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Matthäus 3,2

Matthäus 3,2

Andachten

Tut Buße, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!

O lasst uns auf dieses Wort: „Tut Buße,“ achten, lasst es uns bewahren und bewegen in unserem Innern, und es wird damit das ganze Reich Gottes mit seinen Gnaden und mit seinen Gaben eingehen in unser Herz und damit auch in unser Haus. Es wird sich als ein Neues offenbaren, das uns selbst rein macht und das die Wüste und Einöde dieses Erdenlebens mit Himmelsblumen schmückt. Und so werden wir denn auch alle Veränderungen und Stürme und all' das Zittern und Schwanken der Reiche dieser Welt umso leichter ertragen, indem wir uns dessen freuen, dass wir einem Reiche angehören, welches ewiglich währt, das auch im Sturm Friede, im Schmerz Freude ist, und je ärger es in der Welt ist, umso lauter werden wir frohlocken können: Gelobt sei Gott, der uns errettet hat von der Obrigkeit der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich Seines lieben Sohnes! (Friedrich Mallet)


Tut Buße, denn das Himmelreich ist da und nahe einem Jeden, der rechtschaffene Buße tut.

Was damals, als Johannes redete und mahnte, noch bevorstand, ist geschehen das große Liebes- und Wunderwerk ist vollbracht. Der Gottessohn hat willig Sein heilig unschuldiges Leben dahingegeben am Kreuz für die sündige Welt, Er hat auf sich geladen Schmach, Schande, Spott und Schmerzen, Er der König, der Gerechte, hat sich anspeien lassen, hat geduldet, dass Schergen Ihn geißelten, Kriegsknechte Seiner spotteten. Und all dieser Gräuel, all dies Entsetzen ist das Morgenroth der Welt, denn durch Sein Leiden und durch Seinen Tod hat der barmherzige Heiland die überschwängliche und unbegreifliche Fülle Seiner Gnade den Menschen dargeboten.

Kommt herbei, tretet zum Kreuz und greift nach dem Himmelreich, das Euch geboten wird. Aber zuvor, ehe Ihr Teil haben könnt, ehe Ihr die Lieblichkeit der göttlichen Gnade schmeckt, tut Buße, rechtschaffene Buße. Das ist die unerlässliche Bedingung! Werdet inne Eurer Schwachheit und Eures Elendes, fühlt erst bitter den Stachel des Satans in Eurem Fleische, dämpft den Hochmut, der da meint, sich selbst helfen zu können, schlagt an Eure Brust und sprecht, wie der Zöllner: Gott sei mir Sünder gnädig! wer sich so recht bedenkt, wer so recht einblickt in die geheimsten Falten der Seele, sollte der nicht vor sich selbst zurückschaudern? Alle Sünden, wie sie auch heißen mögen, liegen da beisammen; die eine vielleicht überzuckert, die andere weniger hervorstehend, aber wenn man das Auge bewaffnet, recht fest darauf sieht, so merkt man gar bald, wie da kein Fleckchen, auf dem sich nicht eine Sünde eingenistet.

Und wenn man dann verzweifelt sich umschaut nach Hilfe, wenn man ruft in tiefer Not nach Rettung, wenn man fühlt, dass man aus sich selbst nichts vermag, und doch gerettet sein muss, um nicht der ewigen Verdammnis anheimzufallen; wenn man blutige Tränen weint über die furchtbare Schuld, die zum Richter klagt, dann ist man bereit, das Himmelreich zu empfangen. Durch all das Wehegeschrei tönt die süße Stimme des Heilandes, der gekommen ist zu retten was verloren, zu trösten was betrübt und selig zu machen die Sünder. Er lädt ein Alle, die mühselig und beladen sind, darum wen seine Sünden drücken, wer sich elend, krank und matt fühlt, der trete herzu, - der Heiland will seine Last auf sich nehmen und will ihn erquicken ewiglich. Amen. (Burghard von Cramm)


In dem, was Johannes sagte, leuchtet Gottes Verheißung im hellsten Glanz, nicht weniger hell als in der Weihnachtsgeschichte. Gottes königliches Handeln steht bevor und bringt uns die Gaben seiner alles vollendenden Gnade. Die Verheißung bewegt unser Verlangen. So war es auch damals in Israel. Er, der dem Volke sagte: „Ihr steht unmittelbar vor dem Himmelreich!“ wird von den Scharen umdrängt, die aus vielen orten zu ihm zogen. Aus der Verheißung erwächst als das erste, was sie uns gibt: die Hoffnung. Sie ist mit Freude umkränzt. Bald endet alle Pein; soll ich mich nicht freuen? Bald erscheint Gottes uns selig machender Reichtum; soll ich nicht den Psalm anstimmen? Wird nicht aus der Schar, der Johannes predigt, eine jubelnde Gemeinde, die gemeinsam mit jauchzendem Lied den nahenden Tag des Heils begrüßt? So war es und so muss es sein; denn die Verheißung wirkt Freude und erzeugt die Danksagung. Johannes deutet aber den Anspruch, den die Verheißung an uns richtet, noch mit einem anderen Wort: tut Buße, kehrt um! Dass das Unrecht verschwinde und die Gottlosigkeit ende, dass wir wegtun, was Gott hasst und richtet, das macht Johannes zur Folge, die aus der Verheißung entstehen soll. Die Verheißung erfreut, aber nicht allein, sondern sie reinigt auch. Die Verheißung erweckt mein seliges Empfinden, aber nicht allein, sondern sie schafft auch Willen. Die Verheißung heftet meinen Blick auf Gottes Tat, aber nicht allein, sondern sie beruft auch mich zum Handeln. Kann denn ich irgend etwas dazu tun, dass Gottes Reich komme? Es kommt durch Gott selbst. Es kommt aber, um abzutun, was Gott widersteht. Tue ab, was dich mit Gott entzweit und aus ihm deinen Widersacher macht. Muss ich deshalb klagen, Gottes Reich sei für mich verschlossen? Kommt es auch zu mir, wenn es nicht für Sünder kommt? Gott, sagt mir Johannes, tut weg, was dich von seinem Reiche trennt. Gott vergibt, Du wirst getauft und in Gottes Vergebung hineingesetzt. Die Vergebung empfängst du aber nicht, damit du das Böse tust und ein Sünder bleibst, sondern damit du es nicht mehr seiest. Wird mir die Taufe dazu gegeben, damit ich Buße tue, ist dadurch die Verheißung und ihre Freude getrübt? Vollendet ist sie nun. Ich darf mein Böses lassen, darf verwerfen, was Gott verwirft, darf selber hassen, was Gott an mir hasst, und darf dies tun, weil Gott mir vergibt und mich in sein Reich einführt. So bleibt Gottes Reich Gottes Werk und Eigentum und wird nicht zum Reich des Menschen, der für sich und seinen sündlichen Willen Glück und Ewigkeit begehrt.
Ich labe mich, Herr Gott, an Deinen Verheißungen und mache meine Seele mit ihr froh, damit ich nicht ermüde im Streit mit dem, was unrecht ist. Deine Verheißung beruft mich in meinen Kampf, damit ich ihn freudig vollbringe. Amen. (Adolf Schlatter)

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nt/40/matthaeus_3_2.txt · Zuletzt geändert: von aj
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