Offenbarung 3,11

Andachten

Siehe, Ich komme bald!
HErr JEsu, Du heller Morgenstern, Du Bräutigam Deiner Gemeine, die Du erkauft hast mit Deinem heiligen Blut, wir sehnen uns nach dem großen Tag, da Du verheißen hast zu kommen als der König aller Könige und HErr aller Herren, zu kämpfen gegen das Tier und den falschen Propheten und alle, die das Malzeichen des Tieres nahmen und das Bild des Tiers anbeteten. O, unter diesen gottlosen Feinden Deines Namens seufzen Deine Diener: erlöse uns aus aller Not, zerstöre Deine Feinde, und wenn Du sie geworfen hast in den feurigen Pfuhl, so gründe Dein herrliches Königreich, und lass uns mit Dir regieren als Priester und Könige, als solche, die teilhaben an der ersten Auferstehung, über welche der andere Tod keine Macht hat. Du bist das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte. Hilf uns, ganz in Dir zu leben, und alle Deine Gebote zu halten! O, HErr JEsu, komme bald! Ja, wir hören Dein Wort: Ich komme bald! Ja komm, HErr JEsu! (Sixtus Carl von Kapff)


Halte was du hast, dass niemand deine Krone raube!
Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet, denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben. Halte fest an der Demut; wir können nichts vor Gott bringen, als das Bewusstsein unserer Verschuldung, ein reumütiges und zerschlagenes Herz. Das eben ist der Weg zum wahren Reichtum. Gott widersteht dem Hoffärtigen, aber dem Demütigen gibt er Gnade. Halte dich im Glauben zu Ihm, der dich erst geliebt und verheißen hat, bei den Seinen zu sein alle Tage bis an der Welt Ende! Seine Kraft ist in den Schwachen mächtig und die auf Ihn harren kriegen neue Kraft. Hat Er das gute Werk in uns angefangen, so wird er es auch vollführen, bis auf den Tag Seiner herrlichen Zukunft. (Friedrich Luger)


Sieh, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone raube. Offenbarung 3,11.

Treu sein ist eine Sache, die nur uns selbst nützt, wodurch Gott nichts gewinnt; und doch verspricht er uns eine Krone dafür. Und doch achten wenige diese Krone., Auch ist uns Treue nicht möglich ohne seine Gnade, wenn er sie nicht in uns wirkt, und doch krönt er sie als ein Werk, das wir getan hätten. So treu und gütig ist der Herr! Verdient er nicht Treue? Er war für uns selbst getreu bis zum Tod am Kreuze; nun ist doch nichts billiger, als dass er von uns auch eine solche Treue fordere, die doch nur uns die Krone aufsetzt. Aber du untreues Herz, das täglich Bund und Treue bricht! Wo willst du Treue bis in den Tod hernehmen? - Wo ich alle Gnade und Tugend hernehme; von dem treuen Gott, der mir Alles versprochen hat, und da er treu und wahrhaftig ist, auch täglich, und wenn ich's täglich tausendmal nötig habe, täglich, tausendmal gibt, ohne vorzurücken; der alle seine treuen Knechte und Mägde, die je gewesen sind, treu gemacht und treu erhalten hat bis ans Ende. Der treu bleibt, wenn wir auch untreu werden; der uns viel weniger vergessen und verlassen kann, als eine Mutter ihr Kind; als eine Henne ihre Küchlein. Wohnt dies Vertrauen in deiner Brust und der Eifer, den Herrn zu bitten, so oft du Mangel leidest, so wirst du halten, was du hast, und deine Krone keinem Andern lassen; denn der Herr hat für Andere schon noch andere Kronen. Behaupte du die deine; die, die dir dein Heiland sauer erworben hat, und die du nicht deiner Treue, sondern doch nur seiner Gnade zuschreiben musst. So wird er sie dir auch geben. O Krone, in der Hand unsers Mittlers! Strahle uns recht oft ins Auge, dass wir nach dir greifen, dich halten und nicht lassen! Herr, stärke die Schwachen! (Johannes Evangelista Gossner)


Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme.
Du Krone in der Hand unsres Mittlers! Strahle uns recht oft ins Auge, dass wir nach dir jagen und ringen. Himmlisches Kleinod, das uns vorhält die himmlische Berufung Gottes in Christo Jesu, leuchte uns in die Seele, dass wir die Welt vergessen und verleugnen und nach dir greifen, dich halten und nicht lassen. So oft unsre Treue wanken, so oft der falsche Schimmer der Welt und Sünde uns verführen will, lasst uns aufschauen zu der Krone des Lebens und sprechen: Für einen ewigen Kranz das arme Leben ganz. Ich lebe und weiß nicht, wie lang. Ich sterbe und weiß nicht, wann. Du, himmlischer Vater, weißt es. Lass mich sterben, wann du willst. Lass mich nur selig werden. Erhalte mich nur dir treu bis ans Ende, dass ich die Krone des Lebens erlange. Erhalte mich auch an diesem Tage in deinen Wegen; lass mich nicht weichen und wanken von deinem Gesetze; lass mich treu erfunden werden in aller Anfechtung, dass ich einst die fröhliche Stimme hören möge: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, welches euch bereitet ist von Anbeginn der Welt. Amen. (Adolf Clemen)


Siehe, ich komme bald. Halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme.
Der Gesamteindruck der Offenbarung Johannis ist ein doppelter. Man wird vorwärts getrieben; das, was man zuerst gewinnt aus diesem Buch, ist ein heiliger Lebensernst. Der irdische Flattergeist muss einer ganz andern Gesinnung weichen, weil man von allen Seiten das Heranrauschen der Gerichte Gottes hört. Schnell und immer schneller eilt die Zeit herbei, wo diese Gerichte ein brechen werden; ja, wenn man die Offenbarung Johannis liest, so bekommt man von der Zeit ganz andere Begriffe als im ruhigen, gewöhnlichen Leben. Man wird fortgerissen durch Jahre und Jahrhunderte, und doch erscheint, was da kommen soll, in der Kürze. Die Zeit ist für Johannes das Ende; die biblische Prophetie sieht nicht die Zwischenjahre, sondern den Schluss; dahin drängen sich alle Vorbereitungen und auch der Geist der Propheten. Sind wir am Ende angelangt, so wird Alles, was hinter uns ist, auch die längste Periode, uns doch nur vorkommen wie eine Kürze. Wer aber in solchen Verhältnissen lebt, der bleibt wach, und kein Buch der Heiligen Schrift ist so anregend, um uns im Geist der Wachsamkeit und des Gebets zu erhalten, als die Offenbarung. Zu diesem ersten Eindruck, den das heilige Buch uns gibt, kommt noch ein zweiter. Man wird nicht nur dem Ende, sondern auch dem Herrn entgegen getrieben. Eine lodernde Sehnsucht nach ihm erfüllt das bange, harrende Herz; man möchte auf Adlersflügeln in seine Arme eilen, um geborgen zu sein bei ihm vor Allem, was noch kommen soll. Diese flammende Sehnsucht enthält aber auch ein heiliges Vertrauen zu Ihm, der uns geliebt hat und uns gewaschen von den Sünden mit seinem Blut. Wer mitten unter Verführungen und Gerichten lebt, hat einen seligen Trost, wenn er sein mattes, niedergeworfenes Haupt berührt fühlt von dem Fürsten des Lebens, der seinen Kindern alle Furcht nimmt und sie versichert: Ich bin der Erste und der Letzte, und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit, und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes. Das stärkt und nährt unter allen Donnern und Erdbeben das Vertrauen zu dem König aller Könige, dem Herrn aller Herren. Die ganze Offenbarung lässt sich zusammenfassen in den Spruch: Siehe, ich komme bald. Halte, was du hast, dass Niemand deine Krone nehme. Man erhält beim Lesen dieses Buches ein wachendes, betendes Herz, und wird los von allen Banden; was ist aller irdische Tand, wenn man die Posaunen hört und die Schalen ausgegossen werden auf die Erde? Aber man lernt auch sagen: Ich weiß, an wen ich glaube, und kann unter allen Stürmen das Haupt aufheben zu Ihm, mit dem unsere Erlösung naht. Ist auch das Einzelne in der Offenbarung Johannis dunkel, der praktische Sinn des Buches ist klar, und der Geist, der es den Gemeinden hinreicht, hat Recht, wenn er sagt: Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung, und behalten, was darinnen geschrieben ist, denn die Zeit ist nahe. (Johann Friedrich Lobstein)

Predigten

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