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2. Timotheus 3,16

2. Timotheus 3,16

Andachten

Denn alle Schrift von Gott eingegeben ist nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit.

Gottes Wort ist nicht in der Bibel, sondern die Bibel ist Gottes Wort. Die ganze Schrift ist von Gott eingegeben und ein Erzeugnis seines Geistes, obwohl durch menschliche Vermittlung. Sobald nicht die ganze Schrift als die Wahrheitsquelle gilt, so bleibt nur soviel Wahrheit in der Bibel, als Jedem beliebt darin zu finden. Es gibt Inspirationstheorien, die eine so null wie die andere, denn ein halber Glaube ist so gut wie kein Glaube; ich muss wissen, auf welchem Boden ich stehe, wenn ich auf diesem Boden mein Haus bauen soll. Erst wenn man mit der Schriftquelle ins Reine gekommen ist, kann auch der Gebrauch der Schrift der rechte sein. Christus sagt: Der Mensch lebt von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht. Dieses geistige Leben, das die Schrift mitteilt, ist bald Lehre, bald Strafe, bald Besserung, bald Züchtigung in der Gerechtigkeit; ein aufgeschlossenes Herz wird schön erfahren, wie die Schrift wirkt, wenn sie in ihrer Ganzheit als Gottes Wort aufgenommen worden ist. Die wundersamen Wirkungen der Schrift lassen sich dann erst erkennen als von Gott selber kommend. Wie der Geist Gottes, durch seine treibende Macht, eingewirkt hat auf die heiligen Mahner, deren Vermittlung wir die Bücher der Schrift verdanken, so wirkt derselbe Geist durch dasselbe Wort auf die Leser. Es haucht ihnen Licht und Leben ein, nicht nur tote Buchstaben; die schlichtesten Worte können, wenn der Boden bereitet ist, ein unvergänglicher Same werden, der eine Lebensveränderung hervorbringen kann. Damit aus einem Erdenmenschen aber ein Mensch Gottes werde, der da vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt, muss vorerst der Glaube da sein an die göttliche Eingebung der Schrift; wer hierin fest ist, und sich unbedingt dem Ansehen der Schrift hingibt, ohne ein Jota davon abzubrechen, der hat auch nach allen Seiten hin eine Schutz- und Trutzwaffe, und lässt sich nicht durch jeden Wind der Menschenmeinungen von seinem Boden abtreiben. Christus hatte keine andere Waffe gegen den Versucher, als: Es steht geschrieben! Man beuge sich unter dasselbe Wort, unter welches der Herr der Kirche sich gebeugt hat, und man wird in allen Anfechtungen und Stürmen des Lebens weit überwinden; Gottes Wort kann nicht gebrochen werden. (Johann Friedrich Lobstein)


Die christliche Regel von Recht und Unrecht ist das Wort Gottes, die Schriften des Alten und Neuen Testaments; alles, was die Propheten und „die heiligen Vorväter“ schrieben, wie sie vom Heiligen Geist gelehrt wurden; die ganze Bibel, welche durch die Eingebung Gottes geschrieben wurde und nütze ist zur Lehre, d.h. zur Belehrung über den ganzen Willen Gottes; zur Strafe, d.h. zur Bestrafung alles dessen, was Gottes Willen entgegen ist; zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit.

Dies ist eine Leuchte für eines Christen Fuß und ein Licht für alle seine Schritte. Dies allein nimmt er an als seine Richtschnur für Recht und Unrecht, oder für das, was wirklich gut oder was böse ist. Er achtet nichts für gut, als was ihm hier anbefohlen ist, entweder geradezu oder durch deutliche Folgerung, und er hält nichts für unrecht, als was hier verboten ist, entweder ausdrücklich oder durch unleugbare Folgerung. Was die Schrift nicht verbietet, und nicht befiehlt, ist für ihn gleichgültig; er hält es an und für sich weder für gut noch für böse, da sie allein die ganze und einzige äußere Richtschnur ist, nach welcher sich sein Gewissen in allen Dingen richten soll.

Und wenn er sich in der Tat danach richtet, so hat er „den Bund eines guten Gewissens mit Gott.“ Ein gutes Gewissen ist, was sonst von dem Apostel „ein unverletztes Gewissen“ genannt wird. Einmal drückt er sich so aus: „Ich habe mit allem guten Gewissen gewandelt vor Gott, bis auf diesen Tag;“ Apg. 23, 1. Ein andermal gebraucht er folgenden Ausdruck: „In demselbigen aber übe ich mich, zu haben ein unverletztes Gewissen, allenthalben gegen Gott und Menschen.“ (Apg. 24, 16.)

Es wird aber hinsichtlich dessen schlechterdings gefordert, erstens, ein rechtes Verständnis von Gottes Wort, seines heiligen, wohlgefälligen und vollkommenen Willens, wie er uns in seinem Wort geoffenbart wird. Denn es ist unmöglich, unsern Wandel nach einer Richtschnur zu führen, ohne sie zu verstehen. Zweitens wird erfordert (und wie wenige haben es erreicht!) eine rechte Selbsterkenntnis, eine Kenntnis unseres Herzens und unseres Lebenswandels, unserer Gesinnungen und unseres Tuns und Treibens, da es ja unmöglich ist, solches mit einer Regel zu vergleichen, wenn wir dasselbe nicht kennen. Drittens ist erforderlich eine Übereinstimmung unseres Herzens und Lebenswandels, unserer Gemütsverfassung und Sprache, unserer Gedanken, Worte und Werke mit jener Regel, mit dem geschriebenen Worte Gottes, denn ohne diese Übereinstimmung muss, wenn wir wirklich ein Gewissen haben, dasselbe schlecht sein. Viertens wird gefordert eine innere Wahrnehmung der Übereinstimmung mit unserer Regel, und dieses beständige Wahrnehmen, dieses innere Bewusstsein selbst ist eigentlich ein gutes Gewissen (oder in der Sprache des Apostels ein unverletztes Gewissen gegen Gott und Menschen).

Die geschriebene Offenbarung ist das beste Mittel für vernünftige Überzeugung und jedem der außerordentlichen Mittel weit vorzuziehen, welche, wie viele meinen, weit wirksamer sein würden. Weisheit ist es daher von uns, dieselbe zu benützen, so dass sie eine Leuchte für unseren Fuß und ein Licht für alle unsere Schritte sein möge. Lasst uns daher dafür sorgen, dass unser ganzes Herz und Leben im Einklang damit stehe, dass es der beständige Leitfaden aller unserer Gesinnungen, Worte und Handlungen sei. So werden wir in allen Dingen das Zeugnis eines guten Gewissens gegen Gott bewahren, und wenn unser Lauf vollendet ist, werden wir auch durch Engel in Abrahams Schoß getragen werden. (John Wesley)


Darum einen wohlgemeinten Rat an dich, lieber Leser. Kaufe dir ein Neues Testament und lasse es deinen täglichen Begleiter sein! Lies jeden Morgen und jeden Abend ein Kapitel! Mache dir daraus eine Regel, und sei derselben gehorsam! Bald wirst du reichen Genuss darin finden. Du wirst auch bald Kräfte der zukünftigen Welt verspüren, „denn Meine Worte sind Geist und Leben,“ sagt der HErr. Wie jedes Essen zu unserer äußeren Lebenskraft beiträgt, ohne dass wir jedes Mal ermessen können, wie viel, so ist es auch mit der geistigen Nahrung des Wortes Gottes. Wird ein hilfloses Kindlein 10-20 Jahre lang gut genährt, so ist aus ihm unmerklich ein kräftiger Mensch geworden. So ist es auch geistlich bei einer treuen und regelmäßigen Nahrung aus Gottes Wort mit Gebet. Verschmähest du diesen Rat, zu dessen Befolgung dich niemand zwingen kann, wozu dich auch dein Gott nicht zwingen will, so wirst du ein schwacher, geistig toter Mensch werden und bleiben, und schädigst dich in deinen höchsten, irdischen und ewigen Lebensgütern. Höre dabei nicht auf den Spott der Weltkinder! Sie tragen nicht die Verantwortung für dich. Sie lassen sich einst allein ins Gericht. Höre auch nicht auf die Zweifel deines eigenen Herzens! Lies im Gehorsam gegen deinen Gott und bald werden die Zweifel schwinden. Mögest du so wählen, dass du es in der Ewigkeit nicht zu bereuen hast! Die Wichtigkeit der Sache ist wahrlich einer Prüfung und eines Versuches wert. Amen. (Carl Wagner-Groben.)

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nt/55/2._timotheus_3_16.txt · Zuletzt geändert: von aj
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