlichem Werte und Verdienste. Er litt für uns in jeder Hinsicht, allervörderst zur Vergebung unsrer Sünden, als unser Versöhner, da sein Verdienst mein Verdienst wird durch den Glauben, und ich ihn ansehe als das Lamm, das meine Sünden büßet und wegnimmt, mir einen gnädigen Gott und Vater machet durch seinen Gehorsam bis zum Tode. Dann zweitens litt und starb er, um uns Gnade, Geist, Kraft und Leben zu erwerben und zu schenken, zur Heiligung und Erneuerung des innern Menschen. Sein Tod ist eine Lebensquelle, ein Heilbrunnen, wodurch alle, die davon trinken, gesund werden. Drittens litt er und starb zum Vorbild und Troste für uns in unserm Leiden und Sterben, dass wir auf ihn sehen und in seine Fußstapfen treten, wie die Apostel deutlich schreiben. Wer ihn immer nur als Versöhner, und nie auch als Vorbild betrachtet, denkt und handelt nicht apostolisch, so wenig als die, welche ihn nur als Beispiel und Tugendbild, aber nie als Versöhner vorstellen. Er ist uns Alles. Wir müssen ihn auf keine Weise teilen und zerstückeln, sondern ganz nehmen, wie er sich uns darstellt, wie die Apostel ihn uns verkündigen. (Johannes Evangelista Gossner)


Christus hat uns ein Vorbild gelassen.
Der Apostel Petrus schreibt 1 Petr. 2,21-25: Christus hat gelitten für uns, und uns ein Vorbild gelassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen; welcher keine Sünde getan hat, ist auch kein Betrug in seinem Mund erfunden; welcher nicht wieder schalt, da er gescholten ward, nicht dräute, da er litt, er stellte es aber dem heim, der da recht richtet; welcher unsere Sünden selbst geopfert hat an seinem Leib auf dem Holz, auf dass wir der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch welches Wunden ihr seid heil worden. Denn ihr wart wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.„ Der heilige menschliche Wandel unseres Heilandes auf Erden soll das Vorbild unseres Wandels sein. Wir sollen aufsehen auf ihn, den Anfänger und Vollender des Glaubens, sollen von ihm lernen, sollen gesinnt werden, wie er gesinnt war, und wandeln, wie er gewandelt hat; denn Gott hat uns verordnet, dass wir gleich sein sollen dem Ebenbild seines Sohnes, auf dass derselbige der Erstgeborne sei unter vielen Brüdern. Aber so notwendig es ist, dass wir Christo in diesem Sinn nachfolgen, und so ausdrücklich dieses von uns gefordert wird, so sind wir doch damit noch nicht tüchtig und geschickt dazu. Ehe er nicht durch Beweisung seiner Liebe uns zu sich gezogen, unsere Herzen für sich gewonnen, und dadurch unseren ganzen Menschen in seine Macht und unter seine Leitung bekommen hat; gehen wir doch unsere eignen Wege. Was Christus zu tun gebietet, das werden nur diejenigen tun, die geglaubt und erkannt haben, was Christus für sie getan hat. Nur wer durch den Glauben ihn mit Herzensanhänglichkeit lieb hat, wird sich nicht vergeblich zur Nachfolge Christi ermahnen lassen. Wenn daher der Apostel die Christen zur Nachfolge des Herrn ermahnt, so tut er es in der Weise, dass er ihrem Glauben die Liebe Christi vorhält. Zur Gelassenheit und Geduld in unverschuldeten Leiden soll sie sein Vorbild darum bewegen, weil er nicht in seiner, sondern in ihrer Sache, nicht um seinetwillen, sondern um ihretwillen gelitten hat. Der Sünde abzusterben und der Gerechtigkeit zu leben, das hält er ihnen nicht als ein Gebot vor, welches nur fordert, ohne die Kraft zu geben oder zu zeigen, welche zum Gehorsam erforderlich ist; sondern als Zweck des Opfertodes Christi, und als selige Folge bei denen, die es von Herzen glauben, dass Christus unsere Sünden selbst geopfert hat an seinem Leib auf dem Holz, und die davon die Erfahrung an ihren Herzen gemacht haben, dass sie sagen können: „Durch seine Wunden sind wir heil worden.“ Und indem er sie auf ihren vormaligen elenden, und auf ihren jetzigen seligen Zustand hinweist, ihnen also vorhält, was sie Christo alles zu verdanken haben, erweckt er sie zur Nachfolge Christi durch seine große, alle Erkenntnis weit übersteigende, herzgewinnende Liebe. Ohne die Kraft dieser Liebe, die der Gläubige erfährt, vermag niemand den Fußstapfen des Herrn nachzufolgen. Die Apostel folgten dem Herrn nach durch diese Kraft. Was es in dieser Nachfolge zu überwinden gibt, das haben sie überwunden um deswillen, der uns geliebt hat. Weil sie im Glauben des Sohnes Gottes lebten, der sie geliebt und sich selbst für sie dargegeben hatte, darum zog sie der Herr sich nach, und sie liefen so sicher in seinen Fußstapfen dahin, dass ein Paulus (1 Kor. 4,16.) die Korinther ermahnen konnte: „Seid meine Nachfolger!“ und die Thessalonicher (1 Thess. 1,6.) bezeugen konnte: „Ihr seid unsere Nachfolger geworden und des Herrn.“ Was sollen wir tun, dass wir nicht dahinten bleiben? Lasst uns wie die Apostel leben im Glauben des Sohnes Gottes, der uns geliebt und sich selbst für uns dargegeben hat. Lasst uns ihn bitten, dass er durch seine Liebe uns zu sich ziehe, wie er verheißen hat Joh. 12,32.: „Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen.“ Lasst uns aus solchem Liebeszug ihm folgen nach seinem Vorbild und in seinen Fußstapfen. (Carl Philipp Johann Spitta)

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nt/60/1._petrus_2_21.txt · Zuletzt geändert: von aj
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