2. Timotheus 3,14
Andachten
Du aber bleibe in dem, das du gelernt hast und dir vertraut ist, sintemal du weißt, von wem du gelernt hast! Und weil du von Kind auf die heilige Schrift weißt, kann sich dieselbige unterweisen zur Seligkeit, durch den Glauben an Christo JEsu.
Lasst uns alle, meine Freunde, danach trachten, dass wir bibelfeste evangelische Christen werden! Wir werden es dann erfahren, dass wir gewappnet sind gegen alle Versuchungen zu einem falschen Hinausschreiten über das, was wir gelernt haben und wovon wir glaubensmäßig überzeugt worden sind. Bibelfeste Christen vermögen Roms Angriffen freudig entgegenzutreten. Ihnen wird es nicht bange vor der Jahrhunderte alten Überlieferung; denn das, worauf sie selber stehen, ist älter und bewährter als jene Überlieferung; es reicht zurück bis auf die Schöpfung der Menschen und den Liebesratschluss, den Gott vor derselben kund getan, bis auf den Sündenfall der ersten Menschen und Gottes gnädiges Verheißungswort, das alle Heilsgeschichte trägt. Bibelfeste Christen widerstehen auch den Versuchungen unserer Tage zum falschen Fortschritt. Sie wissen genau, warum sie bleiben in dem, was sie von Luther her gelernt haben; denn sie sind unterwiesen worden zur Seligkeit durch den Glauben an Jesum den Heiland. Sie wissen, dass durch Luther die ewigbleibende Grundlage aller echten Heilserkenntnis neu gelegt worden ist, dass aber von dieser Grundlage aus, aus der heiligen Schrift stets neue Lehre geschöpft werden kann, bis der Mensch Gottes da steht, bereitet zu allem guten Werk. Sie bleiben darum in dem, was sie gelernt haben, auch in der neuen Zeit. So lasst uns denn, meine Freunde, fest werden im Glauben und fleißig benutzen die Heilige Schrift! Dann werden wir gute evangelische Christen sein, die ihren Beruf treu erfüllen. In ernster, kampfesreicher Zeit werden wir dastehen als solche, die für sich selber das Heil ihrer Seelen schaffen und zugleich kampftüchtig sind wider alte und neue Feinde des Evangeliums. Das freudige Bewusstsein wird unsere Worte und unseren Wandel tragen und durchdringen, dass unser Glaube der Sieg ist, der die Welt überwunden hat. Amen. (Otto Ferdinand Uttendörfer.)