Sie befinden sich hier: Andachtsbibel » nt » 1. Korintherbrief » 1. Korinther 11,24
Zuletzt angesehen: 1. Korinther 11,24

1. Korinther 11,24

1. Korinther 11,24

Andachten

Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch dahin gegeben wird; tut das zu meinem Andenken. - Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute; tut dies, so oft ihr trinket, zu meinem Andenken. So oft ihr also dieses Brot esset und diesen Kelch trinket, sollt ihr den Tod des Herrn verkündigen.

Es war dem Heiland so sehr daran gelegen, sich uns unvergesslich zu machen, sich so in unser Herz und unsern Sinn einzuschreiben, dass wir ihn nicht mehr aus dem Andenken und nicht aus dem Herzen verlieren sollten. Dazu gab er, was wohl vor und nach ihm keiner zum Andenken geben wird, sein Fleisch und Blut, seinen Leib und Leben - sich selbst. Wer gibt sich selbst seinem Freunde zur Erinnerung, zum Beweis der Liebe? Darum sollen wir auch nicht bloß an ihn denken, und sein Abendmahl soll uns nicht nur ein Gedächtnismahl, nicht bloß eine feierliche Erinnerung seines Todes - obwohl auch dieses - sein, sondern mehr noch, Nahrungsmittel, innige Gemeinschaft, Verbindung und Erneuerung des Lebens und Todes, und der Auferstehung Jesu in uns. Wer sichs lebhaft denken, zuversichtlich glauben kann: Diesen Leib, für dich dahin gegeben; dieses Blut, für dich vergossen, ist dir zugleich Pfand des Lebens Jesu in dir, Pfand deines ewigen Lebens bei und mit ihm in seinem Reiche; ist die Speise, Nahrung, Weg-Zehrung auf der Pilgerreise durchs Erdenleben; dieses Mahl ist dir lebendiger, anschaubarer Beweis deiner Versöhnung mit Gott, der Vergebung der Sünden, der Gemeinschaft mit Christus und dem Vater, der Verbrüderung aller auserwählten Glieder des Leibes Jesu - denn da wir Viele Ein Brot essen, sind wir Alle Ein Leib - dieses Manna, das wahrhaftig aus dem Himmel kommt, gibt und erhält dir das ewige Leben; dieses Brot des Lebens bewahrt dich vor dem ewigen Tode, und wird auch deinen Leib einst wieder erwecken. - Dieses alles und noch mehr, denn auszusprechen ist es nicht, was alles in diesem Sakramente liegt, dieses alles recht lebendig gedacht und geglaubt, und gegessen und genossen, und in Saft und Kraft verwandelt - wie reich, wie selig, wie stark macht es deine Seele! (Johannes Evangelista Gossner)


Nehmt, esst, das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird; solches tut zu meinem Gedächtnis. Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut; solches tut, so oft ihr es trinkt zu meinem Gedächtnis.
Durch den Genuss des heiligen Abendmahls verkündigt der gläubige Christ den Tod des Herrn; er bekennt vor Gott und seiner Gemeinde, dass er in Jesu Versöhnungstod sein Heil gefunden habe; er bekennt sich zu dem, der ihn mit seinem Blut erkauft hat, und weiht ihm sein Leben aufs Neue, als sein ewiges Eigentum. Doch ist nicht das, was ich bei dem Genuss des heiligen Abendmahles tue, die Hauptsache, sondern was der Herr tut, was er mir schenkt. Viele Christen meinen, dass das Höchste, was uns der Herr in seinem Mahl schenke, sei Versicherung der Vergebung der Sünden. Haben wir diese Anschauung, so entleeren wir das Sakrament seines höchsten Inhalts. Der Herr hat das heilige Abendmahl eingesetzt für seine Gemeine; sie ist seine Gemeine, weil sie Vergebung der Sünden hat. Damit soll keineswegs gesagt sein, dass nicht schon Unzählige im Genuss des heiligen Abendmahls Vergebung der Sünden gefunden haben und finden werden; aber der Herr schenkt mehr; wir genießen seinen Leib und sein Blut; er speist und tränkt uns zum ewigen Leben; er vereinigt uns auf das innigste mit ihm und vereinigt uns unter einander zu einem Leib, zu einer heiligen Gemeine, deren Leben er ist. Er, der Gekreuzigte, Auferstandene und verklärte Heiland teilt uns sein Auferstehungsleben mit und bereitet uns, wie schon die alte Kirche lehrte, vor auf den Tag der Auferstehung. Darum komme zu seinem Mahl mit innigem Verlangen, nicht mit gesetzlicher Angst.

Herr, ich danke Dir für allen Segen, den Du mir schon in Deinem Mahl geschenkt hast. Lehre mich immer tiefer hineinschauen in das Geheimnis Deiner Liebe. Amen. (Elias Schrenk)


“Solches tut zu meinem Gedächtnis.“

Es scheint hieraus beinahe, als ob Christen könnten Christum vergessen! Es wäre ja diese liebevolle Ermahnung nicht vonnöten gewesen, wenn nicht die schreckliche Voraussetzung vorhanden wäre, dass unser Gedächtnis uns untreu werden könnte. Und das ist keine grundlose Voraussetzung; sie ist, leider! in unsrer Erfahrung zu tief begründet, nicht als eine Möglichkeit, sondern als eine beklagenswerte Wirklichkeit. Es scheint beinahe unmöglich, dass diejenigen, die versöhnt worden sind durch das Blut des geschlachteten Lammes, und geliebt mit einer ewigen Liebe vom Sohne Gottes, sollten ihren gnädigen Heiland vergessen können; aber, wie befremdend es auch dem Ohre klingt, so fällt es, ach! zu deutlich in die Augen, als dass wir uns erlauben könnten, das Verbrechen abzuleugnen.

„Wie könnt‘ ich sein vergessen,
Der mein noch nie vergaß!“

Ihn vergessen, der sein teures Blut für unsre Sünden vergoss! Ihn vergessen, der uns liebte bis in den Tod! Wär‘s möglich? Ja, es ist nicht nur möglich, sondern das Gewissen bekennt, wie es bei uns allen ein allzu trauriger Fehler ist, dass wir Ihn wie einen fremden Wanderer nur gelegentlich einmal bei uns übernachten lassen. Er, den wir zum bleibenden Inwohner unsres Gedächtnisses machen sollten, ist nur ein flüchtiger Besucher darin. Das Kreuz, bei dem das Gedächtnis aller Wahrscheinlichkeit nach verweilen müsste, und wo die Gleichgültigkeit ein unbekannter Fremdling bleiben sollte, wird entweiht von den Fußtritten undankbarer Vergesslichkeit. Bezeugt euch nicht euer Gewissen, dass dem also ist? Müsst ihr nicht bekennen, dass ihr Jesum oft vergesst? Manches Geschöpf stiehlt euch das Herz, und ihr seid Dessen uneingedenk, auf den all eure Zärtlichkeit gerichtet sein sollte. Die oder jene irdische Beschäftigung nimmt eure Gedanken in Anspruch, wo ihr eure Augen unverwandt solltet aufs Kreuz lassen gerichtet sein. Es ist das unablässige Weltgetümmel, die beständige Aufmerksamkeit aufs Vergängliche, was die Seele von Christo abzieht. Während das Gedächtnis nur allzu willig ein giftiges Unkraut beherbergt, lässt es die Rose von Saron verwelken. Wir wollen es uns zur Pflicht machen, ein himmlisches Vergissmeinnicht für Jesum, unsern Freund, auf unsre Herzen zu heften, und was wir auch sonst fahren lassen: Ihn wollen wir festhalten. (Charles Haddon Spurgeon)

Predigten

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
nt/46/1._korinther_11_24.txt · Zuletzt geändert: von aj
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain